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Rheinland-Pfalz & Saarland Verband hält Solar-Pläne der Ampel für realistisch

Solarzellen auf einem Ziegeldach.

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Der Ausbau erneuerbarer Energien braucht einen Schub. Dazu gehört auch der Ausbau der Solarenergie. Private Hausbesitzer dürfen davon aber nicht überfordert werden, betont der Eigentümerverband Haus und Grund vor einer Landtagsdebatte zu dem Thema.

Mainz (dpa/lrs) - Nach Einschätzung des Eigentümerverbands Haus und Grund in Rheinland-Pfalz geht das kürzlich vorgestellte Solarpaket der Ampel-Fraktionen in die richtige Richtung. "Es ist ein Lichtblick am Horizont", sagte Verbandsdirektor Ralf Schönfeld der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die Maßnahmen, mit denen die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP dem Ausbau der Solarenergie einen Schub verpassen wollen, wahrten das Augenmaß. Deutlich kritischer sieht Schönfeld einen weitergehenden Entwurf der oppositionellen CDU-Fraktion für eine Änderung des Landessolargesetzes.

Den Ausbau der Solarenergie wollen sowohl die Ampel-Fraktionen als auch die CDU-Opposition, sei es mit Photovoltaik (PV) auf Dächern oder auf Freiflächen. Gleichwohl gibt es Unterschiede im Weg, den die jeweilige Seiten einschlagen wollen. Während die CDU-Fraktion auch eine Solarpflicht für neue Privathäuser oder bei umfassenden Dachsanierungen will, gehen die Ampel-Fraktionen nicht ganz so weit und schlagen eine Pflicht zum Einbau von Vorrichtungen vor, um eine spätere Nachrüstung einer PV-Anlage zu vereinfachen.

Den CDU-Entwurf lehne Haus und Grund entschieden ab, sagte Schönfeld. "Das ist vollkommen überzogen." Es würde die Kosten für Eigentümer weiter in die Höhe treiben, gleichzeitig denke die Bundesregierung in Berlin sehr konkret über ein künftiges Verbot von Öl- und Gasheizungen nach. Auch das hätte deutliche Auswirkungen auf ein Flächenland wie Rheinland-Pfalz, in dem es noch viele Ölheizungen gebe.

So mancher Eigentümer könne angesichts überzogener Auflagen von staatlicher Seite vor Investitionen zurückschrecken - und das in Zeiten, in denen es Wohnraum brauche. Auch seien Handwerker schwer zu bekommen, es mangele an Material und Teilen. Insgesamt könnten sich etwa bei einem Einfamilienhaus die Kosten beim Austausch einer Ölheizung gegen eine Wärmepumpe bei gleichzeitigem Einbau einer PV-Anlage auf 50.000 Euro und mehr belaufen. Wenn es noch eine bessere Dämmung brauche, um sinnvoll mit einer Wärmepumpe arbeiten zu können, könne es durchaus in den sechsstelligen Bereich gehen.

Wenn sich die Pflicht bei privaten Häusern erstmal nur auf den Einbau etwa von Leerrohren und Kabeln beschränke, um einen späteren Einbau von PV-Anlagen zu erleichtern, sei das pragmatisch, sagte Schönfeld. Es brauche an mancher Stelle etwas mehr Zeit, mehr Förderanreize und auch mehr flexible Förderung statt Verboten.

Quelle: dpa

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