Sachsen-Anhalt Koalition uneinig bei Reformoption für Lehramtsausbildung
02.06.2023, 03:50 Uhr
(Foto: Peter Kneffel/dpa/Illustration)
Magdeburg (dpa/sa) - Die schwarz-rot-gelbe Koalition ist sich bei einer möglichen Reformoption für die Lehramtsausbildung in Sachsen-Anhalt aktuell nicht einig. Die oppositionellen Grünen schlagen vor, dass sich Studenten nicht schon zu Beginn des Studiums für eine Schulform entscheiden sollen. Stattdessen sollen diese im Laufe des Studiums wählen können, ob sie später an der Sekundarschule oder am Gymnasium unterrichten wollen. Während sich Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) und die SPD-Fraktion am Freitag im Landtag offen für ein solches Modell zeigten, gaben sich die CDU und die Liberalen skeptisch.
FDP-Bildungsexperte Jörg Bernstein sagte, die Alarmglocken schrillten. "Auf den Einheitslehrer folgt zwangsläufig die Einheitsschule", so Bernstein. Dem müsse man Einhalt gebieten.
Willingmann ließ hingegen Sympathien für ein solches Modell erkennen. "Das ist ein guter Ansatz, wir müssen über ihn reden", sagte der Wissenschaftsminister. Er halte viel davon, neue Wege zu versuchen, um den Lehrkräftebedarf zu decken. Flexible Einsatzmöglichkeiten seien für das Land attraktiv.
Auch SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Pähle zeigte sich offen. Die Studierenden wählten mit dem Gymnasium häufig die Schulform, die sie selbst kennen würden. Pähle plädierte deshalb für einen Modellversuch für eine stufenbezogene Ausbildung. Über das Thema soll nun weiter im Bildungsausschuss debattiert werden.
Quelle: dpa