Sachsen-Anhalt Bearbeitung von Wohngeldanträgen verzögert sich deutlich
10.06.2023, 10:14 Uhr
(Foto: Robert Michael/dpa/Symbolbild)
Magdeburg (dpa/sa) - Die Bearbeitung von Wohngeldanträgen verzögert sich in den meisten Kommunen in Sachsen-Anhalt deutlich. Zwischen 2 und 36 Wochen liege die Bearbeitungszeit derzeit, wie aus einer Antwort des Infrastrukturministeriums auf eine Anfrage der Linken hervorgeht. Normalerweise werde nur von einer Bearbeitungszeit von vier bis sechs Wochen ausgegangen.
Während in manchen Ämtern wie in Köthen, der Stadt Burg oder im Altmarkkreis Salzwedel die Bearbeitungsdauer in der Regel bei rund zwei Wochen liege, sind der Landkreis Stendal, der Saalekreis, die Landeshauptstadt Magdeburg und die Stadt Wittenberg besonders langsam. 24 bis 36 Wochen dauert hier nach Angaben der Landesregierung die Bearbeitung der Anträge. Magdeburg hatte daher vor kurzem angekündigt, in der kommenden Woche das Wohn- und Sozialamt für mehrere Tage zu schließen, um den Stau von Anträgen zumindest teilweise abzuarbeiten.
Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Eva von Angern, kritisiert den Stau. "Seit Monaten hakt es bei der Bearbeitung." Die gestiegenen Preise und die hohe Inflationsrate beträfen die Menschen besonders, die eh schon keine Rücklagen hätten. Daher brauche es schnelle Hilfen, wie etwa durch das Wohngeld.
Wie aus der Antwort der Landesregierung hervorgeht, sind landesweit in den ersten vier Monaten des Jahres fast 42 500 Neuanträge auf Wohngeld gestellt worden. Problematisch sei, so das Infrastrukturministerium, dass eine Vielzahl von Unterlagen zunächst unvollständig eingehe und somit weitere Unterlagen angefordert werden müssten. Zwar seien vielerorts neue Mitarbeiter eingestellt worden, diese müssten jedoch eingearbeitet werden, was zu Lasten der Antragsbearbeitung gehe.
Quelle: dpa