Dienstag, 21. März 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:36 Uhr

Tag der Schnäppchenjäger: DAX springt locker über 15.000

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben die Notübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die UBS verdaut und haben sich wieder aus der Deckung gewagt. Die Kombination aus der Rettung der Credit Suisse, Stützungsmaßnahmen der Notenbanken und die Aussicht auf ein geringeres Tempo bei den Zinserhöhungen der US-Notenbank hätten die Anleger wieder zu Aktienkäufen animiert, hieß es auf dem Frankfurter Parkett. Insbesondere Schnäppchenjäger hätten sich verstärkt eingedeckt.

DAX
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Nun rückte verstärkt die Zinssitzung der US-Notenbank ins Blickfeld der Anleger. "Sollte die Fed komplett auf eine Erhöhung verzichten, dann könnten die Börsianer das eher als Warnsignal einer noch viel tiefergehenden Bankenkrise begreifen. Deshalb vermute ich, dass die Fed mit einer weiteren Erhöhung auf 'business as usual' machen wird", so Stratege Thomas Altmann von QC Partners. Der größte Teil der Experten erwartet, dass die Fed am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen wird.

Der DAX ging mit einem dicken Plus von 1,75 Prozent auf 15.195 Punkte aus dem Handel. Sein Tageshoch betrug 15.253 Zähler. Der EUROSTOXX50 notierte 1,5 Prozent höher bei 4183 Stellen.

Weiter kräftig auf Erholungskurs befanden sich Bankaktien. Im DAX stiegen Commerzbank um 7,4 Prozent und Deutsche Bank um 6,1 Prozent.

Für RWE ging es nach endgültigen Geschäftszahlen für 2022 um 1,4 Prozent nach oben. Die sehr starken Ergebnisse decken sich der Citigroup zufolge mit den vorab veröffentlichten, den Ausblick für 2023 werten die Analysten als solide. Gut kam an, dass der Versorger eine Dividende von 1,00 Euro avisiert hat, nachdem es 2022 noch 0,90 Euro je Aktie gewesen waren.

Im MDAX erholten sich Thyssenkrupp um 4,5 Prozent. Positiv für das Unternehmen werteten Händler Berichte, wonach der Finanzinvestor CVC für die Stahlsparte bieten soll. "Das bringt wieder Bewegung in das Thema", sagt ein Händler. Auch die Fantasie über einen Zusammenschluss mit Klöckner dürfte dann wieder aufkommen.

17:13 Uhr

US-Finanzministerin stellt weitere Hilfen für Banken in Aussicht

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Janet Yellen

(Foto: AP)

Solche Äußerungen hören Börsianer in diesen turbulenten Tagen gerne. Die US-Regierung will, wenn nötig, weitere Hilfen für angeschlagene Banken mobilisieren. Finanzministerin Janet Yellen verteidigte die bisherigen Stützungsmaßnahmen in einer Rede in Washington: "Unsere Interventionen waren nötig, um das breite US-Bankensystem zu schützen."

Zugleich stellte die ehemalige Chefin der US-Notenbank weitere Unterstützung in Aussicht und betonte, dass die Regierung ähnliche Maßnahmen für angemessen halte, wenn es erneut zu Einlagenflucht und Ansteckungsgefahren für den restlichen Finanzsektor kommen sollte. An der Börse sorgten Yellens Äußerungen jedenfalls für Erleichterung.

16:42 Uhr

Russland agiert bei Öl weiter "im Einklang mit der aktuellen Marktsituation"

Tiefpumpe im russischen Usinsk. Russland hat im vergangenen Jahr dank hoher Ölpreise einen Handelsüberschuss von gut 311 Milliarden Euro erzielt.

Tiefpumpe im russischen Usinsk.

(Foto: Dmitry Lovetsky/AP/dpa)

Russland verlängert seine kürzlich für März beschlossene Drosselung der Ölproduktion bis Ende Juni. "Im Einklang mit der aktuellen Marktsituation" werde diese Maßnahme bis einschließlich Juni dieses Jahres aufrechterhalten, sagte Energieminister Alexander Nowak nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Russland hatte im Februar eine "freiwillige" Drosselung seiner Ölproduktion um fünf Prozent - nämlich um 500.000 Barrel am Tag - für März angekündigt. Diese Produktionsmenge werde in wenigen Tagen erreicht, sagte Nowak.

Wegen des Ukraine-Krieges hatte der Westen Anfang Dezember eine Preisobergrenze für russisches Rohöl von 60 US-Dollar pro Barrel eingeführt. Außerdem gilt seit Kurzem zusätzlich ein Preisdeckel für russische Erdölprodukte.

16:21 Uhr

Optimismus schwindet - was tun bei nervösen Märkten?

