DAX tankt neue Kraft und überspringt 15.000er-Marke mühelos
Nach den heftigen Verlusten zu Wochenbeginn hat sich der deutsche Aktienmarkt wieder kräftig erholen können. Allerdings war das heutige Plus geringer als die gestrigen Abschläge. Beschleunigt hat sich die Erholung an der Frankfurter Börse nach den neuen US-Preisdaten: Die US-Inflationsrate ist im März wie erhofft zurückgekommen. Damit könne sich der Markt nun auf eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte in der kommenden Woche einstellen, sagte ein Händler: "Sollten von der Bankenkrise keine neuen schlechten Nachrichten kommen, könnte der Rücksetzer an den Börsen sein Tief bereits am Montag gesehen haben."
In der Eurozone rückte nun auch bereits die EZB-Sitzung in den Fokus. Hier wurde lange Zeit mit einem Zinsschritt um 50 Basispunkte gerechnet, doch mehren sich nun die Stimmen, die auch hier mit einem kleineren Zinsschritt rechnen. Am Donnerstag wird EZB-Chefin die Zinsentscheidung verkünden.
Der DAX stieg um 1,8 Prozent und schloss bei 15.233 Punkten. Der EUROSTOXX50 notierte 2,1 Prozent höher bei 4180 Stellen.
Die Erholung hatte auch den gebeutelten Bankenbereich erfasst. Im DAX stiegen Commerzbank um 4,4 Prozent und Deutsche Bank um 4,3 Prozent. Auch Industriewerte waren sehr gefragt: MTU gewannen 3,7 Prozent und Siemens 3,3 Prozent.
Die VW-Vorzüge gaben um 1,6 Prozent nach. Mit Blick auf die Details zum vierten Quartal hieß es auf dem Parkett, dass die Margen bei den Volumenmarken oder Audi etwas die Erwartung verfehlt hätten.
Überraschend fest zeigten sich Wacker Chemie mit Aufschlägen von 4,4 Prozent. Die Unternehmensprognose für 2023 liegt laut der Citigroup leicht unter den Konsenserwartungen, die Prognose für das erste Quartal sei sogar deutlich schwächer, so die Analysten. Für Fraport ging es nach Zahlen um 0,6 Prozent nach unten, obgleich der Ausblick im Handel auf eine recht positive Resonanz traf.