Jobverlust dank "Industrie 4.0"? Digitalisierung bedroht Arbeitsplätze
23.10.2015, 14:56 Uhr
Transportrobotor, die sich mit der Fertigungsstraße "absprechen": Das Thema "Industrie 4.0" könnte die deutsche Industrie von Grund auf verändern.
(Foto: REUTERS)
Dieser Forschungsbericht enthält eine brisante Warnung: Die Ausbreitung der Digitaltechnik dürfte Deutschland mit neuen Umbrüchen konfrontieren - und womöglich Tausende Stellen in der Industrie vernichten.
Beunruhigende Perspektiven für den Arbeitsmarkt: Die bevorstehende Digitalisierung in den deutschen Fabrikhallen - branchenweit diskutiert unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" - könnte neuesten Prognosen von Arbeitsmarktforschern zufolge unter Strich bis zu 60.000 Arbeitsplätze kosten.
In Deutschland dürften zwar mit dem digitalen Wandel in der Produktion in den kommenden Jahren rund 430.000 neue Stellen entstehen. In derselben Zeit gingen aber voraussichtlich 490.000 Jobs verloren, wie aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.
Einfache Tätigkeiten in Gefahr
Betroffen sind davon aller Voraussicht nach vor allem Stellen für weniger qualifizierte Arbeitskräfte. "Es kommt zu einer deutlichen Umschichtung von Arbeitsplätzen. Dabei werden vor allem Beschäftigte, die heute Maschinen und Anlagen bedienen, betroffen sein", prognostizierte Arbeitsmarktforscher und Mitautor der Studie, Enzo Weber.
Um die Veränderungen abzufedern, müssten Firmen frühzeitig entgegensteuern, warnte er. Gerade Facharbeiter, die bisher an den Produktionsstraßen mit Routinearbeiten beschäftigt sind, müssten rechtzeitig auf anspruchsvollere Aufgaben vorbereitet werden.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa