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Sieben Monate kein Lohn Katar bezahlt Arbeiter auf WM-Baustelle nicht

Rund 100 Arbeiter erhielten bis zu sieben Monate lang keinen Lohn.

Rund 100 Arbeiter erhielten bis zu sieben Monate lang keinen Lohn.

(Foto: picture alliance/dpa)

Es soll das Glanzstück des Emirats Katar für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 werden: Das Stadion Al-Bayt im Norden des Landes. Doch hinter den schönen Kulissen tun sich offenbar Abgründe auf. Viele Arbeiter klagen über schlechte Bezahlung bis hin zu monatelangen Lohnausfällen.

Ausländische Arbeiter auf einer Baustelle der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International über Monate nicht bezahlt worden. Sie seien bei einer katarischen Firma (Qatar Meta Coats, QMC) angestellt, die für Fassadenarbeiten im Stadion Al-Bayt im Norden des Emirats unter Vertrag genommen worden sei, teilte Amnesty International mit. Die rund 100 Arbeiter erhielten demnach bis zu sieben Monate lang keinen Lohn.

"Die Probleme, mit denen die Beschäftigten konfrontiert waren, waren dem Arbeitsministerium von Katar und dem Organisationskomitee fast ein Jahr lang bekannt. Aber die Entschädigungszahlungen begannen erst, nachdem Amnesty International die Ergebnisse ihrer Untersuchungen den Gremien mitgeteilt hatte", schrieb die Organisation. Außerdem sprachen die Betroffenen von weiteren Verstößen, etwa der Zahlung verbotener Anwerbegebühren.

Katar wird immer wieder vorgeworfen, dass dort ausländische Arbeiter ausgebeutet werden. Am Pranger stehen unter anderem schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne. Das Emirat verweist darauf, dass sich die Lage der Arbeiter durch Reformen im Vorfeld der WM verbessert habe. So hatte das Land die Ausreisebeschränkungen für Arbeitsmigranten gelockert. Auch die Internationale Arbeitsorganisation der UN bescheinigte dem Emirat Katar Fortschritte. Allerdings litt die Wirksamkeit des Systems wegen der Zahlungsunfähigkeit mehrerer Großunternehmen. Der finanziell angeschlagene Subunternehmer QMC sei für Projekte für das Jahr 2022 verboten worden.

Amnesty erklärte, die nicht bezahlten Löhne zeigten deutlich, dass es noch immer einfach sei, Arbeiter in Katar auszubeuten, "selbst wenn sie eine der Kronjuwelen der Weltmeisterschaft bauen". Einige Arbeiter hätten inzwischen einen Teil ihres Geldes bekommen, nachdem der Fall bei Katars Behörden und dem Fußball-Weltverband Fifa angesprochen worden sei. Trotzdem gebe es noch ausstehende Löhne. Im vergangenen Monat war es in Katar sogar zu seltenen Straßenprotesten wegen ausstehender Gehälter gekommen.

Quelle: ntv.de, can/tno/dpa/sid

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