Gütiger Himmel! Bischof segnet Beicht-App ab
08.02.2011, 16:25 UhrApples keusche No-Porn-Politik beschert römisch-katholischen iPhone- und iPad-Besitzern jetzt auch die Möglichkeit, sich mit einer von der römisch-katholischen Kirche offiziell abgesegneten App auf den Beichtstuhl vorzubereiten.

(Foto: Little i Apps, LLC)
Welcher Katholik kennt das nicht: Die Beichte steht bevor und es will einem einfach keine ordentliche Sünde einfallen. Oder das Sündenregister ist so lang, dass man schon den Überblick verloren hat. Aber Apple sei Dank gibt es jetzt auch für solche Probleme eine App: "Confession: A Roman Catholic App" ("Beichte: eine römisch-katholische App"). Sie "ist die perfekte Hilfe für jeden reuigen Sünder", heißt es in der iTunes-Beschreibung. Die App bietet "jedem Nutzer eine personalisierte Gewissensprüfung, passwortgeschützte Profile und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Sakrament" (der Beichte).
Gläubige, die glauben, dabei kann es sich nur um einen Witz oder teuflische Geschäftemacherei handeln, können beruhigt sein: Am Text der App haben zwei Vertreter der katholischen Kirche mitgewirkt. Außerdem wurde die 1,99 Dollar günstige App in Form einer Imprimatur von einem Bischof höchstoffiziell abgesegnet.
Sünden konfigurierbar
Nutzer können mit Confession ihr Gewissen basierend auf Alter, Geschlecht, Familienstand (verheiratet, ledig, Priester, gläubig) erforschen. Sünden, die standardmäßig nicht in der Gewissenserforschung aufgelistet sind, können Nutzer hinzufügen. Eine praktische Kalenderfunktion zeigt an, wie viel Zeit seit der letzten Beichte vergangen ist. Und selbstverständlich nutzt die App das göttliche Retina-Display des iPhone voll aus und bietet eine fürs iPad angepasste Benutzeroberfläche.

iRosary von Opicury ist Rosenkranz-Apps, die sich fast wie ein Zählkette bedienen lässt.
(Foto: Opicury Software)
Auf der Seite von Hersteller Little i Apps steht geschrieben, dass Confession bereits einen Mann errettet hat, der 20 Jahre lang nicht zur Beichte gegangen ist.
Einen kleinen Haken hat die Sache noch für nicht-amerikanische Katholiken. Denn wie die BBC berichtet, ist nicht klar, ob die Imprimatur auch außerhalb der USA gilt. Die katholische Kirche von England und Wales hat aber zugesagt, die Angelegenheit zu prüfen.
Keine Beicht-App für Androiden
Android-Nutzer müssen wohl für immer und ewig auf die Confession-App verzichten. Eine Imprimatur für eine Plattform, die schlüpfrige Inhalte nicht unterbindet, ist wohl ausgeschlossen. Bisher gibt es die App außerdem nur auf Englisch. Ob Little i Apps eine Übersetzung in weitere Sprachen plant, ist ungewiss.
Gläubige iPhone-Nutzer, die des Englischen nicht mächtig sind, und Android-Jünger können sich aber wenigstens mit einer großen Auswahl an Rosenkranz-Apps trösten. Und die sind nach der Beichte ja vielleicht auch ganz praktisch.
Quelle: ntv.de, kwe