Der Sport-Tag Becker: "Ich war noch nie euer Boris, noch nie"
18.11.2017, 14:16 UhrAls am 7. Juli 1985 um 17.26 Uhr der letzte Aufschlag von Boris Becker für Kevin Curren unerreichbar bleibt und Becker Wimbledonsieger wird, fallen dem Fernsehreporter nur zwei Vergleiche ein - mit dem Sieg von Boxer Max Schmeling gegen Joe Louis 1936 und mit dem deutschen Fußballweltmeistertitel 1954. Becker wird mit 17 Jahren zur Legende. Nun, mit 50 Jahren, erscheint diese Legende vielen schwer beschädigt. Abseits des Tennisplatzes scheint Becker vieles zu misslingen. Traurige Höhepunkte waren das in diesem Jahr das von viel Medienrummel begleitete Insolvenzverfahren in England und 2002 ein Steuerprozess in München, der ihn fast ins Gefängnis gebracht hätte. Und in der neuen ARD-Dokuemtation "Der Spieler" sagte Becker einen noch mehr nach Abrechnung klingenden Satz in Richtung der Deutschen: "Ich war noch nie euer Boris, noch nie - ich war immer bei mir." Die inzwischen aber verbreitete Häme scheint Becker zumindest nicht gebrochen zu haben. In seinem Lebensrückblick, den er der ARD gewährte, sagte er jedenfalls versöhnlich: "Wenn ich zurückblicke auf mein Leben - das macht man, glaube ich, zuerst einmal mit 50 als Mann - dann habe ich also mehr richtig gemacht als falsch gemacht, dann habe ich Dinge erreicht, die ich nie geträumt habe zu erreichen."
Quelle: ntv.de