Google rettet das System Android wird Market-tauglich
01.04.2010, 16:27 UhrGoogle will künftig sein Handy-Betriebssystem Android stückweise über den App-Market aktualisieren. So soll verhindert werden, dass Telefone mit älteren Plattformen kein Update erhalten.
Das Problem wird immer offensichtlicher: Obwohl Googles Handy-Betriebssystem Android erst seit September 2008 auf dem Markt ist, gibt es bereits vier OS-Versionen: 1.5, 1.6, 2.0, und 2.1 - Experten sprechen von einer Fragmentierung des Systems. Die Updates der Plattform folgen in so kurzen Abständen, dass die Telefon-Hersteller Schwierigkeiten haben, ihre Geräte anzupassen. Verschärft wird das Problem durch eigene Oberflächen der Hersteller, die auf Android aufsetzen. Außerdem haben viele Marken kein besonderes Interesse an Updates, da sie ständig neue Geräte auf den Markt werfen, die gekauft werden müssen. Die Folge: Die Besitzer selbst aktueller Smartphones warten lange oder sogar vergebens auf ein System-Update.
Paradebeispiel Milestone
Berühmtestes Beispiel für das Android-Trauerspiel ist Motorolas Bolide Milestone. Das fast brandneue Smartphone wurde mit Android 2.0 ausgeliefert. Lange Zeit bangten die Besitzer des Super-Telefons, ob sie das neueste Google-OS bekommen. Zu ihrer Erleichterung soll die Aktualisierung jetzt aber in Kürze erscheinen. Nicht zu vergessen: Hier geht es um eines der besten Smartphones, die derzeit am Markt sind. Gleiches gilt für das HTC Hero. Zumindest für Vertragskunden hat T-Mobile eine Aktualisierung von 1.6 auf 2.1 für den 16. April angekündigt.

Das Samsung Galaxy hat ein tolles Display und viel Rechenpower, aber ein veraltetes Betriebssystem.
(Foto: Samsung)
Andere Android-Nutzer werden auf ihrem alten System sitzen bleiben, da ihr Telefon nicht aktualisierbar ist. Dabei gibt es auch große Ungerechtigkeiten innerhalb einer Familie. So ist beispielsweise das Samsung Galaxy Spica 2.1-fähig, sein großer Bruder Galaxy aber nicht. T-Mobiles Android-Pionier G1 geht ebenfalls leer aus, das G2 wird modernisiert.
Google setzt auf den Market
Google hat das Problem laut Engadget erkannt und will langfristig gegensteuern. Nutzer sollen künftig das Betriebssystem über den App-Store Market aktualisieren können. Dabei soll nicht immer das komplette OS erneuert werden, sondern auch einzelne Komponenten wie Browser, Sprachsteuerung oder Live-Wallpaper. Bei Standardanwendungen wie Google Maps funktioniert dies jetzt schon.
Laut Engadget will Google die Market-Aktualisierungen ab der nächsten Android-Version 2.2 (Codename "Froyo") einführen und dann kontinuierlich ausbauen. Die Kunden würden sich freuen. Und auch die Hersteller sollten mitziehen. Denn sonst kehren ihnen die Käufer den Rücken und greifen lieber zum teureren und unflexibleren, aber relativ zukunftssicheren iPhone (zurück).
Quelle: ntv.de