Fußball

Freiburgs Coach restlos bedient Streich: "Spitzenmannschaft? Ich lach mich kaputt"

Nachdenklich nach der Klatsche: Christian Streich.

Nachdenklich nach der Klatsche: Christian Streich.

(Foto: IMAGO/Michael Weber)

Das krachende 0:5 beim VfB Stuttgart war nicht der erste überraschende Ausrutscher des SC Freiburg in diesem Jahr. Mittelfeldspieler Eggestein erinnert sich. Teamkollege Grifo leidet. Und Coach Streich findet deutliche Worte und ordnet die Lage seines Klubs ein.

Trainer Christian Streich vom SC Freiburg war nach der spektakulären 0:5 (0:3)-Niederlage seiner Mannschaft im Baden-Württemberg-Duell beim VfB Stuttgart sichtlich geknickt. Der VfB sei "in allen Belangen überlegen" gewesen, sagte der Coach des Fußball-Bundesligisten. "Wir konnten da nicht dagegenhalten am heutigen Tag." Für den SC war die Niederlage der erste herbe Dämpfer in der noch jungen Saison - und womöglich auch ein Warnschuss. "Seit vielen, vielen Monaten geht alles nur den Berg hoch, nur den Berg hoch, nur den Berg hoch", erklärte Streich. "Wir müssen schon wissen, wer wir sind."

Wenn erzählt werde, die Freiburger seien eine Spitzenmannschaft, lache er sich kaputt. "Wir sind keine Spitzenmannschaft", sagte der 58-Jährige. "Wenn wir alles abarbeiten, können wir ein gutes Spiel machen. Wenn es ein bisschen weniger ist, verlieren wir 5:0 in Stuttgart. Das ist die Realität. Mit der können wir uns jetzt wieder auseinandersetzen." Die anstehende Länderspielpause kommt Streich daher ungelegen. Eigentlich müssten die Breisgauer "nach Hause, uns eingraben, alles schonungslos aufarbeiten und hart trainieren", sagte Streich. Das gehe nun eben nur mit einem Teil seiner Spieler.

"Müssen schauen, dass es ein Einzelfall bleibt"

Vor allem in der ersten Halbzeit in Stuttgart hatte der SC extrem schwach verteidigt, was auch Streich deutlich bemängelte. Das dritte Gegentor sei "der Gipfel der Nichtkommunikation" gewesen, sagte er. "Der VfB macht einen Abstoß und spielt ganz einfach. Es hat ausgesehen wie ein zehn gegen null – ohne Gegenspieler." Chris Führich (8./62. Minute), Serhou Guirassy (17./19.) und Enzo Millot (75.) hatten die fünf Treffer für die starken Stuttgarter erzielt.

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Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein fühlte sich nach der Klatsche an eine andere heftige Niederlage der Badener erinnert. Mit dem 0:6 beim VfL Wolfsburg im vergangenen Januar habe man schon mal einen ähnlich überraschenden Dämpfer kassiert, sagte der 26-Jährige. Anschließend führte der Weg des SC aber noch bis in die Europa League. "Wir müssen schauen, dass es ein Einzelfall bleibt", sagte Eggestein dennoch mit Blick auf die weitere Saison.

"Sehr, sehr bitter", sei die Niederlage, sagte Kollege Vincenzo Grifo. "Es tut extrem weh." Der Start sei "gar nicht so schlecht" gewesen, meinte der Offensivmann. Gerade die ersten drei Gegentore hätten dann aber "so nicht passieren" dürfen. Nach zwei Siegen an den ersten zwei Spieltagen hatten die Freiburger den ersten Rückschlag kassiert. Für die Stuttgarter war es der bislang höchste Sieg in einem Pflichtspiel gegen den SC.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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