DAX klebt weiter fest
Nicht viel Neues vom deutschen Aktienmarkt: Der DAX hat sich auf hohem Niveau stabil gezeigt, er kam allerdings auch nicht voran. Die 16.000er Marke blieb erneut unerreicht. Heute schlugen dem Leitindex schwache Wirtschaftsdaten aus China, eine nach ZEW-Daten deutlich eingetrübte Wirtschaftsstimmung in Deutschland und der weiterhin schwelende Streit über die Schuldenobergrenze in den USA ein Schnippchen.
"Wie seit Wochen schon, ging es für den DAX weiter stramm seitwärts. Er ist in einer Bandbreite von 15.700 und 16.000 Punkten gefangen", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Nach oben fehlt die Kraft wegen sich eintrübender Konjunkturdaten. Auf der unteren Seite stützt die Möglichkeit eines Endes der Zinserhöhungen. Fakt ist eines: Wenn der Ausbruch kommt, nach oben oder nach unten, kommt mehr Schwung in den Handel."
Der DAX ging heute mit einem kleinen Minus von 0,1 Prozent auf 15.898 Punkte aus dem Handel. Der EUROSTOXX50 notierte kaum verändert bei 4316 Stellen.
Bei den Einzelwerten gewannen im DAX Siemens Energy 3,0 Prozent. Der Energietechnikkonzern hatte tags zuvor trotz der fortgesetzten Schwäche der Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa mit starken Auftragseingängen und Umsätzen im ersten Quartal überzeugt. Nach zahlreichen positiven Analystenkommentaren am Montag folgten nun weitere.
Mit Kursgewinnen von 2,3 Prozent fielen zudem Infineon positiv auf, die wie andere europäische Chiphersteller gefragt waren. Der PC-Markt bleibe nach der Corona-Sonderkonjunktur zwar im Korrekturmodus, der Rückgang sei inzwischen aber "weniger hässlich", schrieb Bernstein-Experte Stacy Rasgon.
Im MDAX gaben Talanx, die erst am Vortag auf ein Rekordhoch von 49,40 Euro gesprungen waren, um 0,5 Prozent nach. Analyst Roland Pfänder von der Investmentbank Oddo BHF kappte sein Urteil von "Outperform" auf "Neutral" und begründete dies vor allem mit der Bewertung der Aktie. Zugleich aber setzte er sein Kursziel auf 53 Euro nach oben.
Im SDAX büßten Hornbach Holding angesichts eines sehr schwach erwarteten ersten Geschäftsquartals 2023/24 und Aussagen zum Gesamtjahr 11,5 Prozent ein.