Wirtschaft

Bericht: Keine Garantie mehr Nächster BER-Eröffnungstermin wackelt

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Die Mängelliste am BER ist noch immer lang - nun ist offenbar auch die Eröffnung 2020 in Gefahr.

(Foto: imago/Jürgen Ritter)

Berlins Flughafen BER soll mit jahrelanger Verspätung im Oktober 2020 eröffnen. Doch auch dieser Termin könnte in Gefahr sein. Flughafenchef Lütke Daldrup soll intern schon zugegeben haben, dass die Eröffnung im übernächsten Herbst nicht mehr garantiert werden kann.

Der BER-Albtraum könnte in eine neue Runde gehen. "Spiegel Online" berichtet, der Chef des geplanten Hauptstadt-Flughafens, Engelbert Lütke Daldrup, habe intern den Eröffnungstermin des Airports im Oktober 2020 infrage gestellt. Dieser könne "nicht mehr uneingeschränkt garantiert werden", habe er demnach Anfang April gegenüber den Landesregierungen von Berlin und Brandenburg gesagt. Das gehe aus Unterlagen der Gesellschafterversammlung der Flughafengesellschaft hervor.

Flughafen hofft auf Erhalt von Lufthansa-Technik in Schönefeld. Foto: Paul Zinken/Archivbild

BER-Chef Lütke Daldrup hat den Termin noch nicht offiziell infrage gestellt.

(Foto: Paul Zinken/dpa)

Offiziell hält diese aber an dem Termin im Oktober 2020 fest. Alle Beteiligten seien nun aber gefordert, "ihre Aufgaben termingerecht und vertragsgemäß zu erfüllen". Schon im März hatte der Tüv Rheinland laut dem Berliner "Tagesspiegel" eine gewaltige Problemliste vorgelegt. 11.519 Mängel soll es demnach geben.

Auch die ARD berichtet über Probleme. Gegenüber dem Magazin "Kontraste" zeigte sich der zuständige Landrat skeptisch, was den geplanten Eröffnungstermin angeht. "Ich habe Magengrummeln", sagte Stephan Loge. Der SPD-Politiker erinnerte an frühere geplatzte Eröffnungstermine: "Wir haben da so ein bisschen Déjà-vus."

Das Problem sind die Dübel

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Er hat "Magengrummeln", was den BER angeht: Stephan Loge.

(Foto: picture alliance / dpa)

Loge untersteht das für den BER zuständige Bauordnungsamt. Es verhinderte 2012, dass der Flughafen in Betrieb ging, ohne fertig zu sein. Seit einigen Wochen gibt es Berichte, nach denen auch der Termin 2020 bedroht wäre, wenn es für bestimmte Dübel im Terminal keine Einzelfallzulassung gebe. Der Flughafen bestätigte, dass für Befestigungslösungen zum Teil noch Zulassungen fehlten.

Loge sagte: "Auch an einem Plastikdübel oder mehreren Tausend Plastikdübeln, wie mutmaßlich in diesem Fall, kann die Inbetriebnahme scheitern." Er schloss aus, "ein Auge zuzudrücken". Der Flughafen betonte, es seien grundsätzlich Metalldübel verbaut worden.

Die Betreiber widersprachen der "Kontraste"-Darstellung, dass im zentralen Kabelkanal im Terminal aufwendige Rückbauten notwendig seien. "Richtig ist, dass eine Kabelpritsche verbreitert werden muss. Hier sind auf circa 40 Meter Länge Arbeiten am Tragsystem erforderlich." Diese sollten Ende Mai abgeschlossen sein.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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