Sachsen-Anhalt Weniger Diensthunde bei der Polizei in Sachsen-Anhalt
26.02.2023, 09:00 Uhr
(Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dp)
Sie spüren Sprengstoff auf und halten Randalierer in Schach: Für die Polizeiarbeit sind Hunde enorm wichtig. Die Zahl der Vierbeiner im Dienst nimmt aber ab.
Magdeburg (dpa/sa) - Sie erschnüffeln Sprengstoff, Leichen, sogar Banknoten - die Diensthunde der Landespolizei Sachsen-Anhalt kommen zum Einsatz, wenn der Mensch an seine Grenzen stößt. Obwohl die tierischen Helfer für die Beamten sehr wichtig sind, hat ihre Zahl in den zurückliegenden Jahren abgenommen. Aktuell seien insgesamt 86 vierbeinige Ermittler im Dienst, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Nadine Koppehel (AfD) hervorgeht. Im Jahr 2017 lag die Zahl der Diensthunde noch bei rund 100.
Das Innenministerium nennt Pensionierungen, Neueinstellungen und Umstrukturierungen innerhalb der Landespolizei als Gründe. "Zu teure Haltungs- und Ausbildungskosten spielen hierbei keine Rolle, solange der Bedarf an spezialisierten Diensthunden gegeben ist", sagte eine Behördensprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Im aktiven Dienst sind etwa 27 dual ausgebildete Diensthunde. Das seien Vierbeiner mit erster Spezialisierung Schutzhund und zweiter Spezialisierung: etwa als Fährten-, Rauschgift-, Banknoten-, Sprengstoff-, Brandmittel- oder Leichenspürhund. Dazu kommen 17 Fährtenspürhunde. Zudem gebe es 2 Datenträger-, 14 Rauschgift- sowie Brandmittel- und Personenspürhunde.
Neun Hunde befinden sich den Angaben zufolge noch in der Ausbildung, so eine Ministeriumssprecherin. Bei den Diensthunden handelt es sich beispielsweise um deutsche beziehungsweise belgische Schäferhunde sowie um die Hunderassen Labrador, Weimaraner und Terrier-Mix.
Die Aus- und Fortbildung der Hunde findet in der Diensthundeführerschule in Bad Schmiedeberg (Landkreis Wittenberg) statt. Im Durchschnitt werden hierfür rund 10.000 Euro veranschlagt. Insgesamt koste ein Diensthund das Land im Laufe der Jahre rund 20.000 Euro, so das Ministerium.
Dabei unterscheiden sich die Unterhaltskosten eines Diensthundes hinsichtlich der Versorgung, Pflege und veterinärmedizinischer Betreuung nicht von anderen Hunden, sagte eine Ministeriumssprecherin weiter. Für die Pflege und Versorgung der Tiere, die immer beim Diensthundeführer zu Hause untergebracht sind, werde eine monatliche Aufwandsentschädigung von 80 Euro für den aktiven Diensthund gezahlt. Für pensionierte Tiere zahle das Land 55 Euro monatlich. Diese Summe sei 2015 festgelegt und seitdem nicht verändert worden. Zudem übernehme das Land Sachsen-Anhalt die veterinärmedizinischen sowie physiotherapeutischen Maßnahmen vollständig.
Nach der Probezeit und erfolgreich abgeschlossener Eignungsprüfung bleibe der Hund so lange bei seinem Diensthundeführer, bis er etwa aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr dienstfähig ist. Ab einem Alter von acht Jahren werde das immer wahrscheinlicher, so das Ministerium. "Häufig wird an dieser Stelle von der dualen Verwendung abgewichen und der Diensthund nur noch in seiner Eigenschaft als Spürhund eingesetzt."
Quelle: dpa