"Bildung für alle" Internationale Gemeinschaft verfehlt Ziele
09.04.2015, 08:35 UhrDas Ziel war ehrgeizig: Bis 2015 sollten alle Kinder auf der Welt eine Grundschulbildung erhalten. Im Jahr 2000 hatte sich die internationale Gemeinschaft mit ihrem Programm "Bildung für alle" auf dieses und weitere Ziele geeinigt. Die Bilanz ist bei allen Fortschritten eher bescheiden. Nur die Hälfte aller Staaten biete heute jedem Kind eine Grundschulbildung, konstatierten die Vereinten Nationen (UN). Rund 58 Millionen Kinder können nach wie vor keine Schule besuchen. Nur ein Drittel aller Staaten hat die Bildungsziele wie vereinbart bis 2015 erreicht. Die angestrebte Halbierung der Zahl von Analphabeten wurde in drei Vierteln der Länder verfehlt, bilanzierte die UN-Bildungs- und Kulturorganisation Unesco. Zu den Erfolgen des Aktionsprogramm gehört, dass heute 50 Millionen mehr Kinder als 1999 zur Schule gehen. Vor allem der Anteil von Mädchen ist gestiegen. Als Beispiel nennt die Unesco Afghanistan, das nach Jahren des Bürgerkrieges und der Taliban-Herrschaft im Jahr 2000 die schlechtesten Schulbedingungen hatte. Mädchen waren von Bildung fast völlig ausgeschlossen. Bis 2012 gelang es dort, den Anteil der Mädchen in Grundschulen von vier auf 87 Prozent zu erhöhen. Laut Unesco sind jährlich zusätzlich 22 Milliarden Dollar nötig, um die Bildungsziele doch noch zu erreichen. Das Geld werde gebraucht, um die Zahl der Lehrer zu erhöhen, neue Schulen zu bauen und Schulbücher anzuschaffen. Rund vier Millionen mehr Lehrer seien notwendig, um allen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen.
Quelle: ntv.de, rts