Die Stimmung an den Börsen hat einen heftigen Dämpfer erlitten. Wie können Anleger auf die wachsende Nervosität reagieren? Raimund Brichta spricht darüber mit Kemal Bagci von der BNP Paribas.

15:56 Uhr

Hensoldt regelt anstehende Führungsproblematik

Hensoldt
Hensoldt 29,52

Der bayerische Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt holt seinen nächsten Vorstandschef vom französischen Rivalen Thales. Thales-Deutschland-Chef Oliver Dörre soll im April 2024 Thomas Müller als Vorstandschef ablösen, wie das Unternehmen nach einer Aufsichtsratssitzung in Taufkirchen bei München mitteilte.

Der 64-jährige Müller geht dann wenige Monate vor Auslaufen seines Vertrages. Der 53 Jahre alte Dörre, der im Januar 2024 zum Hensoldt-Vorstand stoßen soll, führt die Deutschland-Tochter des Rüstungskonzerns Thales seit 2021. Davor war der studierte Informatiker und ehemalige Luftwaffen-Offizier dort mehr als vier Jahre lang für Vertrieb und Marketing zuständig.

15:28 Uhr

EU-Kommission hat Red Bull auf dem Radar - Durchsuchungen

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(Foto: imago/Sven Simon)

Und es gab eine weitere Razzia: Die EU-Kommission hat einem Agenturbericht zufolge bereits am Montag beim Salzburger Energydrink-Hersteller Red Bull eine Durchsuchung wegen des Verdachts illegaler Absprachen vorgenommen. Red Bull habe in den Firmenräumen einen Besuch von EU-Beamten erhalten, berichtete die Agentur APA unter Berufung auf ein ihr übermitteltes Statement von Red Bull.

Zuvor hatte die EU-Kommission mitgeteilt, dass sie unangekündigte Inspektionen bei einem Unternehmen der Energydrink-Branche eingeleitet hat. Der Vorwurf lautet, dass das Unternehmen, das in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten tätig ist, gegen die EU-Kartellvorschriften verstoßen haben könnte.

15:16 Uhr

Wall Street lässt Bankensorgen vorerst hinter sich - First-Republic-Kurs schießt hoch

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(Foto: picture alliance / newscom)

Die US-Anleger haben Sorgen um das Bankensystem nach der Notübernahme der Schweizer Credit Suisse durch die UBS zunächst hinter sich gelassen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung am Dienstag jeweils rund ein Prozent höher bei 32.573 beziehungsweise 3995 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann ebenfalls ein Prozent auf 11.800 Punkte.

Die Aktien der US-Regionalbank First Republic zogen nach dem Absturz auf ein Allzeittief am Montag nun um mehr als 30 Prozent an. JP Morgan und andere US-Großbanken sprechen einem Zeitungsbericht zufolge über Hilfen für das angeschlagene Geldhaus. Die Rivalen PacWest und Western Alliance gewannen jeweils rund zwölf Prozent. Die Papiere von Großbanken wie JP Morgan, Citigroup und Bank of America rückten um bis zu 3,5 Prozent vor.

First Republic Bank
First Republic Bank ,25

14:53 Uhr

Ölpreise steigen wieder kräftig - Viel hängt nun von der Fed ab

Starke Erholung an den Ölmärkten - mit den Preisen ist es am Nachmittag wieder kräftig nach oben gegangen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,9 Prozent auf 75,16 US-Dollar. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 2,3 Prozent auf 69,32 Dollar pro Fass.

Laut Analysten profitierten auch die Ölpreise von der sich stabilisierenden Marktstimmung. Im Zuge der Bankenkrise war auch der Preis für das sogenannte schwarze Gold in den vergangenen Tagen zurückgegangen. "Die zunehmende Risikobereitschaft treibt auch die Rohstoffe nach oben", so ein Marktteilnehmer. Wie weit die Erholung gehe, hänge von der Fed ab. "Eine hawkische Fed könnte die Erholung schnell beenden", sagt er. Die US-Notenbank entscheidet am Mittwoch über die Geldpolitik. Dabei gilt eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte als wahrscheinlich.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 72,39

Brent Rohöl
Brent Rohöl 76,14

14:26 Uhr

Anleihen unter Druck - "Short-Eindeckungs-Rally ist vorbei"

Die Kursverluste der europäischen Bonds haben sich am Mittag ausgeweitet. Der Bund-Future fiel um 170 Ticks oder 1,3 Prozent, der langlaufende Buxl-Kontrakt sogar um fast 300 Ticks oder 2,1 Prozent. Italienische BTP verloren 0,9 Prozent und französische OAT 1,1 Prozent.

