Sachsen-Anhalt Großer Warnstreik am Montag trifft auch Sachsen-Anhalt
23.03.2023, 17:56 Uhr
(Foto: Hendrik Schmidt/dpa)
Stillstand auf der Schiene und in Behörden: Mit einem großangelegten Warnstreik will Verdi am kommenden Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmgelegen. Aber auch andere Einrichtungen sind betroffen.
Magdeburg/Halle/Leipzig (dpa/sa) - Die Sachsen-Anhalter werden am Montag in verschiedenen Bereichen die Folgen weiterer Warnstreiks zu spüren bekommen. In dem Bundesland werde es keine Einschränkungen im Nahverkehr geben - dafür aber in anderen Bereichen, teilte Verdi am Donnerstag in Leipzig mit. Es seien alle Beschäftigte des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen zum Ausstand aufgerufen. Zudem wird bei der Deutschen Bahn am Montag wegen des großangelegten Warnstreiks der gesamte Fernverkehr eingestellt. Auch im Regionalverkehr soll "größtenteils kein Zug fahren".
Die Warnstreiks laufen in Sachsen-Anhalt bereits, allerdings regional begrenzt. Am Donnerstag legten im Süden des Landes Beschäftigte des öffentlichen Dienstes die Arbeit nieder. Hunderte Beschäftigte - unter anderem von Kindergärten, Horten, vom Arbeitsamt sowie der Müllabfuhr - zogen am Vormittag durch die Innenstadt in Halle, um auf ihre Forderungen nach mehr Lohn aufmerksam zu machen, wie ein Verdi-Sprecher am Donnerstag mitteilte. Die Gewerkschaft hatte gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zu dem Warnstreik aufgerufen.
Während viele Beschäftigte am Donnerstag in Halle, Dessau-Roßlau, im Burgenland- und Saalekreis sowie in den Kreisen Anhalt-Bitterfeld, Mansfeld-Südharz und Wittenberg ihre Arbeit niederlegten, werden für den Freitag in Sachsen-Anhalts Norden Warnstreiks erwartet. "Wir erwarten deutlich mehr als 800 Teilnehmende bei der Kundgebung in Magdeburg", sagte eine Sprecherin von Verdi. Ebenso wie am Donnerstag im Süden des Landes, seien am Freitag Mitarbeitende im öffentlichen Dienst zum Warnstreik aufgerufen, neben Verwaltungen und Eigenbetrieben wie der Müllabfuhr seien auch das Klinikum Magdeburg, Sparkassen und die Arbeitsagenturen betroffen. Auch Horte und Kitas würden geschlossen bleiben oder eingeschränkt arbeiten.
Am Montag soll zudem die für Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zuständige Niederlassung der Autobahn GmbH bestreikt werden. Die Betriebsbereitschaft werde jedoch sichergestellt, betonte ein Sprecher der Autobahn GmbH. Auch wenn einzelne Mitarbeiter am Montag streiken sollten, werden die Tunnelzentralen und Meistereien weiterhin arbeitsfähig sein. Notfallpläne seien nicht erforderlich.
Entlang der Elbe - insbesondere im Großraum Magdeburg - soll es außerdem Einschränkungen bei der Wasser- und Schiffsverwaltung geben. Insgesamt sprach Verdi von einem "historischen Streiktag".
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen 200 Euro mehr im Monat erhalten. Die Angebote der Arbeitgeber wurden von den Streikenden bislang als unzureichend zurückgewiesen. Die nächste Verhandlungsrunde findet vom 27. bis 29. März in Potsdam statt.
Quelle: dpa