Aussichten auf weiter steigende Zinsen bremsen DAX aus
Zins- und Inflationsängste haben die Handelslaune am deutschen Aktienmarkt etwas verhagelt. Auf dem Frankfurter Parkett war von einer "Katerstimmung nach dem Rosenmontag" die Rede. Marktteilnehmer schlossen sich der Ansicht der US-Notenbank an, dass die Zinssätze höher steigen müssen, als die Märkte noch vor wenigen Wochen erwartet hatten.
In diesem Umfeld konnten weder Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager noch ein vergleichsweise starker ZEW-Konjunkturindex für Impulse sorgen. In diesen Kontext passen Aussagen von EZB-Ratsmitglied Olli Rehn. Er hat vor einem zu frühen Nachlassen der Euro-Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation gewarnt. Sie müsse vielmehr ihre Leitzinsen auch über März hinaus weiter "kontinuierlich" und "präventiv" anheben, um die Inflationserwartungen unter Kontrolle zu halten.
Der DAX ging mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 15.398 Punkte aus dem Handel. Zeitweise sackte der Leitindex sogar bis auf 15.287 Zähler ab. Damit blieb der DAX in der Seitwärtsspanne zwischen 15.250 und 15.650 Punkten, ein Ausbruch deutete sich nur ganz kurzzeitig am Vormittag an, als es unter 15.300 ging. Der EUROSTOXX50 gab um 0,4 Prozent auf 4253 Stellen nach.
Im DAX zogen RWE um 2,1 Prozent an. Auf der anderen Seite verloren Sartorius 2,1 Prozent. Zalando fielen um 1,9 Prozent, der Internet-Händler will nun mit einem Stellenabbau Kosten sparen. Ganz hinten im Leitindex notierten Siemens Energy mit einem Abschlag von 2,6 Prozent.
Rot präsentierten sich auch die Autowerte. BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen gaben zwischen 0,4 und 1,2 Prozent ab.
In der zweiten Reihe verloren Kion 3,8 Prozent. Dagegen stiegen Rheinmetall um weitere 3,3 Prozent. Mit einem neuen Allzeithoch kehrte das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen in das Rennen um einen DAX-Aufstieg bereits im März zurück.