Teufel BT Bamster und Boomster Stabile Bluetooth-Lautsprecher mit Stil
11.06.2015, 11:41 Uhr
Der Teufel BT Bamster ist ein Soundbar-Lautsprecher mit Bluetooth.
(Foto: jwa)
Die Bluetooth-Lautsprecher Bamster und Boomster heißen ähnlich, haben aber unterschiedliche Qualitäten. Der eine ist ein flacher Sound-Riegel mit Alu-Körper. Der andere ist die klangstarke Neuauflage einer fast vergessenen Geräteklasse.
Im Bluetooth-Sortiment des Lautsprecher-Herstellers Teufel gibt es ein ungleiches Paar: BT Bamster und Boomster. So ähnlich ihre Namen klingen, so unterschiedliche Qualitäten haben sie. Der kleine Bamster ist ein flacher Sound-Riegel, der schick aussieht, gut verarbeitet ist und ansprechend klingt. Sein großer Bruder Boomster spielt eine Liga höher: Er liefert tollen Klang mit sattem Bass, hat Ausdauer, UKW-Radio und Tragegriff und kann mit Batterien betrieben werden – Teufels Neuinterpretation des Ghettoblasters.
Der BT Bamster eignet sich vor allem für den Einsatz am PC, am Laptop oder als besserer Smartphone-Lautsprecher. Sein Vorgänger hat nur eine Kabelverbindung, das "BT"-Modell funkt mit Bluetooth 4.0. Sein Design ist ansprechend minimalistisch, ein runder Drehregler mit Teufel-Logo ist das einzige Bedienelement an der Front. Rutschfestes Gummi an der Unterseite gibt auf glatten Flächen guten Halt. Die Verarbeitung ist hervorragend, das massive Gehäuse aus Aluminium fasst sich gut an und wirkt fast unzerstörbar - stabil genug jedenfalls für den Einsatz im Freien, wo der Bamster bei mittlerer Lautstärke bis zu acht Stunden durchhält.
Mit Kombikabel
Seine klanglichen Qualitäten sind durch die Abmessungen begrenzt: Wo nicht viel Platz ist, kann auch kein satter Sound entstehen. In den Höhen fehlt es mitunter an Klarheit, die Bässe sind etwas dünn und wenig präsent, insgesamt ist der Klang eher mittenlastig. Bei voller Lautstärke begann es im Test zu scheppern, bei mittlerer Lautstärke ist die Klangwiedergabe gut. Für einen Lautsprecher seiner Größe und Preisklasse (aktuell 100 Euro direkt bei Teufel) klingt der Bamster ansprechend, ein Klangwunder ist er aber nicht.
Das Drehrad regelt die Lautstärke und kann zugleich heruntergedrückt werden, um die Wiedergabe anzuhalten oder fortzusetzen, die Bluetooth-Verbindung (apt-X) zu beenden oder eingehende Anrufe anzunehmen. Die Gesprächsqualität ist jedoch nur mittelmäßig. Etwas umständlich: Die Bluetooth-Verbindung baut sich nur wieder auf, wenn man den Schalter an der Rückseite (Aus – Aux – Bluetooth) einmal hin- und herschiebt.
Größter Minuspunkt ist das Fehlen eines 3,5-mm-Klinke-Eingangs. Der Bamster koppelt sich per Kabel mit externen Quellen, jedoch nur über den Mini-USB-Ausgang, der gleichzeitig zum Laden dient. Das beiliegende Kombikabel hat am Ende einen Klinke- und einen USB-Stecker, doch die Lösung ist unpraktisch - nicht nur, weil so Stromquelle und Musikspieler nah beieinander liegen müssen. Mit zwei separaten Eingängen für Micro-USB- und Klinke-Stecker wären Nutzer nicht ans Kombikabel gebunden und könnten es bei Bedarf durch andere handelsübliche Klinke- und USB-Kabel ersetzen.