"Die Short-Eindeckungs-Rally ist wie erwartet vorbei", sagt ein Händler. Denn wie am Vortag erwartet bedeute die Lösung der Credit-Suisse-Krise auch gleichzeitig, dass man sich wieder aus sicheren Häfen wie Staatsanleihen zurückzöge. "Dazu kommt die Einsicht, dass die Fed morgen nicht vor ihrer letzten Zinserhöhung steht und es danach gleich wieder Senkungen gibt", sagte der Börsianer weiter.

14:01 Uhr

Korruptionsverdacht: Mercedes-Benz bekommt Besuch vom Staatsanwalt

Razzia bei Mercedes-Benz: Beim Stuttgarter Autobauer haben Ermittler Gebäude wegen Korruptionsverdacht bei Mitarbeitern durchsucht. Das sagte ein Unternehmenssprecher. Dabei gehe es um den Vorwurf der "gewerbsmäßigen Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart.

Die Ermittlungen richteten sich gegen zwei Mitarbeiter des Unternehmens. Der Autobauer habe Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.

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13:49 Uhr

Spekulation über die Menge der EZB-Zinsschritte

Österreichs EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann ist im Kampf gegen die Inflation von seiner jüngsten Forderung nach drei weiteren Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte etwas abgerückt. "Ich würde sie nicht ausschließen, aber auch nicht sagen, dass sie notwendigerweise kommen", sagt der Notenbanker. Holzmann hatte Anfang März gegenüber der deutschen Tageszeitung "Handelsblatt" erklärt, die Zentralbank solle die Zinsen in jeder ihrer nächsten vier Sitzungen um jeweils 50 Basispunkte anheben.

"Nun, was sich in der Zwischenzeit ergeben hat, ist, dass durch diese Krisen und Hilfsmaßnahmen die Liquidität im Finanzsystem gesunken ist", sagte Holzmann auf die Frage im ORF-Fernsehen, ob er angesichts der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor an dieser Forderung festhalte. Der EZB gehe es um die Inflationsbekämpfung, wenn sich aber durch die Verknappung der Liquidität auf den Finanzmärkten bereits eine deflationäre Entwicklung oder ein Rückgang der Inflation abzeichne, müsse man die Zinsen nicht noch weiter anheben, sagt Holzmann. "Oder man kann die Zinserhöhung langsamer gestalten", fügte er an.

13:01 Uhr

MTU zahlt Rekord-Dividende - Aktienkurs steigt kräftig

MTU Aero Engines
MTU Aero Engines 219,20

Der Flugzeugtriebswerks-Hersteller MTU erhöht die Dividende für das abgelaufene Jahr um mehr als die Hälfte. Die Ausschüttung soll auf 3,20 (2021: 2,10) Euro je Aktie steigen, wie der DAX-Konzern mitteilte. Die MTU-Aktie stieg um 3,3 Prozent.

Der Nettogewinn war 2022 auf 333 (231) Millionen Euro gestiegen, bereinigt um Sondereffekte lag er bei 476 (342) Millionen Euro. "Mit der bislang höchsten Dividende seit dem Börsengang der MTU Aero Engines AG bedanken wir uns bei unseren Aktionären für ihre Treue", sagte Aufsichtsratschef Gordon Riske. Der neue Vorstandschef Lars Wagner erklärte, MTU habe trotzdem "Spielraum für wertsteigernde Wachstumsprojekte".

12:41 Uhr

Wall Street sendet Entspannungssignale

Die Wall Street in New York.

(Foto: Bebeto Matthews/AP/dpa)

Das Thema Bankenkrise verliert an der Wall Street immer deutlicher seinen Schrecken. Nach der Lösung für die in Schieflage geratenen und systemrelevanten Credit Suisse deutet sich nun auch eine Rettung des kleinen Regionalinstituts First Republic Bank in den USA an. Der Kurs springt vorbörslich um 21,3 Prozent. Dieser war zuletzt nach Schwierigkeiten der Bank auf Allzeittief gestürzt und hatte allein am Vortag 47 Prozent eingebüßt. Gestützt wird der Kurs von Berichten, wonach JP Morgan daran arbeitet, die Bank zu stützen - es geht um strategische Alternativen wie eine Kapitalerhöhung oder einen Verkauf.

Vor diesem Hintergrund deutet der Aktienterminmarkt einen freundlichen Start am Kassamarkt an, nachdem dieser bereits im Verlauf der Vortagessitzung nach den Schlagzeilen um die Credit Suisse ins Plus gedreht hatte.

12:19 Uhr

Fed-Zinsentscheid ist diesmal besonders knifflig

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Jerome Powell

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, und seine Kollegen stehen vor einer ihrer schwierigsten Entscheidungen seit Jahren: ob sie die Zinsen erneut anheben sollen, um die hartnäckig hohe Inflation zu bekämpfen oder ob sie eine Auszeit inmitten der schwersten Bankenkrise seit 2008 nehmen sollen. Die Entscheidung, ob die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben werden sollen, dürfte zum Teil davon abhängen, wie die Märkte die Zwangsehe der beiden Schweizer Bankenriesen UBS und Credit Suisse sowie andere Maßnahmen zur Beruhigung der Ängste vor einer Ansteckung des Bankensystems aufnehmen.

