Deepwater Horizon

"Top Kill" ist gescheitert. Das Öl der "Deepwater Horizon" könnte noch Monate ungehindert in den Golf von Mexiko fließen. Das hat auch Auswirkungen auf den Ölpreis.

Im Golf von Mexiko ist inzwischen eine Fläche mehr als doppelt so groß wie Bayern ölverseucht. Aus der Ölquelle der untergegangenen Bohrinsel "Deepwater Horizon" strömen seit Wochen nach neuen Berechnungen täglich zwei bis drei Millionen Liter Öl ins Meer.

Einen Monat nach der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko kommt erstmals Schweröl an der US-Küste an. In Louisiana treibt die dickflüssige Brühe in die empfindlichen Sumpfgebiete des Marschlandes. Die US-Regierung berät unterdessen auch mit Kuba über die Folgen der Ölpest und strukturiert die Kontrollbehörde für Tiefsee-Bohrungen um.

Um den Ölfluss im Golf von Mexiko einzudämmen, will der Ölkonzern BP am Wochenende eine Direktleitung zu dem Bohrloch installieren. Eine Dauerlösung des Problems ist frühestens im August in Sicht. Unterdessen wird bekannt, dass eine US-Behörde gesetzeswidrige Zulassungen für Ölbohrungen erteilt hat - auch für die gesunkene Plattform "Deepwater Horizon".

Der Untergang der "Deepwater Horizon" könnte die Verabschiedung von Gesetzentwürfen befördern, die bisher im Washingtoner Politikbetrieb festhängen.

Während der Ölkonzern BP im Golf von Mexiko weiter versucht, das Leck am Meeresboden zu schließen, melden sich die Überlebenden des Untergangs der Ölförderplattform zu Wort. Sie erheben schwere Vorwürfe gegen ihre Arbeitgeber.

Dem BP-Konzern gelingt es, das kleinste von drei Lecks am Meeresboden zu schließen - allerdings vermindert das nicht den Ölfluss. Knapp zwei Wochen nach dem Untergang der Bohrinsel "Deepwater Horizon" will BP außerdem mit einem spektakulären Manöver zum Abdichten der Hauptquelle für den Ölzufluss beginnen.

Es war nur eine Frage der Zeit: Aus der gesunkenen Bohrinsel "Deepwater Horizon" strömen täglich bis zu 140 Tonnen Öl in den Golf von Mexiko, das Öl bedeckt inzwischen 1500 Quadratkilometer Meeresfläche. Es ist bereits der dritte Unglücksfall für BP innerhalb weniger Jahre.

Es ist eine Herausforderung für die Spezialisten. In 1500 Metern Tiefe entdecken sie Lecks in den Trümmern der gesunkenen Bohrinsel. Nun müssen sie verhindern, dass Unmengen an Öl ins Meer fließen.

"Top Kill" ist gescheitert. Das Öl der "Deepwater Horizon" könnte noch Monate ungehindert in den Golf von Mexiko fließen. Das hat auch Auswirkungen auf den Ölpreis.