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Sachsen Gegner von Corona-Einschränkungen demonstrieren in Sachsen

Polizisten stehen am Rand einer Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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Sachsen unternimmt weitere Lockerungsübungen in der Corona-Krise. Manchen Menschen geht das jedoch nicht weit genug.

Leipzig (dpa/sn) - Trotz der Ankündigung weiterer Lockerungen in der Corona-Krise haben am Wochenende in ganz Sachsen Menschen gegen die Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie demonstriert. Hunderte Menschen gingen auf die Straße, der Großteil der Versammlungen war genehmigt. Kundgebungen gab es am Samstag unter anderem in Schwarzenberg (Erzgebirgskreis), Meerane und Crimmitschau (Landkreis Zwickau), Plauen (Vogtlandkreis) und Bautzen, wie die Polizeidirektionen mitteilten. Die Versammlungen sind den Angaben zufolge weitestgehend störungsfrei verlaufen.

In Schwarzenberg waren nach Polizeiangaben etwa 300 Menschen unter dem Motto "Corona-Wahnsinn stoppen! Freiheit jetzt!" auf die Straße gegangen. Dort riefen zehn Männer rechte Parolen. Die Beamten stellten ihre Identität fest. Die Ermittlungen dazu dauern noch an, wie die Polizeidirektion Chemnitz mitteilte. Gegen einen 18-Jährigen, der Pyrotechnik gezündet hatte, wurde Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz erstattet. 270 Beamte waren den Angaben zufolge im Einsatz.

Das Kabinett in Dresden will am Dienstag (12. Mai) über die neuen Verordnungen für weitere Lockerungen abstimmen. Ab dem 18. Mai sollen die Kinder in Sachsen wieder Kitas und Grundschulen besuchen können, am gleichen Tag sollen alle Geschäfte ohne Auflagen öffnen dürfen. Die bisherige Öffnungsbeschränkung auf eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern fällt weg. Ab 15. Mai sollen Kneipen, Biergärten und Restaurants wieder öffnen dürfen.

Unterdessen nutzen die Sachsen bereits gewährte Lockerungen wie neue Einkaufsfreiheiten nur verhalten. Am Samstag seien zwar mehr Besucher in die Leipziger Innenstadt gekommen als in den Tagen zuvor, aber von einem Ansturm könne nicht die Rede sein, sagte Heike Melzer, Geschäftsführerin des City Leipzig Marketing. "Die Menschen haben sich gefreut, sind durch die Stadt gebummelt, haben geschaut, aber große Schlangen vor den Geschäften sind weitgehend ausgeblieben", sagte Melzer. Für gewöhnlich stürmen an vielen Samstagen die Leipziger und Touristen in die City, um zu shoppen.

Es war das erste Wochenende nach den von Sachsens Landesregierung beschlossenen Lockerungen während der Corona-Epidemie. Demnach konnten größere Geschäfte und Einkaufszentren wieder öffnen, mussten aber ihre Fläche auf 800 Quadratmeter verkleinern.

"Die Leute kommen in der Regel nicht nur in die Stadt, um zu shoppen", sagte Melzer. So würden viele ihre Visite auch mit einem Besuch in einer Gaststätte verbinden. Diese seien jedoch ebenso wie die Kinos noch geschlossen. Außerdem seien wahrscheinlich viele Menschen noch mit dem Geldausgeben zurückhaltend, sie verhielten sich vorsichtig.

Auch im Elbepark in Dresden, einem der größten Einkaufszentren der Stadt, war die Lage überschaubar. Schlangen bildeten sich lediglich an den Eingängen der Geschäfte und Märkte, weil sie nur immer von einer bestimmten Zahl von Kunden betreten werden durften, berichtete ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur.

Die Zahl der Corona-Infizierten in Sachsen ist am Wochenende nur leicht gestiegen. Am Sonntag gab es im Freistaat 4947 Fälle und damit 29 mehr als am Vortag, wie das Gesundheitsministerium in Dresden mitteilte. Allein 23 der Neuinfektionen wurden im Landkreis Bautzen registriert. In neun der 13 kreisfreien Städte und Landkreise Sachsens wurden keine neuen Fälle gemeldet. Die Zahl der Toten blieb im Vergleich zum Vortag mit 187 konstant.

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