Noch im vergangenen Jahr scheitert der französische Bahntechnik-Konzern Alstom mit dem Versuch, mit der Zugsparte von Siemens zu fusionieren. Jetzt erlaubt die EU-Kommission dafür den milliardenschweren Zusammenschluss mit Bombardier Transportation zum zweitgrößten Eisenbahnhersteller der Welt.
Die mit zahlreichen Standorten auch in Deutschland tätige Bahn-Sparte von Bombardier könnte tatsächlich vom Mitbewerber Alstom geschluckt werden. Insidern zufolge geben die EU-Wettbewerbshüter grünes Licht, stellen aber Bedingungen.
Der Deal steht: Alstom kauft die Zugsparte von Bombardier für bis zu 6,2 Milliarden Euro. Bombardier verkauft damit seinen wertvollsten Geschäftsteil an den französischen Konkurrenten. Alstom kündigte an, den Kaufpreis in bar und in Aktien zu begleichen.
Der Zusammenschluss der Bahntechnik-Geschäftsbereiche von Siemens und Alstom scheiterte am Veto der EU-Kommission. Nun versucht der französische Konzern sein Glück in Kanada - bei Bombardier. Dessen Aktienkurs steigt daraufhin deutlich.
Die deutsch-französische Fusion der Bahn-Sparten von Siemens und Alstom hat die EU-Kommission untersagt. Geplant war ein Bollwerk gegen die Konkurrenz aus China. Nun schnappen die Chinesen sich den Lokbauer Vossloh - und haben, was sie wollten: ein Einfallstor nach Europa. Frankreich ist empört.
Justus Haucap ist froh, dass "Joe Kaesers Märchenstunde" mit der geplatzten Fusion der Bahnriesen Siemens und Alstom vorbei ist. "Am Ende hätten die Verbraucher mit höheren Ticketpreisen gezahlt", sagt der Ex-Chef der Monopolkommission im Interview mit n-tv.de.