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Sachsen-Anhalt CDU-Fraktion dringt auf verbindliche Schullaufbahnempfehlung

Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel.

(Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Magdeburg (dpa/sa) - Die CDU-Landtagsfraktion dringt in der Bildungspolitik in Sachsen-Anhalt auf mehrere Reformen. Bei einer Klausurtagung hat die Fraktion beschlossen, sich für eine verbindliche Schullaufempfehlung einsetzen zu wollen, wie Fraktionsvorsitzender Guido Heuer am Freitag in Magdeburg sagte. Das Projekt stehe zwar nicht im Koalitionsvertrag, sei aber eine "Herzensangelegenheit".

Bislang gilt bei der Schullaufbahnempfehlung in Sachsen-Anhalt, dass Eltern dem Votum beim Wechsel ihrer Kinder von der Grundschule auf eine weiterführende Schule nicht unbedingt folgen müssen. Das will die CDU ändern. "Wir wollen das Niveau der Sekundarstufe deutlich stärken", sagte Heuer. Das Handwerk suche dringend Nachwuchs. Am häufigsten würden handwerkliche Berufe von Jugendlichen ergriffen, die nach der 10. Klasse von der Schule abgingen, begründete der Fraktionschef den Vorstoß.

Außerdem plädiert die CDU dafür, Horte künftig beim Bildungsministerium anzugliedern. Damit sollten verschiedene Synergien genutzt werden, sagte Heuer. Perspektivisch komme die Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Er glaube ganz fest, dass sowohl pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Hortnerinnen und Hortner in der Lage seien, auch mal eine Mathematikstunde oder das ABC zu unterrichten.

Nach dem Bildungsgipfel am Donnerstag in der Staatskanzlei bekräftigte Heuer, dass viele verschiedene Maßnahmen nötig seien, um dem Mangel an Lehrkräften zu begegnen. "Tatsache ist, dass die Unterrichtsversorgung und die Bildung unserer Kinder natürlich absolute Priorität hat. Das kann anders gar nicht sein." Die Vorschläge will die CDU nun mit den Koalitionspartnern SPD und FDP beraten.

Grünen-Landeschef Dennis Helmich kritisierte die Pläne zur verbindlichen Schullaufbahnempfehlung. "Das ist eine völlig absurde Idee", sagte er. Die CDU-Landtagsfraktion wolle Eltern und ihre Kinder damit bevormunden. "Es wäre das Ende der freien Bildungswahl in Sachsen-Anhalt." Sachsen-Anhalt gehöre schon jetzt mit 28 Prozent zu den Bundesländern mit dem geringsten Anteil an Abiturienten. Um das Handwerk zu stärken, sei es nötig, sich für eine höhere Qualität der Ausbildung einzusetzen, die Berufsschullandschaft zu stärken und Ausbildungen angemessen zu vergüten, so Helmich.

Quelle: dpa

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