Die Zinsentscheidung wird am Mittwoch um 19.00 Uhr (MEZ) bekannt gegeben. Die Zinsfutures preisen eine Erhöhung um 25 Basispunkte zu 82 Prozent ein. Ein Wert um die 80 Prozent gilt als sichere Wette.

12:00 Uhr

Schlechterer ZEW-Index tangiert DAX nicht - klar über 15.000

DAX
DAX 16.051,23

Weiter auf Rallykurs haben sich die europäischen Aktienmärkte gezeigt. In Frankfurt lag der DAX am Mittag 1,7 Prozent im Plus bei 15.191 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 1,9 Prozent höher bei 4198 Stellen.

Kurstreiber war die Erleichterung um die europäischen Versicherer und Banken. Analysten zufolge sind sie allenfalls in geringem Umfang von der Totalabschreibung der AT1-Bonds der Credit Suisse im Zuge der Übernahme durch die UBS betroffen. Der schlechter als erwartet ausgefallene ZEW-Index spielte bei diesen Sachlage eine untergeordnete Rolle.

11:34 Uhr

First Republic Bank verliert 40 Prozent der Einlagen

Trotz einer Rettungsaktion der größten US-Finanzinstitute gerät die angeschlagene First Republic Bank weiter ins Straucheln. Der Aktienkurs rauscht nachbörslich in die Tiefe, auch weil die Ratingagentur S&P das Geldhaus tiefer in den Junk-Status abstuft. Am schwersten dürfte aber der Vertrauensverlust der Kunden wiegen.

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11:27 Uhr

ZEW-Konjunkturindex deutlich schlechter als erwartet

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(Foto: picture alliance / Sebastian Kah)

Die Sorgen um eine neue Finanzkrise lassen die deutschen Börsenprofis deutlich pessimistischer auf die einheimische Wirtschaft blicken. Das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten sank im März um 15,1 auf 13,0 Punkte. Damit endete eine Serie von fünf Anstiegen in Folge, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner monatlichen Umfrage unter 162 Analysten und Anlegern mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 17,1 Zähler gerechnet.

Die Einschätzung der konjunkturellen Lage wurde ebenfalls deutlicher als erwartet zurückgenommen. Dieser Wert liegt mit minus 45,6 Punkten weiterhin klar im negativen Bereich.

11:16 Uhr

Thyssenkrupps Stahlgeschäft wird zum Ladenhüter

Der mögliche Verkauf der Stahlsparte von Thyssenkrupp ist einem Medienbericht zufolge kein Selbstläufer. Es sei ein zäher Prozess und die Wettbewerber in Europa winkten ab, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf mehrere mit dem Fall vertraute Personen. Was bleibe, seien Finanzinvestoren und Hüttenbetreiber aus Schwellenländern. Die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Goldman Sachs habe mit dem Finanzinvestor CVC einen möglichen Käufer gefunden. Der wolle nach Informationen des Blattes einen Euro bieten, wolle Investitionszusagen machen und milliardenschwere Pensionsverbindlichkeiten übernehmen.

"Derzeit werden Verkaufsunterlagen erarbeitet", zitiert die Zeitung eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Interessenten hätten bislang aber nur Zugang zu wenigen Informationen, eine Buchprüfung finde noch nicht statt. Auch beim brasilianischen Stahlkonzern CSN bestehe Hoffnung auf ein Angebot, hätten mit der Transaktion beteiligte Personen erklärt.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 6,82

10:55 Uhr

IFO warnt vor "selbst schädigendem" Subventionswettlauf

Das IFO-Institut rät der EU in einem Gutachten für das Bundesfinanzministerium von einem Subventionswettlauf mit den USA ab. Die Europäische Union sollte auf weitere schuldenfinanzierte Subventionen als Reaktion auf den sogenannten Inflation Reduction Act (IRA) verzichten, fordern die Forscher darin. "Die EU sollte vermeiden, sich in einen Subventionswettlauf um die Ansiedlung von Batterie- oder Solarzellenfabriken zu begeben, die mit bekannten Technologien arbeiten, das ist selbst schädigend", sagt IFO-Präsident Clemens Fuest, der mit seinem Kollegen Niklas Potrafke das Gutachten verfasst hat. "Die EU sollte sich auf eine wettbewerblich vergebene Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen sowie die Entwicklung von Infrastrukturen konzentrieren", fügte Potrafke hinzu.

