Rheinland-Pfalz & Saarland U-Ausschuss fragt nach Videos aus der Nacht der Ahr-Flut
02.12.2022, 01:48 Uhr
(Foto: Sascha Ditscher/dpa/Symbolbild)
Mainz (dpa/lrs) - Mit der Vernehmung eines Polizeibeamten hat der Untersuchungsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz zur Flutkatastrophe seine Aufklärungsarbeit fortgesetzt. Ein Beamter des Polizeipräsidiums Koblenz beantwortete am Freitag Fragen zur Übergabe von zwei USB-Sticks mit Videoaufnahmen der Polizeihubschrauberstaffel aus der Flutnacht vom 14. zum 15. Juli 2021. Die verspätete Überstellung dieser Dokumente an den Untersuchungsausschuss führte im Oktober zum Rücktritt von Innenminister Roger Lewentz (SPD).
Die Anhörung des Zeugen sollte ursprünglich Anfang November stattfinden, wurde dann aber für die Dauer einer Überprüfung weiterer Polizeiakten zurückgestellt. Zuletzt wurden dem Ausschuss noch rund 900 E-Mails aus dem Lagezentrum des Innenministeriums verspätet zugestellt. Dazu gehört eine Mail vom 14. Juli 2021, in der das Lagezentrum kurz vor Mitternacht (23.52 Uhr) den Eingang von "erschreckenden" Handybildern der Polizeihubschrauberstaffel bestätigt.
Geladen waren am Freitag zunächst sieben Zeugen; die Vernehmung des Leiters des Lagezentrums im Innenministerium wurde dann aber auf nächstes Jahr verschoben. Die Abgeordneten im Ausschuss wollen unter anderem klären, zu welchem Zeitpunkt die Katastrophe im Ahrtal für die Behörden erkennbar wurde. Auch die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt in der Frage, ob die Bevölkerung zu spät gewarnt wurde. In der Sturzflut kamen mindestens 134 Menschen im Ahrtal ums Leben.
Quelle: dpa