Wirtschaft

Kampf gegen das Rauchen Australien setzt auf Ekelbilder

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Australiens Generalstaatsanwältin Nicola Rixon (l.) und Gesundheitsministerin Tanya Plibersek während einer Pressekonferenz.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Australien erleidet die Tabakindustrie eine empfindliche Niederlage vor Gericht. Ab Dezember werden dort nur noch einheitliche Verpackungen mit abstoßenden Fotos verkauft.

Das höchste Gericht Australiens hat eine Klage von Tabakfirmen gegen neue strenge Verpackungsgesetze abgeschmettert. Ab Ende des Jahres müssen Zigaretten in einheitlichen olivfarbenen Schachteln mit großen abstoßenden Fotos verkauft werden, auf denen etwa kranke Organe, an Krebs leidende Menschen oder ein geschädigtes Neugeborenes zu sehen sind.

Die Marken dürfen nur noch klein auf die Packung gedruckt werden. Das Gericht fällte das Urteil zwar am Mittwoch, kündigte die Urteilsbegründung aber erst für später an. Tabakfirmen hatten gegen die neuen Vorschriften mit der Begründung geklagt, damit verstoße die Regierung gegen die Markenrechte.

Frankreich will Verordnung verschärfen

In der Europäischen Union will die französische Regierung einheitliche Zigarettenpackungen ohne Logo und Farben durchsetzen. Gesundheitsministerin Marisol Touraine hatte Anfang August angekündigt, sie werde dafür kämpfen, dass die Zigarettenschachteln "nicht attraktiv, nicht verführerisch" wirken. Vor allem junge Leute würden Packungen kaufen, die sie "besonders hübsch" fänden.

Die Tabakindustrie hält den Vorstoß für unsinnig. "Keine seriöse Studie hat gezeigt, dass eine solche Maßnahme effizient wäre", sagte Eric Sensi von Imperial Tobacco. Es gebe "neutrale" Zigarettenschachteln daher auch in keinem einzigen Land. Außerdem befürchtet die Tabakindustrie, dass einheitliche Packungen leichter gefälscht werden können.

Frankreichs sozialistischer Präsident François Hollande hatte im Wahlkampf sein Interesse an den Erfahrungen in Australien bekundet. In Europa wird eine neue Verordnung im November erwartet. Nach den bisherigen Plänen von EU-Gesundheitskommissar John Dalli sollen die Hinweise auf den Schachteln, die vor Gefahren des Rauchens warnen, künftig doppelt so groß ausfallen wie bislang und damit etwa 75 Prozent der Schachtel bedecken. Außerdem sollen den Tabakgeschmack überlagernde Zusatzstoffe verboten werden.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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