Es sei allerdings ratsam, dass die EU sich gegen protektionistische Elemente des IRA wehre. Es sei daher zu begrüßen, dass Brüssel und Washington darüber verhandeln. Die EU selbst verfüge beim Klimaschutz bereits über das Programm Next Generation EU, dessen Mittel noch gar nicht ausgeschöpft seien. Die im IRA enthaltene Einführung einer Mindeststeuer in den USA dürfte zudem die Steuerbelastung für global operierende Unternehmen erhöhen und Investitionen in den USA weniger attraktiv machen.

10:32 Uhr

Aktien von Commerzbank und Deutscher Bank heiß begehrt

Anleger in Europa haben das niedrigere Kursniveau zum Wiedereinstieg bei Banken genutzt. Der europäische Bankensektor legte um drei Prozent zu. Im März hat der Branchenindex rund 14 Prozent verloren. Im DAX zogen Commerzbank und Deutschen Bank um 6,7 beziehungsweise 4,4 Prozent an. Auch in Italien, Spanien, Großbritannien und Frankreich griffen sich Schnäppchenjäger Bankaktien.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 9,86

Commerzbank
Commerzbank 9,51

10:14 Uhr

South Carolina gibt VW finanzielles Leckerli für großes Werk

Der US-Bundesstaat South Carolina holt den deutschen Autobauer Volkswagen mit massiven staatlichen Anreizen für klimaschonende Investitionen in die USA. Der geplante Zwei-Milliarden-Dollar teure Bau des Werks für die Geländewagenmarke Scout werde mit 1,29 Milliarden Dollar bezuschusst, teilt der Gouverneur von South Carolina, Henry McMaster, mit. Das Projekt könne außerdem bis zu 180 Millionen Dollar an Steuergutschriften für die Entwicklung von Arbeitsplätzen erhalten, die von der Zahl der Einstellungen abhängen, sagt der Handelsminister von South Carolina, Harry Lightsey.

Im Mai hatte VW angekündigt, die Geländewagenmarke Scout in den Vereinigten Staaten mit elektrischen Pickups und SUVs der nächsten Generation wiederzubeleben. "Wir haben uns etwa 74 Standorte in einem Dutzend Bundesstaaten angesehen", sagte Scout-CEO Scott Keogh Reportern. "Der Standort war geeignet, der Gouverneur selbst stellte einen EV-Rat zusammen ... um sicherzustellen, dass sein Staat auch startklar war." Der Spatenstich ist für Mitte 2023 geplant, die Produktion soll Ende 2026 anlaufen. Das Werk soll laut VW bis zu 4000 Arbeitsplätze schaffen und jährlich 200.000 Scout-Fahrzeuge produzieren.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,54

09:54 Uhr

Turbulenzen belasten Ölpreise

Die Ölpreise geben zunächst leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostet 73,08 Dollar. Das sind 71 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung fällt 70 Cent auf 66,94 Dollar.

Nach einem turbulenten Wochenstart haben sich die Ölpreise vorerst stabilisiert. Am Montag waren die Ölpreise zunächst deutlich von den Turbulenzen im europäischen Bankensektor belastet worden, sie konnten sich im Tagesverlauf aber erholen. Zeitweise waren die Rohölpreise jedoch auf den tiefsten Stand seit Ende 2021 gefallen.

Die Nervosität an den Finanzmärkten war zuletzt hoch, weil die Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS nicht durchweg positiv aufgenommen wurde. Auch in den USA, wo einige mittelgroße Banken Probleme haben, bleibt die Lage angespannt. Die Rohölpreise werden durch die Turbulenzen belastet, weil negative Auswirkungen auf die konjunkturelle Entwicklung befürchtet werden.

Brent Rohöl
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Rohöl WTI
Rohöl WTI 72,39

 

09:39 Uhr

Europäischer Automarkt wächst zweistellig

Europas Automarkt holt weiter auf. Dank nachlassender Lieferprobleme legten die Neuzulassungen in der EU im Februar um 11,5 Prozent auf fast 803.000 Fahrzeuge zu, wie aus der Statistik des europäischen Herstellerverbandes ACEA hervorgeht. Grund war der hohe Auftragsbestand, der sich wegen des Chipmangels und brüchiger Lieferketten im vergangenen Jahr aufgestaut hatte und nun abgebaut wird. Neue Aufträge kommen dagegen kaum herein, da die Kundschaft wegen Rezessionsängsten größere Anschaffung scheut.

Im vergangenen Monat wuchsen die Neuzulassungen in den meisten EU-Ländern kräftig, am stärksten in Spanien um 19,2 und in Italien um 17,4 Prozent. In Deutschland fiel der Zuwachs mit 2,8 Prozent nicht hoch aus.

