DAX legt eine Woche vor den Zinsentscheidungen den Rückwärtsgang ein
Nicht viel zu holen war heute für den deutschen Aktienmarkt. Vor allem nach Handelsbeginn an der Wall Street ging es mit den Kursen weiter nach unten. "Mangels Eigenleben hing der DAX an der Entwicklung der US-Märkte, und je später die Handelssitzung, desto mehr Gegenwind bekam er ab", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Es waren die Zinssorgen in Übersee, dass die US-Notenbank doch länger restriktiv bleiben könnte. So läuft der DAX jetzt Gefahr, seine Unterstützung bei 14.150 Punkten zu testen. Darunter dürfte es ruppiger werden."
Gegen einen Ausbruch nach oben spricht, dass die Zinserwartungen in den USA zuletzt wieder gestiegen sind, und auch aus Europa kamen zuletzt tendenziell eher ermutigende Konjunktursignale, die für höhere Zinsen sprechen. FED und EZB treffen ihre Zinsentscheidungen in der nächsten Woche.
So kam der DAX um 0,7 Prozent zurück und schloss bei 14.343 Punkten. Der EUROSTOXX50 notierte 0,5 Prozent tiefer bei 3936 Stellen.
Leichter Rückenwind kam von den besser als gedacht ausgefallenen deutschen Auftragseingängen im Oktober. Sie stützen die zuletzt Zulauf gewinnende Einschätzung, dass die befürchtete Rezession längst nicht so stark ausfallen wird, wie noch vor einiger Zeit angenommen.
Bei den Einzelwerten standen im DAX Fresenius Medical Care (FMC) mit einem Minus von 3,7 Prozent im Blick. Vorstandschefin Carla Kriwet verlässt das Unternehmen nach nur zwei Monaten bereits wieder, weil es offenbar Uneinigkeit um die strategische Ausrichtung des Dialysespezialisten gibt. Der Kurs der FMC-Mutter Fresenius fiel um 1,6 Prozent.
Talanx gewannen an der MDAX-Spitze 1,9 Prozent. Der Versicherer hat die Dividende um 25 Prozent erhöht auf 2,00 Euro und will sie bis 2025 um weitere 25 Prozent erhöhen. Dagegen zählten Fraport mit minus 2,8 Prozent zu den Verlierern. Die US-Bank JPMorgan zieht derzeit andere Infrastrukturwerte dem Frankfurter Flughafenbetreiber vor.