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Nordrhein-Westfalen Hawala-Banker zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt

Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.

(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild)

Düsseldorf (dpa/lnw) - Ein geständiger Hawala-Banker ist vom Düsseldorfer Landgericht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sprachen den 45-Jährigen am Mittwoch wegen unerlaubten Erbringen von Zahlungsdienstleistungen, Geldwäsche, gewerbsmäßigem Betrug und Beihilfe zum Vorenthalten von Arbeitsentgelt schuldig, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Zuvor hatte der Düsseldorfer gestanden, über ein international agierendes Netzwerk illegal Gelder ins Ausland transferiert zu haben. Der Mann zählte als sogenannter Groß-Hawaladar zu den führenden Köpfen des Netzwerkes und arbeitete für ein sogenanntes Hawala-Büro in Istanbul, das sein Bruder betrieb.

Hawala heißt das System, das in muslimischen Ländern zum Überweisen von Geld außerhalb des staatlich genehmigten Finanzwesens weit verbreitet ist. In Deutschland ist es verboten - wird aber trotzdem genutzt, oft auch von Kriminellen, um Geldflüsse zu vertuschen.

Mitarbeiter des Hawala-Bankers waren ohne Sozialversicherung beschäftigt worden. So wurden den Sozialkassen zwischen August 2017 und September 2021 insgesamt Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von knapp 94.000 Euro vorenthalten.

Zudem hatte der Angeklagte nach Überzeugung des Gerichts zwischen 2016 und September 2021 für sich und seine Familie zu Unrecht Sozialhilfe in Höhe von gut 71.000 Euro bezogen. Nach dem umfassenden Geständnis hatten Staatsanwaltschaft, Verteidiger und Gericht sich auf die Haftstrafe verständigt.

Quelle: dpa

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