09:05 Uhr

DAX erobert 15.000er-Marke zurück

Der DAX knüpft zum Auftakt in den Dienstagshandel an seine Gewinne aus dem Montagsgeschäft an. Der deutsche Börsenleitindex notiert 0,9 Prozent im Plus bei Kursen um 15.065 Zähler. Er liegt damit auch wieder über der psychologisch wichtigen Marke von 15.000 Stellen. "Der DAX kann weiter zulegen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. Sie verweist darauf, dass die Anleger nun bereits die Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve am Mittwochabend in den Blick nähmen. Zudem stehe heute am Vormittag auch der ZEW-Index auf der Agenda.

08:58 Uhr

Suche nach Credit-Suisse-Leidtragenden

Weiter als Underperformer erwarten Händler die Aktien von Finanzunternehmen mit Anlagen in Bonds der Credit Suisse. "Die Unsicherheit dürfte hoch bleiben, solange nicht jeder seine konkreten Verluste benannt hat", kommentiert ein Händler. Insbesondere Versicherer, Pensionskassen und Vermögensverwalter hätten in den vergangenen Jahren der Nullzinspolitik gerne in höher rentierliche sogenannte Additional-Tier-1-Anleihen (AT1-Bonds), auch CoCo-Anleihen (Contingent Convertible Bonds) genannt, investiert.

Alle Broker rechnen jetzt gerade, wo die 16 Milliarden Franken geblieben sind", so ein anderer Händler. Laut Reuters hat allein die Investmentgesellschaft Pimco 340 Millionen Dollar durch die Totalabschreibung der CS-CoCos verloren. Dies dürfte weiter für eine "Underperformance" der Muttergesellschaft Allianz sprechen - zumal gegenüber Finanzinstituten wie der Commerzbank, die bereits sagte, in diesen Titeln nicht investiert zu sein.

 

08:47 Uhr

Hohe Volatilität im nachbörslichen US-Handel

Geschäftszahlen einiger kleinerer Unternehmen haben den nachbörslichen US-Handel am Montag bestimmt: Der Kurs von Exagen sackte um fast 15 Prozent ab. Das Diagnosikunternehmen war im vierten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Dass Exagen trotz des enttäuschenden Abschneidens den Ausblick auf das erste Quartal anhob und nun optimistischer ist als die Analysten, verpuffte.

Überzeugende Viertquartalszahlen verhalfen der Aktie von Lantern Pharma zu einem Anstieg um 8,6 Prozent. Details zu klinischen Studien des auf Onkologie spezialisierten Biotech-Unternehmens kamen ebenfalls gut an.

08:26 Uhr

RWE erwartet Gewinnrückgang

Nach einem überaus guten Ergebnis 2022 ist RWE für das laufende Jahr nun etwas vorsichtiger. Das Dividendenziel wurde für das Geschäftsjahr 2023 jedoch auf 1,00 Euro je Aktie von 0,90 Euro im Vorjahr angehoben.

RWE
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"Unsere solide Finanzlage und unsere guten Ergebnisse versetzen uns in die Lage, auch 2023 stark in das Wachstum von RWE zu investieren", so Finanzvorstand Michael Müller. "Auch unsere Aktionäre wollen wir angemessen am Erfolg beteiligen und schlagen daher für das laufende Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von einem Euro je Aktie vor."

Der Energiekonzern rechnet für 2023 mit einem bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro. Davon soll das Kerngeschäft 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro beitragen. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) werden 3,6 bis 4,2 Milliarden Euro angepeilt. Den bereinigten Nettogewinn sieht der Konzern bei 2,2 bis 2,7 Milliarden Euro.

08:13 Uhr

Asien-Anleger blicken auf US-Notenbank

Die Börsen in Ostasien und Australien erholen sich dank positiver Vorgaben der US-Börsen mehr oder weniger deutlich von ihren Vortagesverlusten. Die Furcht vor einer Bankenkrise hat nachgelassen, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) klargemacht hat, dass genügend Liquidität vorhanden sei. Zudem wird der Kauf der angeschlagenen Credit Suisse (CS) durch den heimischen Wettbewerber UBS nun auch in Asien positiv gewertet, nachdem am Montag zunächst noch Skepsis geherrscht hatte. Vor der Bekanntgabe des Zinsentscheids der US-Notenbank am späten Mittwoch wollten sich die Anleger allerdings nicht zu weit vorwagen, heißt es.

In Shanghai rückt der Composite-Index um 0,2 Prozent vor, der Hang-Seng-Index in Hongkong liegt nach den heftigen Verlusten vom Montag nun 0,3 Prozent im Plus. Dort erholt sich die am Montag heftig abverkaufte Aktie der Bank HSBC um gut 2 Prozent. Am Aktienmarkt in Seoul verbessert sich der Kospi um 0,4 Prozent. Der Kurs von Netmarble steigt um 6,8 Prozent, nachdem der Entwickler von Online-Spielen eine neue Lizenz zur Veröffentlichung seiner Spiele in China erhalten hat. Davon profitieren auch die Wettbewerber Krafton (+2,2%) und NCsoft (+1,1%). Die Börse in Tokio ist wegen eines Feiertags geschlossen.

