Konsumfrühling bei Kreditkarten Visa spürt Erholung
29.04.2010, 07:11 UhrDer weltgrößte Kreditkarten-Anbieter Visa bekommt die Erholung der Weltwirtschaft hautnah zu spüren. Im zweiten Geschäftsquartal sprang der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf knapp 2 Mrd. US-Dollar hoch. Der Gewinn stieg unterm Strich sogar um ein Drittel auf 713 Mio. US-Dollar.
Die Kunden hätten weit öfter mit dem Plastikgeld gezahlt als ursprünglich gedacht, sagte Konzernchef Joseph Saunders. Die Anzahl der Transaktionen sprang um 14 Prozent hoch. "Visa hat eine starke Leistung gezeigt", sagte Saunders und zeigte sich zuversichtlich, dass es weiter aufwärts geht. Vor allem die Firmenkunden waren zuletzt zurückgekehrt.
Zweistelliges Umsatzplus im Gesamtjahr
Mit der vor einigen Wochen angekündigten Übernahme des Zahlungsabwicklers CyberSource will Visa sein Geschäft weiter ausbauen. 2 Milliarden Mrd. US-Dollar lässt sich der Konzern den Vorstoß im Online-Geschäft kosten. Doch auch so will Visa kräftig wachsen: Der Umsatz soll im Gesamtjahr um 11 bis 15 Prozent zulegen. Konzernchef Saunders kündigte an, dass eher der optimistischere Fall eintreten werde. Mehr als die Hälfte des Umsatzes soll letztlich als operativer Gewinn übrig bleiben.
Bereits der Rivale American Express hatte vor einigen Tagen Aufbruchstimmung verbreitet. In der Wirtschaftskrise hatten viele Menschen ihre Kreditkarten- Schulden nicht mehr zurückzahlen können. Zudem hielten sich die Kunden beim Einsatz der Kreditkarten zurück. Seit Jahresbeginn bessert sich die Lage jedoch spürbar.
Die großen US-Banken beklagten reihum weniger faule Kredite und fuhren Rekordgewinne ein. American Express konnte seinen Gewinn zuletzt glatt verdoppeln auf 885 Mio. US-Dollar. Der Hauptkonkurrent Mastercard legt seine Zahlen am 4. Mai vor.
Visa und auch Mastercard hatte in der Krise jedoch einen großen Vorteil gegenüber Wettbewerbern wie American Express: Die Konzerne haben mit dem gewährten Kredit nichts zu tun, sondern verdienen nur an den Gebühren für die Kartennutzung. Das Risiko unbezahlter Kartenschulden tragen Banken und andere Organisationen, die die Karten ausgeben.
Quelle: ntv.de, dpa