Nordrhein-Westfalen Maisfeld-Mord: Verteidiger will Serienmörder als Zeugen
28.09.2023, 16:38 Uhr
(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild)
Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Prozess um den Mord in einem Maisfeld 1991 in Meerbusch bei Düsseldorf will der Verteidiger einen Serienmörder als Zeugen laden lassen. Einen entsprechenden Antrag hat der Anwalt am Donnerstag am Landgericht in Düsseldorf gestellt.
Der verurteilte Mörder war 1994 wegen der Tötung eines neunjährigen Mädchens aus München in Südfrankreich von einem Gericht in Bordeaux verurteilt worden. Der Schlosser aus Hückelhoven am Niederrhein hatt noch zwei weitere Morde gestanden.
Er war kurzzeitig auch wegen des Mordes an einer 47-Jährigen Frau 1993 in einem Maisfeld in Neuss unter Verdacht geraten. Nach Angaben des Anwalts hatte Peter F. in einem Schreiben angedeutet, dass er noch nicht alle seine Verbrechen gestanden hat. Der Verteidiger hofft nun offenbar auf eine Lebensbeichte, die seinen Mandanten entlasten könnte.
1992 und 1993 waren in Neuss und Meerbusch zwei Frauen in Maisfeldern ermordet worden. Die Opfer waren 47 und 51 Jahre alt. Wegen des Mordes in Meerbusch muss sich derzeit ein 63-jähriger Automechaniker vor Gericht verantworten. Auch er ist ein vorbestrafter Kindermörder, der wegen eines Mordes in Baden-Württemberg 1995 bereits rechtskräftig verurteilt ist und seit 28 Jahren hinter Gittern sitzt.
Serienmörder Peter F. gestand in Frankreich gegenüber deutschen Ermittlern, im November 1993 in Viersen-Süchteln ein zwölfjähriges Mädchen umgebracht zu haben. Knapp zwei Monate später hatte er nach eigenem Geständnis ein siebenjähriges Mädchen missbraucht und umzubringen versucht. Das Kind hatte den Mordanschlag überlebt.
Außerdem war er in Deutschland bereits wegen Tötung einer Frau im Februar 1985 zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Bei einem Freigang hatte er dann eine weitere junge Frau angegriffen. 1991 war er aus der Haft entlassen worden.
Quelle: dpa