Der australische Aktienmarkt schloss 0,8 Prozent höher, angeführt vom schwergewichteten Bankensektor. Die Aktien der vier größten Banken des Landes Commonwealth, NAB, ANZ und Westpac gewannen zwischen 0,5 und 1,4 Prozent. Stützend wirkten Erwägungen der australischen Notenbank, bei ihrer nächsten Zinssitzung im April eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einzulegen. Die Ankündigung einer Sonderdividende verhalf der Aktie des Kohlebergbauunternehmens New Hope zu einem Plus von 8,6 Prozent.

07:57 Uhr

Experten sehen negatives Überraschungspotenzial

Mit weiter zulegenden Kursen rechnen Händler. Die Sorgen vor unkalkulierbaren Folgen für die Banken- und Finanzbranche seien mit dem erzwungenen Zusammenschluss von Credit Suisse und UBS zunächst eingedämmt worden. Dazu trage bei, dass wie üblich hinter allem der Staat mit Garantien stehe. Der Terminkontrakt deutet auf eine DAX-Eröffnung bei rund 15.000 Punkten hin. Die Risikoprämien in allen Anlageklassen seien wieder kräftig gestiegen, so dass eventuelle negative Szenarien ausreichend eingepreist seien, heißt es weiter.

DAX
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Der Fokus des Marktes dürfte sich nun auf die anstehenden Notenbankentscheidungen richten. Neben der Federal Reserve, die am Dienstag und Mittwoch tagt, entscheiden auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England im Wochenverlauf über das weitere Vorgehen.

Die Rally der Aktienmärkte am Montag wurde auch von der Hoffnung getragen, dass die Zinserhöhung der US-Notenbank mit 25 Basispunkten milde ausfallen dürfte und es möglicherweise die letzte sein könnte. Am Zinsterminmarkt würden ab Sommer schon wieder Zinssenkungen eingepreist. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung am Mittwoch um 25 Basispunkte liegt bei rund 75 Prozent, zu 25 Prozent wird mit konstanten Zinsen gerechnet.

Einige Strategen sehen dies angesichts der weiter hohen Inflation als leichtfertig an und sehen negatives Überraschungspotenzial. Dazu führe die Lösung der Bankenkrise auch gleichzeitig wieder zu steigenden Marktrenditen. "Der Renditerutsch der letzten Tage war nur eine Flucht in sichere Häfen", so ein Händler mit Blick auf den Rentenmarkt als erstem Anlaufpunkt für solche Bewegungen. "Aber der Short Squeeze ist jetzt vorbei und die Umschichtung in Aktien wird die Bonds wieder fallen lassen".

In Deutschland wird am Dienstag auf den ZEW-Indikator geachtet. Er dürfte sich auf erhöhtem Niveau wieder etwas reduziert haben. Die Wachstumsaussichten hätten sich dann zwar etwas abgeschwächt, wären aber insgesamt stabil geblieben..

07:40 Uhr

Credit-Suisse-Anleihe setzt Pimco zu

Durch die Abschreibung der AT1-Schuldtitel der Credit Suisse verliert der Anleiheverwalter Pimco einem Insider zufolge rund 340 Millionen Dollar. Das Gesamtengagement des amerikanischen Investmentmanagements bei dem Schweizer Kreditgeber belaufe sich ohne die AT1-Schuldtitel auf über vier Milliarden, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Verluste seien durch die Gewinne in anderen Anleihen nach der Rettungsfusion mit UBS aufgefangen worden.

 

07:21 Uhr

"Global gesehen, sind wir noch lange nicht über den Berg"

Die Stimmung an den Märkten in Asien ist auch nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS fragil. Zwar hat die Rettung des systemrelevanten Kreditgebers die unmittelbare Besorgnis über die finanzielle Stabilität in Europa zerstreut. Aber der Verlust einiger Anleihegläubiger der Credit Suisse und anhaltende Anzeichen von Schwierigkeiten bei kleineren Kreditgebern in den USA versetzten die Anleger in Alarmbereitschaft. "Global gesehen sind wir meiner Meinung nach noch lange nicht über den Berg", sagte Brian Johnson, Bankenanalyst bei Jefferies in Sydney. Beim Kreditgeber First Republic aus San Francisco halbierte sich beispielsweise der Aktienkurs am Montag aufgrund der Befürchtung, dass die jüngsten Einlagen größerer Banken in Höhe von 30 Milliarden Dollar nicht ausreichen würden, um die Stabilität des Unternehmens zu sichern.