Mit Tragegriff und Radio
Ganz ohne Makel kommt auch der Boomster nicht aus, doch zwischen beiden Geräten liegen vor allem für Klang-Ästheten Welten. Der von Teufel als moderner Ghettoblaster beworbene Bluetooth-Lautsprecher mit Extras (aktuell 300 Euro beim Hersteller) gefällt durch seine glasklare Musikwiedergabe, die je nach Bedarf zwischen zurückhaltenden Bässen (für kleine Räume) und sattem Wumms changiert – ein Subwoofer für die tiefen Frequenzen lässt sich fünfstufig regeln. Die Klangqualität bleibt dabei durchgehend klasse, selbst bei vollem Basspegel und hohen Lautstärken beginnt der Boomster nicht zu scheppern oder zu kratzen.
Auch hier zeigt Teufel sein Gespür für ansprechendes Design. Das Kunststoffgehäuse ist schlicht gehalten, das Lautsprechergitter nimmt die gesamte Front ein, unterhalb des Gehäuses ist Platz für einen Mitteltöner und den Subwoofer, die den Sound nach unten abgeben. Zur Bedienung gibt es links und rechts des Tragegriffs aus Metall beleuchtete Sensortasten an der Oberseite. Haptische Elemente oder eine Fernbedienung fehlen. Optisch ist dieser Minimalismus ansprechend, doch Nutzer müssen mit Einbußen leben: Weil es keine Knöpfe und Tasten gibt, ist die Bedienung nicht besonders intuitiv, "blind" lässt sich der Boomster kaum steuern, die leuchtenden Symbole sind bei hellem Licht nicht gut zu sehen - viel mehr als die Lautstärke lässt sich am Gerät selbst aber ohnehin kaum einstellen.
Musik spielt auch der Boomster über Bluetooth 4.0 (apt-X) ab, für externe Quellen gibt es einen 3,5-mm-Audioeingang. Der USB-Anschluss dient nur zum Laden angeschlossener Geräte wie Smartphones oder MP3-Player. Praktisch für den Außeneinsatz: Alle Anschlüsse sind mit Gummiklappen abgedichtet. Außerdem ist ein UKW-Empfänger mit drei Sendespeicherplätzen an Bord. Für besseren Empfang gibt es zwar eine Kabelantenne, leider aber keine Frequenzanzeige. Das ist ärgerlich, denn Sender müssen so nach Gehör gesucht werden.
Am falschen Ende gespart
Warum Teufel hier gespart hat, ist unverständlich, eine digitale Anzeige wäre sicher ohne viel Aufwand oder Extrakosten drin gewesen. Wurde hier auf Kosten von schönem Design die Benutzerfreundlichkeit hintangestellt? Auch beim flachen Tragegriff drängt sich der Eindruck auf, dass den Gestaltern das Aussehen wichtiger war als der Komfort. Wirklich bequem tragen lässt sich der Boomster nämlich nicht, dafür gibt es seitlich und unterhalb des Griffs nicht genug Spielraum, gerade für größere Hände. Auf den ersten Blick eignet sich das schicke Gerät aber ohnehin besser als Lautsprecher in den eigenen vier Wänden als zur Beschallung unterwegs.
Doch gerade für einen "Ghettoblaster", als den Teufel ihn schließlich bewirbt, ist es wichtig, dass man ihn mit sich tragen kann und beim hohen Gewicht des Geräts (3,35 Kilogramm) wäre ein guter Griff wirklich wünschenswert. Ein anderes Detail kann dagegen überzeugen: Der Boomster ist nicht nur gegen Wasser und Staub geschützt, der Akku mit bis zu 16 Stunden Laufzeit (4400 mAh) kann zudem herausgenommen und durch acht AA-Batterien ersetzt werden, falls unterwegs der Saft ausgeht. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem kaum ein anderer Hersteller derzeit aufwarten kann.
Trotzdem, zur Bestnote reicht es nicht, weder beim Boomster noch beim kleineren BT Bamster. Beide Geräte gehören in ihrer Klasse zur Spitzengruppe, doch in beiden Fällen sind es unnötige Versäumnisse, die das Vergnügen schmälern: Beim Bamster ist es vor allem der fehlende 3,5-mm-Audio-Eingang, den Nutzer vermissen könnten. Der Boomster könnte haptische Bedienelemente vertragen, außerdem eine Frequenzanzeige für das Radio sowie einen ergonomischeren Tragegriff. Abgesehen von diesen Schwachpunkten ist Teufels "Ghettoblaster" ein toller Bluetooth-Allrounder, der klasse klingt und mehr bietet als viele Mitbewerber.
Quelle: ntv.de