Die EU hat sich bei ihrer Impfkampagne auf Lieferungen von Astrazeneca verlassen, doch das Unternehmen ist mit der Produktion ins Hintertreffen geraten. Zuerst werden die Länder bedient, die früher bestellt haben. Ein Krisengespräch am Abend bringt nicht den erhofften Durchbruch.
Der Impfstoff in Deutschland ist knapp, doch die Werbung der Bundesregierung wirkt: Die Bereitschaft der Bundesbürger, sich immunisieren zu lassen, steigt seit Mitte Dezember beträchtlich - auf zuletzt rund 63 Prozent. Skeptisch sind vor allem die Jungen.
Die Impfstoff-Knappheit hat erste deutlich spürbare Folgen: In Rheinland-Pfalz werden in den kommenden drei Wochen keine Menschen mehr erstgeimpft. Die Verabbreichung der zweiten Dosos habe Vorrang. Die Landesregierung fordert nun verlässliche Pläne aus Berlin.
Zwischen Astrazeneca und der EU verhärten sich weiter die Fronten. Sollte der Konzern nicht wie vereinbart mehr Corona-Impfstoff liefern, müsse man mit härteren Bandagen kämpfen, droht EU-Politiker Peter Liese. Dazu gehöre ein Lieferstopp des Biontech-Impfstoffs an Großbritannien.
Bei den Corona-Impfungen in den USA werden Hollywood-Stars nicht bevorzugt behandelt. Und so muss sich auch Harrison Ford brav hinten anstellen, um seine Dosis des Impfstoffs zu bekommen. Für den 78-Jährigen ist das aber offenbar kein Problem.
Das verdächtige Paket, das am Mittwochmorgen bei einem Astrazeneca-Zulieferer entdeckt wurde, ist von Sprengstoffexperten gesichert worden. Weitere Untersuchungen laufen.
Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht vorbei, da warnt Microsoft-Gründer Bill Gates vor kommenden Ansteckungskrankheiten. Die nächste Pandemie könne zehn Mal so schlimm sein. Begeistert zeigt sich der Milliardär über die Impfstoffentwicklung und Deutschlands Engagement in der WHO.
Die EU hat bei der Beschaffung der Corona-Impfstoffe geschlampt und versucht, das nun mit rhetorisch dürftig übertünchtem Protektionismus wettzumachen. Das ist brandgefährlich. Ein Kommentar von Max Borowski
Das große Impfen hat begonnen: Überall in Deutschland warten mobile Impfteams auf Nachschub, Impfzentren öffnen ihre Pforten. Wie viele Menschen haben ihre erste Impfdosis bereits erhalten? Und wie sehen die Impfquoten im Ausland aus? Von Martin Morcinek und Christoph Wolf
Ein für den Abend geplantes Treffen zwischen Vertretern der EU und Astrazeneca sorgt für Irritationen. In den Mittagsstunden heißt es aus EU-Kreisen zunächst, dass das Treffen kurzfristig von Astrazeneca abgesagt worden sei. Wenige Minuten später rudert der Impfstoff-Hersteller zurück.
Die Kombination aus Lockerungen der Corona-Maßnahmen und Mutationen hält CSU-Chef Markus Söder für gefährlich. Stattdessen drängt er erneut auf ein schnelleres Tempo beim Impfen. Sonst bestehe das Risiko, dass sich Deutschland bis in den Spätsommer quäle.
Der Druck wird größer: Am Abend bestellt die Europäische Union Vertreter von Astrazeneca ein. Hintergrund sind die angekündigten Lieferengpässe beim sehnsüchtig erwarteten Corona-Vakzin. Firmenchef Soriot stellt das Vorgehen Brüssels nun in einem schlechten Licht dar.
Die EU hat bei der Impfkampagne stark auf das Vakzin von Astrazeneca gesetzt. Nun kann der Hersteller nicht liefern wie geplant, das bringt die Programme der einzelnen Länder ins Wanken. Die Konzernmanager verweisen auf den zögerlichen Vertragsschluss. Heute werden sie erneut einbestellt.
Das Astrazeneca-Vakzin scheint bei Senioren weniger gut zu wirken als bei jüngeren Geimpften. Laut der Chefin der EU-Arzneimittelbehörde EMA ist eine Zulassung für eine bestimmte Altersgruppe möglich, festlegen möchte sie sich aber noch nicht. Die Zulassungsprüfung soll bis Freitag abgeschlossen sein.