Der Shanghai Composite notiert 0,2 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 0,4 Prozent. Die Märkte in Japan bleiben wegen eines Feiertages geschlossen. Die Anleger blicken nun auf die anstehende Zinssitzung der US-Notenbank am Mittwoch.

07:06 Uhr

US-Präsident Biden springt Powell zur Seite

US-Präsident Joe Biden spricht dem amerikanischen Notenbankchef Jerome Powell nach Kritik an den Zinserhöhungen in den vergangenen Monaten und am Umgang mit der Bankenkrise weiter das Vertrauen aus. Das teilt das Präsidialamt mit. Zuvor hatte die demokratische Senatorin Elizabeth Warren dem Sender NBC gesagt, dass Powell gescheitert sei und nicht mehr auf seinem Posten sitzen sollte.

06:39 Uhr

Euro muss um 1,07 kämpfen

Im asiatischen Devisenhandel bleibt der Dollar fast unverändert bei 131,31 Yen und legt 0,1 Prozent auf 6,8815 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,9293 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0709 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 0,9955 Franken nach. Das Pfund Sterling verliert 0,2 Prozent auf 1,2251 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,93

 

06:31 Uhr

DAX feiert weiteren "Turnaround Tuesday"

Der DAX ist mit deutlichen Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet und kann seine Aufschläge im Dienstagsgeschäft wohl weiter ausbauen. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen über 15.100 Punkten und damit auch wieder über der psychologisch wichtigen 15.000er-Marke taxiert. Am Montag hatte der Index knapp 170 Zähler oder 1,1 Prozent auf 14.933 Stellen zugelegt. Auch an der Wall Street waren die Kurse geklettert, als die Bankenturbulenzen an Dynamik verloren hatten, nachdem die Schweizer Großbank Credit Suisse gerettet und von der Konkurrentin UBS übernommen wurde.

Das Bankenthema bleibt auch heute aktuell: EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria stellt sich im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments den Fragen der Abgeordneten. Offizieller Anlass ist der Jahresbericht 2022 der Finanzkontrolleure, doch dürften die Turbulenzen in der Bankenbranche im Mittelpunkt stehen. Der Kollaps der amerikanischen Silicon Valley Bank und die Notrettung der Schweizer Großbank Credit Suisse hatten Sorgen vor einer neuen Bankenkrise geschürt.

Das heutige Konjunkturhighlight ist der ZEW-Index, der um 11 Uhr veröffentlicht wird: Das Barometer des Mannheimer ZEW-Instituts zeigt an, wie Börsenprofis im März auf die Konjunktur blicken. Experten erwarten einen Rückgang auf 17,1 von 28,1 Punkten im Februar. Dabei dürften auch die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor als Stimmungsbremse gewirkt haben.

Auf Unternehmensseite blicken Anleger vor allem auf die Zahlen des Energiekonzerns RWE. Da RWE bereits im Januar vorläufige Eckdaten bekannt gegeben hat, wird sich der Blick vor allem auf die Aussichten für 2023 richten. Ab Mitte April muss der Konzern auf Beiträge seines Atomkraftwerks Emsland verzichten. Das AKW gehört zu den drei letzten Meilern im Deutschland, die dann stillgelegt werden sollen. RWE-Chef Markus Krebber dürfte sich auch zur Preisentwicklung bei Strom und Gas sowie zur Versorgungssicherheit äußern.

Daneben legen auch Hella, Amadeus und Pfeiffer Vacuum Zahlen vor. Frische PKW-Neuzulassungsdaten des Branchenverbandes ACEA könnten für Bewegungen bei den Autowerten sorgen. Gleichzeitig fällt der EuGH ein wichtiges Urteil im Streit mit Mercedes-Benz über Schadenersatz für Diesel-Autos mit einer temperaturabhängigen Drosselung der Abgasreinigung, dem sogenannten Thermofenster. Der Generalanwalt des EuGHs hatte auf die Vorlage des Landgerichts Ravensburg im Juni erklärt, der Autobauer Mercedes-Benz müsse Schadenersatz leisten, selbst wenn er nur fahrlässig und nicht vorsätzlich gegen einschlägige EU-Vorgaben verstieß. Der Bundesgerichtshof (BGH) war bisher anderer Meinung und lehnte Schadenersatzansprüche gegen Mercedes-Benz ab, da kein Vorsatz zum Schädigen der Käufer nachweisbar war. Der BGH hat eine neue Verhandlung dazu für den 8. Mai angesetzt. Kläger-Anwälte erwarten für den Fall, dass das Luxemburger Gericht dem Generalanwalt folgt, eine neue Klagewelle von Dieselbesitzern gegen Mercedes-Benz und andere Autokonzerne.

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