Tag der Schnäppchenjäger: DAX springt locker über 15.000
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben die Notübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die UBS verdaut und haben sich wieder aus der Deckung gewagt. Die Kombination aus der Rettung der Credit Suisse, Stützungsmaßnahmen der Notenbanken und die Aussicht auf ein geringeres Tempo bei den Zinserhöhungen der US-Notenbank hätten die Anleger wieder zu Aktienkäufen animiert, hieß es auf dem Frankfurter Parkett. Insbesondere Schnäppchenjäger hätten sich verstärkt eingedeckt.
Nun rückte verstärkt die Zinssitzung der US-Notenbank ins Blickfeld der Anleger. "Sollte die Fed komplett auf eine Erhöhung verzichten, dann könnten die Börsianer das eher als Warnsignal einer noch viel tiefergehenden Bankenkrise begreifen. Deshalb vermute ich, dass die Fed mit einer weiteren Erhöhung auf 'business as usual' machen wird", so Stratege Thomas Altmann von QC Partners. Der größte Teil der Experten erwartet, dass die Fed am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen wird.
Der DAX ging mit einem dicken Plus von 1,75 Prozent auf 15.195 Punkte aus dem Handel. Sein Tageshoch betrug 15.253 Zähler. Der EUROSTOXX50 notierte 1,5 Prozent höher bei 4183 Stellen.
Weiter kräftig auf Erholungskurs befanden sich Bankaktien. Im DAX stiegen Commerzbank um 7,4 Prozent und Deutsche Bank um 6,1 Prozent.
Für RWE ging es nach endgültigen Geschäftszahlen für 2022 um 1,4 Prozent nach oben. Die sehr starken Ergebnisse decken sich der Citigroup zufolge mit den vorab veröffentlichten, den Ausblick für 2023 werten die Analysten als solide. Gut kam an, dass der Versorger eine Dividende von 1,00 Euro avisiert hat, nachdem es 2022 noch 0,90 Euro je Aktie gewesen waren.
Im MDAX erholten sich Thyssenkrupp um 4,5 Prozent. Positiv für das Unternehmen werteten Händler Berichte, wonach der Finanzinvestor CVC für die Stahlsparte bieten soll. "Das bringt wieder Bewegung in das Thema", sagt ein Händler. Auch die Fantasie über einen Zusammenschluss mit Klöckner dürfte dann wieder aufkommen.