Studie Chancenspiegel Soziale Herkunft nach wie vor entscheidend für Schulerfolg
24.06.2013, 09:53 UhrDie Schulen in Deutschland haben einer Studie zufolge bei der Chancengerechtigkeit weiterhin großen Nachholbedarf. Noch immer werde der Schulerfolg eines Kindes wesentlich von der sozialen Herkunft und der Vorbildung seiner Eltern geprägt, heißt es in dem zweiten Chancenspiegel über die Leistungen und Schwächen der Schulsysteme in den 16 Bundesländern, den die Bertelsmann Stiftung am Montag in Berlin vorlegte.
«Kein Land ist überall spitze oder überall Schlusslicht», sagte Schulforscher Wilfried Bos von der Technischen Universität Dortmund. «Die Bundesländer haben jeweils Stärken und Schwächen, alle haben Nachholbedarf.»
Die Chancengerechtigkeit in der Bildung verbessere sich nur langsam, lautet das Fazit. Schon in der Grundschule sei die soziale Herkunft entscheidend für den Bildungserfolg. So bewege sich das Leseverständnis der Grundschüler auf nahezu demselben Niveau wie vor zehn Jahren. Kinder aus bildungsfernen Sozialschichten liegen der Studie zufolge bei der Lesekompetenz durchschnittlich ein Jahr hinter Kindern aus der Oberschicht. «Insgesamt geht es mit der Chancengerechtigkeit eher im Schneckentempo voran», erläuterte der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger.
Quelle: ntv.de, dpa