Fußball

Vulgäre Tirade des Bayern-Stars Ribéry rastet nach Steak-Kritik verbal aus

Wirklich unterste Schublade: Franck Ribéry beleidigt seine Kritiker aufs Übelste und holt auch zum Rundumschlag gegen "Pseudo-Journalisten" aus. Seine Frau beteiligt sich ebenfalls an der obszönen Schelte. Dabei geht es um einen Besuch in einem luxuriösen Restaurant.

Mittelfeldspieler Franck Ribéry vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München hat mit einer Verbalattacke weit unter der Gürtellinie mal wieder für Aufregung gesorgt. Der ehemalige französische Fußball-Nationalspieler setzte sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Wahiba in den sozialen Netzwerken mit einem vulgären Rundumschlag gegen seine Kritiker zur Wehr, die seinen Restaurantbesuch am Freitagabend mit dem Verzehr eines mit 24 Karat Blattgold überzogenen Ribeye-Steaks für 1200 Euro in den sozialen Netzwerken unter anderem als dekadent oder unsensibel bezeichnet hatten.

Ribéry schrieb: "Beginnen wir mit den Neidern und Hatern, die durch ein löchriges Kondom entstanden sein müssen: F**** eure Mütter, eure Großmütter und euren gesamten Stammbaum." Er schulde den Menschen überhaupt nichts, schrieb er weiter und fügte an, dass er seinen Erfolg vor allem Gott, sich selbst und seinen Vertrauten, die an ihn geglaubt haben, zu verdanken habe, und ergänzte: "Für die anderen, ihr seid nicht mehr als Steinchen in meinen Socken!"

Vom FC Bayern München gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme zum Verhalten des Spielers. Laut dpa-Informationen will der Verein den Fall intern behandeln. Am Abend teilte ein Sprecher des FC Bayern teilte auf Sid-Nachfrage mit, dass der Verein den Wortlaut der Botschaft, die  sich gegen französische Journalisten richte, nicht billige.  Allerdings handele es sich um eine "private Angelegenheit". Zudem sei Ribery zum Verzehr des Steaks eingeladen worden.

Seine Tirade hatte Ribery bereits am Vorabend angekündigt. "Oooh, ich muss wohl ein paar Mütter beleidigen. Bis morgen, gute Nacht". Anschließend schrieb er noch: "Ich gehe duschen, was essen, trinke einen Espresso und dann bin ich bei euch."

Attacke gegen "Pseudo-Journalisten"

Zudem teilte er am Samstag auch gegen die Medien kräftig aus, die über seinen vom ihm selbst auf Instagram veröffentlichen Restaurantbesuch berichtet hatten. "Was die Pseudo-Journalisten angeht, die immer nur negativ über mich und meine Taten berichtet haben. Wenn ich etwas spende (denn man hat mir beigebracht, auch zu geben, wenn ich viel bekomme) - warum berichtet dann kein einziges großes nationales Medium davon?" Er fühle sich von den Journalisten ungerecht behandelt: "Ihr bevorzugt es, über den Urlaub zu berichten, den ich mit meiner Familie verbringe, ihr nehmt meine Taten und Gesten genau unter die Lupe, was ich esse etc. Oh ja, für diese Sorte von Belanglosigkeiten seid ihr zur Stelle!"

Ribéry hatte vor dem umstrittenen Trainingslager der Bayern in Katar, das am Freitag begonnen hatte, mit seiner Familie in Dubai Urlaub gemacht und im Gourmettempel Nusr-Et des türkischen Starkochs Nusret Gökce das teure Stück Fleisch mit der Gold-Verzierung gegessen. Für seinen Beitrag auf Instagram und Twitter hagelte es dafür viel Kritik. Zuerst reagierte Ribérys Frau Wahiba auf die Vorwürfe. "Macht euch keine Sorgen, uns geht's gut. Wir sind erfreut zu sehen, dass ihr uns bis in die Küche verfolgt. Ich erspare euch den Rest, ich bin kurz vorm Erbrechen, glaubt mir. Armes Frankreich, dass es so viele Idioten und Arschlöcher gibt", schrieb sie bei Instagram.

Nicht der erste Ausraster

Ihr Ehemann leistete sich anschließend nicht den ersten Ausraster in dieser Saison. Im November hatte er den französischen TV-Reporter Patrick Guillou nach der 2:3 Niederlage gegen den Borussia Dortmund attackiert, weil er sich durch diesen zu Unrecht kritisiert gefühlt hatte. Damals waren Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic als Friedensstifter im Einsatz.

Angesprochen auf das Goldsteak und die Frage, ob es im Fußball ein Protzproblem gebe, hatte sich Bayern-Trainer Niko Kovac überrascht und ahnungslos gezeigt. Er werde total auf dem falschen Fuß erwischt, sagte Kovac in einer Medienrunde in Doha, die vor Ribérys Posting stattgefunden hatte: "Kann mir das jemand zeigen?" Der Coach sagte weiter: "Es muss jeder für sich selbst entscheiden, was und wie er es macht. Das ist ein Teil der Demokratie. Wir sollten nicht immer alle irgendwo urteilen über jemanden. Immer schön bei sich anfangen und dann zum anderen gehen, wenn überhaupt zum anderen gehen." Eine Kovac-Reaktion auf die Tirade des Franzosen gibt es nicht.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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