Formel-1-Desaster in Silverstone Pirelli sieht Schuld nicht bei den Reifen
03.07.2013, 11:26 Uhr
An vier Boliden war in Silverstone der linke Hinterreifen geplatzt.
(Foto: dpa)
Reihenweise platzen beim Formel-1-Rennen in Silverstone die Hinterreifen an den Boliden. Hersteller Pirelli sieht sich anschließend massiver Kritik ausgesetzt, stellt jetzt aber klar: Die Schuld liegt nicht bei den Reifen, sondern bei deren Benutzern.
Formel-1-Lieferant Pirelli hat seine Fehleranalyse zum Reifendesaster von Silverstone geliefert. Ergebnis: Der Reifenhersteller sieht bei sich nur bedingte Schuld am Fehlerfestival beim Großen Preis von England. Unter der Überschrift "Die 2013er Reifen gefährden die Sicherheit nicht bei richtiger Anwendung" führte Pirelli verschiedene Ursache für die massiven Probleme an.
Unter anderem, dass die Hinterräder zum Beispiel falsch montiert gewesen seien. Zudem sei der Luftdruck in den Pneus zu gering gewesen. Auch die Randsteine in Kurve vier der Silverstone-Strecke hätten den Reifen stark zugesetzt. Dort waren mehrere Reifenschäden aufgetreten.
"In keiner Weise beabsichtigen wir, einen Streit auszulösen oder irgendjemanden zu attackieren", sagte der Motorsportchef des Formel-1-Exklusiv-Lieferanten, Paul Hembery, in einer weiteren Stellungnahme.
Rechtes Hinterrad links montiert
Nicht erst seit dem Silverstone-Rennen, bei dem an vier Autos der linke Hinterreifen geplatzt war, bringen die Teams bewusst das rechte Hinterrad links an und umgekehrt an. Durch die asymmetrische Struktur der Pneus in diesem Jahr seien sie aber nicht austauschbar, stellte Pirelli fest. Man habe dies vor allem selbst unterschätzt, gestand der Reifenhersteller.
Hembery unterstrich, dass Teams, Fahrer, der Automobil-Weltverband und das Formula One Management in der aktuellen Lage Pirelli unterstützen. Der italienische Hersteller kündigte für das Deutschland-Rennen an diesem Wochenende auf dem Nürburgring bereits erste Änderungen und überarbeitete Reifen an.
Ab dem Großen Preis von Ungarn Ende Juli gibt es ganz neue Pneus. Diese sind eine Mischung aus den Vorjahresmodellen mit den aktuellen Reifen.
Quelle: ntv.de, dpa