Wirtschaft

Debakel mit Offenen Immobilienfonds Kanam zweifelt am Grundinvest

Für Anleger, die Anteile an einer Reihe bekannter Immobilienfonds halten, reißt die Serie der Hiobsbotschaften nicht ab: Die beiden Schwergewichte "Immoinvest" von SEB und "Grundinvest" von Kanam bleiben bis auf weiteres eingefroren. Derzeit liegen in der Branche insgesamt rund 20 Mrd. Euro auf Eis.

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Weltweit investiert: Das Vermögen der Fonds steht in beinahe allen großen Metropolen.

(Foto: REUTERS)

Die Anleger in Offenen Immobilienfonds müssen weiter um ihre Investitionen bangen. Seit kurzem steht fest, dass sie weiter keine Anteilsscheine des SEB "Immoinvest" und des Kanam "Grundinvest" zurückgeben können: Beide Fonds bleiben eingefroren. Die Fondsgesellschaft Kanam betonte jetzt noch einmal, dass die Zukunft ihres Fonds offen sei - und schlug damit deutlich pessimistischere Töne an als das Management des "SEB Immoinvest", das die Wiederöffnung des Fonds zumindest im weiteren Jahresverlauf in Aussicht stellte.

Nun richten sich alle Augen auf den "CS Euroreal", hier wird die Kapitalanlagegesellschaft CSAM Immobilien KAG - eine Tochter der Schweizer Großbank Credit Suisse - voraussichtlich kommende Woche über eine Wiederöffnung des Immobilienfonds entscheiden.

Die Aussichten für den "CS Euroreal" sind Branchenkennern zufolge denkbar ungünstig: Mit einer Bruttoliquiditätsquote von 17 Prozent lag der Fonds Ende März nur knapp über dem "SEB Immoinvest".

Geburtsfehler im Betongold

Das Management dieses Fonds hatte das Liquiditätspolster zu diesem Zeitpunkt als nicht ausreichend empfunden, um alle Rückgabewünsche der Anleger bedienen zu können, ohne in Schieflage zu geraten. Das SEB-Management arbeitet deshalb auf Hochtouren an weiteren Immobilienverkäufen, um die Kasse zu füllen.

Der "CS Euroreal" und der "SEB Immoinvest" zählen mit einem Fondsvolumen von jeweils über 6 Mrd. Euro zu den Schwergewichten. Wegen massiver Mittelabflüsse hatten sie in der Finanzkrise - wie etliche andere Offene Immobilienfonds auch - vorübergehend dicht gemacht. Danach öffneten sie nur kurzzeitig wieder und begründeten die erneute Schließung im Mai 2010 mit der Unsicherheit über die Ausgestaltung des Anlegerschutzgesetzes.

Das Gesetz ist inzwischen beschlossen und sieht strengere Haltefristen für Investoren in Offenen Immobilienfonds vor. Insgesamt ist in der Branche in Deutschland derzeit ein Fondsvermögen von mehr als 20 Mrd. Euro eingefroren. Drei Offene Immobilienfonds befinden sich in der Abwicklung - einer davon ist bereits ein Produkt von Kanam: Die Auflösung des " " läuft laut Kanam "nach Plan".

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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