DAX-Gewinn schmilzt zusammen - Immobilienwerte massiv unter Druck
Am deutschen Aktienmarkt sind die zunächst ordentlichen Gewinne dann doch weggeschmolzen. "Die Lage bleibt fragil", sagte ein Marktteilnehmer in Frankfurt. Nach den Banken stünden nun die Immobilienwerte unter Feuer.
"Das erneute Scheitern an der Widerstandszone zwischen 15.270 und 15.300 zeigt klar: Die Konsolidierung verfestigt sich", so ein anderer Börsianer. Damit sollte es nicht überraschen, wenn sie sich zeitlich ausdehne und der DAX nun möglicherweise sogar über mehrere Monate seitwärts oder leicht abwärts tendiere.
Der DAX ging noch mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent auf 15.142 Punkte aus dem Handel. Sein Tageshoch lag bei immerhin 15.261 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,05 Prozent höher bei 4167 Stellen.
Im DAX bereiten die ungebremsten Kursverluste bei Vonovia zunehmend Sorgen. Der Kurs der Bochumer fiel um sechs Prozent. Gerade nach den Belastungen um die Silicon Valley Bank (SVB) und die Credit Suisse sei der Markt nicht mehr bereit, Sorgen um Unternehmensfinanzierungen zu tolerieren. Im MDAX fielen Aroundtown um weitere 10,2 Prozent und markierten schon wieder neue Allzeittiefs. Die Aktien von LEG Immobilien büßten 6,5 Prozent ein, und TAG Immobilien fielen um 3,7 Prozent.
Im DAX verloren Infineon 3,1 Prozent. Auf der anderen Seite stiegen Heidelbergcement um weitere zwei Prozent und Bayer um 1,6 Prozent. Rheinmetall setzten ihre Hausse mit einem Plus von 0,7 Prozent fort.
Positiv kamen die Jahreszahlen von Evotec im Handel an. Die Aktie verteuerte sich im MDAX um 5,4 Prozent. Die hauseigenen Ziele wurden übertroffen, der Umsatz legte auf vergleichbarer Basis um 15 Prozent zum Vorjahr zu. Auch der darauf aufbauende Ausblick für 2023 klinge sehr zuversichtlich, hieß es auf dem Parkett. Die Forschungs-Pipeline sehe gut aus, die verlängerte Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb zahle sich aus.