Anleihen abgestürzt German Pellets stellt Insolvenzantrag
10.02.2016, 14:30 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
German Pellets ist pleite. Nun droht tausenden Kleinanlegern der Verlust ihres Geldes. Es geht um mehr als 200 Millionen Euro. Gelockt hatte das Unternehmen mit Traumrenditen.
Der Brennstoff-Hersteller German Pellets hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das Insolvenzgericht prüfe den Antrag jetzt, teilte das Amtsgericht Schwerin mit. Das Unternehmen hatte seine für Mittwoch anberaumte Gläubigerversammlung in Wismar kurzfristig abgesagt. Auf der Versammlung sollte es um eine Anleihe mit einem Volumen von 52,4 Millionen Euro gehen, die zum 1. April hätte zurückgezahlt werden müssen.
Die Geschäftsführung sei noch in Gesprächen, hatte Unternehmenssprecherin Claudia Röhr gesagt. Die Anleihen von German Pellets verloren nach der Absage der Gläubigerversammlung weiter an Wert und sind fast wertlos. Sie haben seit Jahresbeginn mehr als 90 Prozent eingebüßt.
German Pellets hatte den Gläubigern eine Laufzeitverlängerung der Anleihe um zwei Jahre bis zum 31. März 2018 vorgeschlagen. Außerdem sollte der Zinssatz von bisher 7,25 auf 5,25 Prozent reduziert werden. Im Gegenzug sollten die Anleiheinhaber 50 Prozent der Gesellschaftsanteile an der German Pellets GmbH als Sicherheit erhalten. Anlegerschützer hatten den Gläubigern empfohlen, diese Vorschläge abzulehnen.
German Pellets ist über zwei weitere, ebenfalls mit 7,25 Prozent verzinste Anleihen mit weiteren 172 Millionen Euro bei Anlegern in der Schuld. Die Laufzeit dieser Anleihen endet aber erst 2018 beziehungsweise 2019. Schätzungsweise gibt es zwischen 10.000 und 12.000 Anleihe-Gläubiger.
Das Familienunternehmen ist nach eigenen Angaben 2005 gegründet worden. Das erste Pelletwerk entstand in Wismar. Das Unternehmen expandierte in den Folgejahren. Mehrere Standorte in Deutschland, Österreich, Belgien und den USA kamen hinzu. German Pellets produziert Holzpellets für Heizungen und Pelletöfen in Haushalten, aber auch für Kraftwerke zur Produktion von Strom und Wärme.
Quelle: ntv.de, jga/dpa