Nordrhein-Westfalen Handwerk NRW: Solarpflicht verteuert das Bauen
10.06.2023, 11:50 Uhr
(Foto: Soeren Stache/dpa-zentralbild/dp)
Düsseldorf (dpa/lnw) - Das Handwerk in Nordrhein-Westfalen hat die schwarz-gelbe Regierung aufgefordert, bei der geplanten Einführung der Solarpflicht im Land mit Augenmaß vorzugehen. Der Ausbau der Solarenergie werde das Bauen teurer machen, auch für Gewerbetreibende, sagte der Präsident des Verbands Handwerk NRW der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Samstag). Derzeit herrsche bei der Energiewende "viel zu viel Hektik und Widersprüchlichkeit". Das sorge für Verunsicherung bei Hauseigentümern und Energiekunden, zitierte die WAZ Verbandschef Andreas Ehlert.
Dass die Solarenergie unverzichtbar sei zum Erreichen der Klimaziele, sei klar. Landesbauordnung und Rechtsverordnungen müssten aber offen bleiben für technische Alternativen, die durch absehbare Innovationen künftig möglich würden. Zudem forderte Ehlert die Politik auf, mehr auf marktwirtschaftliche und innovationsoffene Lösungen zu setzen und "weniger dirigistisch" zu agieren.
Die geplante neue NRW-Landesbauordnung sieht für neue Nichtwohngebäude ab 1. Januar 2024 eine Solaranlagenpflicht vor, für neue Wohngebäude soll diese dann ein Jahr später kommen. Der kürzlich vorgestellte Gesetzentwurf war vom schwarz-grünen Kabinett beschlossen worden, soll nun ins Parlament eingebracht werden und am 1. Januar 2024 in Kraft treten.
Quelle: dpa