Kurznachrichten

Mann vor Gleise gestoßen Ermittler verhaften Dresdner S-Bahn-Schubser

Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt nach heftigen öffentlichen Protesten im Fall einer Gewalttat auf einem S-Bahnhof nun doch wegen versuchter Tötung. Zwei Männer, die in der sächsischen Landeshauptstadt einen 40-Jährigen auf die Gleise vor einen herannahenden Zug gestoßen hatten, wurden am Dienstag verhaftet.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach dem Vorfall vom vergangenen Freitag zunächst keinen Haftgrund gesehen, da die beiden 23 und 27 Jahre alten Asylbewerber über einen festen Wohnsitz verfügten und eine Tötungsabsicht nicht zu erkennen gewesen sei. Vor allem auf rechten Internetseiten hatte es daraufhin einen Sturm der Empörung gegeben.

Die Behörde bestreitet, ihr Vorgehen wegen dieser Proteste geändert zu haben. Die AfD-Landtagsfraktion hatte angekündigte, "das Nichthandeln der Staatsanwaltschaft" parlamentarisch klären zu lassen. Das fremdenfeindliche Pegida-Bündnis rief dazu auf, Strafanzeige gegen die Staatsanwaltschaft wegen Strafvereitelung zu stellen.

Die Entscheidung, nun doch einen Haftbefehl unter anderem wegen versuchten Totschlags gegen die Männer aus Libyen und Marokko zu beantragen, sei unabhängig vom öffentlichen Druck gefallen, sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase. Der neue Ermittlungsansatz habe sich aus der Befragung des Opfers durch die Staatsanwaltschaft ergeben.

Die betrunkenen und polizeibekannten Asylbewerber hatten den 40-Jährigen am S-Bahn-Haltepunkt Zschachwitz im Streit samt Fahrrad auf die Gleise gestoßen und daran gehindert, zurück auf den Bahnsteig zu gelangen. Der Fahrer der herannahenden S-Bahn hatte den Vorfall bemerkt und mit einer Schnellbremsung Schlimmeres verhindert.

Quelle: ntv.de, dpa

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