Thüringen Brandruine für Ermittler vorerst weiter nicht betretbar
30.08.2022, 12:59 Uhr
(Foto: Johannes Krey/dpa-Zentralbild/dp)
Apolda (dpa/th) - Zwei Tage nach dem verheerenden Wohnhausbrand mit vier Toten in Apolda (Kreis Weimarer Land) ist weiter unklar, wann die Ermittler die Ruine betreten können. Die Entscheidung darüber müsse ein Statiker treffen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Bislang war es zu gefährlich, den Brandort zu betreten. Drei im Dachgeschoss des zerstörten Mehrfamilienhauses gefundene Brandtote waren am Montag mithilfe einer Drehleiter über das Dach aus der Ruine geborgen worden.
Deren Identifizierung dauerte nach Polizeiangaben am Dienstag weiter an. Außerdem war bei dem Brand am frühen Sonntagmorgen ein 53-jähriger Mann bulgarischer Herkunft ums Leben gekommen, als er sich mit einem Sprung aus dem Fenster vor den Flammen zu retten versuchte.
Ein 35-Jahre alter Tatverdächtiger wurde am Montag vorläufig festgenommen, die Ermittlungen gegen ihn laufen laut Staatsanwaltschaft Erfurt wegen Mordverdachts und Brandstiftung. Der bulgarische Staatsbürger soll am frühen Dienstagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Bei dem Brand waren zudem fast zwei Dutzend Menschen teils schwer verletzt worden. Bei den Löscharbeiten am Sonntag wurden laut Polizei rund 30 Menschen aus dem Haus gerettet, laut Feuerwehr etwa die Hälfte davon Kinder. Nach Angaben der Stadtverwaltung lebten in dem Haus ausschließlich bulgarische Staatsbürger, der Hausbesitzer sei ebenfalls Bulgare. Ein Feuerwehrsprecher hatte von 44 in dem Haus gemeldeten Menschen sowie fünf Gästen zum Zeitpunkt des Brandes gesprochen.
Ersten Menschen, die durch den Brand ihr Heim verloren haben, seien neue Wohnungen zugewiesen worden, sagte ein Stadtsprecher am Dienstag. Die Betroffenen waren den Angaben zufolge zunächst bei Verwandten oder Bekannten untergekommen, einige wurden auch in das evangelische Gemeindehaus aufgenommen. Für die Betroffenen läuft eine Spendenaktion.
Quelle: dpa