Einbußen bei AKWs und Kohle RWE kämpft mit sinkenden Strompreisen
15.05.2017, 10:23 Uhr
Fast eine Milliarde Euro netto im ersten Quartal: Unterm Strich fährt RWE kräftige Gewinne ein.
(Foto: dpa)
Zum Jahresstart bekommt RWE die gesunkenen Strompreise zu spüren. Nicht nur die Erträge der Ökostromtochter Innogy halten den Kraftwerksbetreiber jedoch komfortabel in den schwarzen Zahlen. "Wir konzentrieren uns", heißt es aus Essen, "auf unser Kerngeschäft."
Der Energiekonzern RWE hat zum Jahresstart von seiner Ökostromtochter Innogy profitiert. Das Nettoergebnis des Energieriesen legte im ersten Quartal 2017 um zehn Prozent auf 946 Millionen Euro zu, wie der Dax-Konzern mit Sitz in Essen mitteilte. Grund dafür war vor allem ein verbessertes Finanzergebnis.
Operativ blieb RWE jedoch wegen sinkender Erlöse in der Stromerzeugung hinter den Vorjahreswerten zurück. Das bereinigte operative Konzernergebnis (Ebitda) sank um 6,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Das war etwas mehr als von Analysten erwartet, die im Schnitt mit 2,05 Milliarden Euro gerechnet hatten. Der Umsatz gab um 2,7 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro nach, während Anfang 2016 noch 13,7 Milliarden in die Kassen flossen. Hauptgrund dafür ist der gesunkene Großhandelspreis an der Strombörse.
Wichtigstes Standbein beim Ergebnis war die Ökostromtochter Innogy, die bereits vor dem Wochenende ein bereinigtes Ebitda von 1,6 Milliarden Euro ausgewiesen hatte. Im Kerngeschäft, sprich ohne Innogy, kam RWE lediglich auf ein bereinigtes Ebitda von 514 Millionen Euro. RWE hatte Innogy 2016 abgespalten und an die Börse gebracht. An der Tochter hält RWE noch rund 77 Prozent und profitiert von den Innogy-Dividenden.
Milliarden abgeschrieben
"Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft Versorgungssicherheit", sagte Finanzchef Markus Krebber. Der Versorger wolle zudem seine Anlagen besser auslasten. RWE hatte 2016 nach hohen Abschreibungen auf Kraftwerke einen Nettoverlust von 5,7 Milliarden Euro eingefahren.
In der Stromerzeugung mit den Braunkohle- und Kernkraftwerken musste RWE wegen der gefallenen Preise im ersten Quartal kräftige Einbußen hinnehmen. Das operative Ergebnis schmolz hier um knapp die Hälfte auf 213 Millionen Euro zusammen.
RWE hält am Ausblick fest
In der übrigen europäischen Erzeugung aus Steinkohle- und Gaskraftwerken konnte RWE unter anderem dank Kostensenkungen um 13 Prozent auf 167 Millionen Euro zulegen. Im Energiehandel sank das Ergebnis um gut zwölf Prozent auf 146 Millionen Euro.
Insgesamt konnte RWE die Prognose mit dem Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigen. Danach soll das bereinigte Ebitda bei 5,4 bis 5,7 Milliarden Euro liegen nach 5,4 Milliarden im Jahr zuvor. Das bereinigte Nettoergebnis soll 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro betragen nach 0,8 Milliarden 2016.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa/rts