Wirtschaft

Es soll nur einen Peso geben Kuba schafft Doppelwährung ab

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Die kubanische Regierung strebt eine Öffnung der Wirtschaft an.

(Foto: REUTERS)

In Kuba spaltet die Existenz von zwei Währungen die Gesellschaft. Die Staatsführung will das ändern und die Zahlungsmittel zusammenführen. Sollte ihr das gelingen, kommt Kuba der Öffnung seiner Wirtschaft einen großen Schritt näher.

Das sozialistische Kuba schafft seine Doppelwährung ab. Staatschef Raúl Castro kündigte das Ende der seit 19 Jahren parallel verwendeten Währungen an. Das Kabinett habe dazu einen Zeitplan gebilligt, hieß es in einer Mitteilung, die in der Parteizeitung "Granma" veröffentlicht wurde. Details wurden allerdings nicht genannt. Geplant sei ein Übergangsprozess ohne "Schocktherapie", hieß es lediglich.

Neben dem regulären Peso gibt es in Kuba auch den an den Dollar gebundenen Peso Convertible. Er wurde 1994 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion eingeführt. Er wird vor allem im Tourismus und im Außenhandel verwendet. Außerdem muss alles, was über den Minimalbedarf an Lebensmitteln und Kleidung hinausgeht, in den staatlichen Geschäften, auf den privaten Bauernmärkten oder auf dem Schwarzmarkt mit konvertiblen Pesos bezahlt werden.

Diese Parallelwährung ist für viele einfache Kubaner praktisch nicht zugänglich und spaltet die Gesellschaft deshalb in zwei Parallelwelten. Zahlreiche Kubaner erhalten Geldzuwendungen in Peso Convertible von Verwandten im Ausland – der Rest ist auf staatliche Monatsgehälter und -Renten angewiesen, die in regulären Pesos ausgezahlt werden und im Schnitt umgerechnet bei 20 US-Dollar liegen. Der reguläre Peso ist nur ein Bruchteil des "Convertible" wert. Mit ihm kann zudem nur in Geschäften bezahlt werden, die ihn auch akzeptieren. Dort ist das Angebot sehr dürftig.

Im Juli hatte Castro die Koexistenz von zwei Zahlungsmitteln als "eins der größten Hindernisse für den nationalen Fortschritt" bezeichnet. Ökonomen sehen die Abschaffung der Doppelwährung als einen wesentlichen Schritt hin zur vollständigen Öffnung der Volkswirtschaft. Beobachter gehen davon aus, dass es etwa 18 Monate dauern wird, bis die Zusammenführung der Währungen vollzogen ist.

Quelle: ntv.de, jga/AFP/dpa

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