Reise

Wer hat, der kann Deutsche sparen kaum am Urlaub

Auf Sonderangebote achten, günstigere Ziele aussuchen oder weniger weit reisen: So wollen die Deutschen beim Urlaub sparen. Aber nicht alle müssen das - manche wollen ihr Reisebudget sogar noch erhöhen. Im vergangenen Jahr sind die Deutschen trotz Krise genauso oft in Urlaub gefahren wie zuvor. Von den 25 Prozent, die zu Hause geblieben sind, gab jeder Zweite an, kein Geld für Reisen zu haben.

Drei von vier Deutschen haben 2009 eine Reise gemacht.

Drei von vier Deutschen haben 2009 eine Reise gemacht.

Die Deutschen sind trotz Wirtschaftskrise im vorigen Jahr genauso oft in Urlaub gefahren wie zuvor - gespart wurde aber trotzdem. Das ergab die Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen FUR, die auf der Reisemesse ITB vorgestellt wurde. Gut drei Viertel der Deutschen haben 2009 mindestens eine Ferienreise unternommen - ein Wert, der sich schon seit Jahren auf diesem Level bewegt.

Von den 25 Prozent, die nicht weggefahren sind, gab jeder Zweite an, kein Geld dafür zu haben. Unter den Arbeitslosen haben 2009 noch 45 Prozent eine Urlaubsreise unternommen - 1996 waren es noch 56 Prozent. Die FUR hatte im Januar/Februar 2010 insgesamt 7660 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt und zusätzlich 4000 Menschen über das Internet.

Soziale Schere auch in der Reisewelt

Viele sind noch unschlüssig, wie viel sie ausgeben wollen.

Viele sind noch unschlüssig, wie viel sie ausgeben wollen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Die soziale Schere klafft auch im Tourismus immer weiter auseinander", sagte FUR-Geschäftsführer Peter Aderhold. Während Familien mit geringeren Einkommen wegen der unsicheren Lage in der Krise auf Urlaubsreisen verzichtet hätten, seien Haushalte mit höheren Einkommen noch häufiger verreist. Allerdings hätten auch die Gutverdiener ihre Ausgaben im Urlaub zum Teil eingeschränkt, wenn sie sparen mussten. Insgesamt sei die Zahl der Reisen in etwa gleich geblieben. "Die Reiselust ist ungebrochen", sagte Aderhold.

Knapp jeder dritte Befragte gab aber an, auf Sonderangebote zu achten, ein Viertel suche nach günstigen Reisezielen und fast 20 Prozent fährt in der Nebensaison. Allerdings haben nur 10 Prozent der Bundesbürger tatsächlich vor, für das Reisen weniger Geld auszugeben als 2009. Für 59 Prozent ändert sich das Budget nicht, 11 Prozent wollen sogar mehr ausgeben als im Vorjahr. 20 Prozent sind noch unschlüssig, was ihre Reiseausgaben angeht.

Ältere reisen mehr

Zum Wachstum im Tourismus trügen vor allem ältere Gäste bei. In den vergangenen zehn Jahren sei vor allem die Reiseintensität der über 60-Jährigen stark gestiegen. Diese Gruppe gebe der Tourismusbranche wichtige Wachstumsimpulse, stellte die FUR fest.

Auch künftig sei mit einer stabilen Reisenachfrage auf hohem Niveau zu rechnen, meinen die Forscher. Nur 18 Prozent der Befragten gaben an, dass sie 2010 nicht oder wahrscheinlich nicht verreisen würden. Die Reiseabsichten blieben auf hohem Niveau, hob die FUR hervor. "2010 wird ähnlich laufen wie 2009", sagte Aderhold.

Quelle: ntv.de, dpa

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