Neustart ohne Digitalkameras Kodak versucht es wieder analog
09.02.2012, 16:21 Uhr
Kodak: Ein weltbekanntes Markenzeichen: demnächst kann man Lizenzen zur Nutzung kaufen.
(Foto: dpa)
Analog heißt das Erfolgswort für Kodak. Das Geschäft schrumpft zwar, wirft aber noch Gewinn ab. Geld, das der insolvente Fotopionier für seinen Neustart dringend braucht. Mit Digitalkameras kommt der US-Konzern dagegen wegen der immer härter werdenden Konkurrenz schon länger nicht mehr auf einen grünen Zweig. Also: Raus damit.
Der insolvente Fotopionier Kodak steigt aus dem Geschäft mit Digitalkameras aus. Auch das Angebot von Videokameras und digitaler Bilderrahmen wird dem Sparkurs zum Opfer fallen, wie der US-Konzern ankündigte. Der Name soll allerdings weiterleben: Kodak plant, Lizenzen für die Nutzung der weltbekannten Marke zu vergeben. An dem schrumpfenden, aber bis zuletzt profitablen Traditionsgeschäft mit analogen Filmen und Fotopapier will das Unternehmen weiter festhalten.
Kodak hatte nach hohen Verlusten im Januar Insolvenz angemeldet und versucht nun den Neustart. Kodak will sich als Druckerspezialist neu erfinden. Der Ausstieg aus dem Digitalkamera-Geschäft sei der "logische Schritt" bei diesem Wandel, sagte Marketingchef Pradeep Jotwani. Die Kunden müssen sich allerdings keine Sorgen machen: Alle Garantieansprüche und der Service seien sichergestellt, hieß es.
Früher waren Filme eine Goldgrube für Kodak und Rivalen wie Agfa. Der Umbruch zur Digitalfotografie machte diese sichere Einnahmequelle aber zunichte. Kodak gehörte dabei sogar zu den Pionieren der neuen Technik, verlor aber später den Anschluss, als immer mehr japanische und koreanische Elektronikkonzerne mit ihren Digitalkameras auf den Markt drängten. Der Konzern stellt auch Entwicklungsmaschinen für Fotolabore her.
Quelle: ntv.de, dpa