Inzest

Experten sind erschüttert. "Ich kenne nichts Vergleichbares in über 30 Berufsjahren", sagt der Kriminologe Christian Pfeiffer bei n-tv. Josef F. legte ein Geständnis ab. Der 73-Jährige hatte seine Tochter jahrzehntelang versteckt und missbraucht. Sieben Kinder zeugte er mit ihr, drei Kinder im Alter von 19, 18 und fünf Jahren haben nie die Sonne gesehen.

In Niederösterreich nimmt die Polizei einen 73-jährigen Mann fest, der seine Tochter 24 Jahre wie eine Gefangene gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt haben soll: Ihm wird schwerer Inzest vorgeworfen. Josef F. hat nach Angaben der Ermittler seine heute 42 Jahre alte Tochter seit 1984 in einem Verlies eingesperrt und regelmäßig sexuell missbraucht.

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe muss der wegen Inzest verurteilte Leipziger zunächst nicht ins Gefängnis.

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe muss der wegen Inzest verurteilte Leipziger ins Gefängnis.

Inzest ist in den meisten Kulturen ein Tabu. Im Unterschied zu Deutschland werden sexuelle Beziehungen zwischen nahen Verwandten in vielen Staaten aber nicht strafrechtlich verfolgt.

Inzest ist in Deutschland verboten. Zuwiderhandlungen werden nach 173 mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe geahndet.

Inzest zwischen Geschwistern bleibt strafbar. Das Bundesverfassungsgericht bestätigt die Strafbarkeit von Liebesbeziehungen zwischen leiblichen Geschwistern als verfassungsgemäß. Das Ziel, die familiäre Ordnung zu bewahren, rechtfertige die Vorschrift. Der Vizepräsident des Gerichts, Hassemer, stimmte allerdings gegen die Entscheidung seiner sieben Kollegen.

Im Islam sind "Milchgeschwister" den biologischen Geschwistern gleichgestellt. Eine Verbindung gilt als Inzest.

Ein verurteiltes Geschwisterpaar, das vier gemeinsame Kinder hat, hat Verfassungsbeschwerde gegen den Inzest-Paragrafen beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt.

Ein wegen Inzests verurteiltes Geschwisterpaar aus Sachsen will einem Medienbericht zufolge vor das Bundesverfassungsgericht gehen.