Dienstag, 07. März 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:36 Uhr

Spielverderber Powell drückt den DAX runter

Am Vormittag heiter bis wolkig, am Nachmittag bedeckt: Die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Kongress haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Laune verhagelt. Die jüngsten starken Wirtschaftsdaten ließen darauf schließen, dass das Endniveau der Leitzinsen wahrscheinlich höher als zuvor erwartet ausfallen werde, erklärte der Fed-Chef. Mit den Frankfurter Aktienindizes ging es umgehend in den roten Bereich.

DAX
DAX 15.189,36

"Der Fed-Boss hat aus dem Kasten der guten Laune der letzten Tage an der Börse den Stecker gezogen", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Mit der Ankündigung, die Zinsen wohl weiter als gedacht anzuheben, hat er der Party erst einmal einen mächtigen Dämpfer versetzt." Mit der Powell-Rede rückt nun schon der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag in den Blick. "Da die Fed das Ausmaß der nächsten Schritte offensichtlich von den Daten abhängig machen will, könnte der Arbeitsmarktbericht die Spekulation um 25 oder 50 Basispunkte stark anheizen", hieß es auf dem Frankfurter Parkett.

Der DAX ging heute 0,6 Prozent leichter mit 15.560 Punkten aus dem Handel, zuvor erreichte er ein neues Jahreshoch von 15.706 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,8 Prozent tiefer bei 4281 Stellen.

Bei den Einzelwerten im DAX fielen Vonovia um 5,6 Prozent. Grund war eine Razzia bei dem Immobilienkonzern, die Bochumer Staatsanwaltschaft erhebt Korruptionsvorwürfe unter anderem gegen operative Mitarbeiter und Nachunternehmer. Das Unternehmen hat die Razzia bestätigt.

Daneben stand weiterhin die Berichtssaison im Blick. Henkel sackten um 2,7 Prozent ab. Die Düsseldorfer haben zwar die im November angehobenen Ziele für Umsatz, Marge und Gewinn je Aktie erreicht und teilweise übertroffen. Für Bernstein bleibt Henkel allerdings eine Enttäuschung. Das organische Wachstum habe im vierten Quartal mit 6,0 Prozent zwar 80 Basispunkte über der Konsenserwartung gelegen, doch sei dies vollständig auf die besser als erwartet ausgefallene Entwicklung bei Klebstoffen zurückzuführen.

Zalando wurden von oben nach unten durchgereicht und verloren 3,4 Prozent. Bruttowarenwert und Umsatz von Zalando für das vierte Quartal decken sich laut der Royal Bank of Canada (RBC) mit den Erwartungen, während das bereinigte EBIT leicht darunter gelegen habe. Der Mittelwert der Unternehmensprognose für das EBIT 2023 liege dagegen über der Konsenserwartung.

16:50 Uhr

Ölpreise fallen kräftig

Deutlich schwächer haben sich am Nachmittag die Ölpreise präsentiert. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 1,6 Prozent auf 84,81 US-Dollar. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 1,9 Prozent auf 78,97 Dollar. Die Preise setzten nach der Rede von Fed-Chef Jerome Powell zum Sinkflug an. Die Anleger rechneten mit höheren und längerfristig hohen Zinssätzen, da die US-Wirtschaftsdaten robust geblieben seien, hieß es.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 71,14

Brent Rohöl
Brent Rohöl 77,12

16:36 Uhr

Rheinmetall-Aktienkurs erklimmt kurzzeitig neue Höhen

Rheinmetall
Rheinmetall 260,60

Mit der Rheinmetall-Aktie ist es heute zeitweise wieder hochgegangen, das Papier hat die Konsolidierung der vergangenen beiden Wochen mit einem neuen Allzeithoch beendet. Der Kurs legte am frühen Nachmittag um 1,2 Prozent auf 260,20 Euro zu, kam dann aber nach der Zinsäußerung von Fed-Chef Jerome Powell mit den anderen Werten zurück.

Dennoch: "Die Chancen sind nun gut, dass die Aktie bis zur DAX-Aufnahme zulegt und danach wieder konsolidiert", so ein Frankfurter Börsianer. Rheinmetall ersetzt mit Wirkung zum 20. März die Aktien von FMC im deutschen Leitindex, vollzogen wird die Änderung zu den Schlusskursen am 17. März.

16:15 Uhr

Fed-Chef sprengt Kursparty - DAX sinkt - Goldpreis fällt

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(Foto: picture alliance/dpa/AP)

US-Notenbankchef Jerome Powell hat mit seinen Äußerungen vor dem US-Kongress den DAX-Anstieg abrupt gestoppt. Der Leitindex verlor 0,7 Prozent auf 15.545 Punkte. "Powell hat sich deutlich hawkischer geäußert als erwartet", sagte ein Marktteilnehmer in Frankfurt. Der Dollar zog etwas an, Bund-Future und Goldpreis fielen zurück.

Powell rechnet mit einem holprigen Weg im Kampf gegen die Inflation und meint, der Zinsgipfel könnte höher sein als bisher erwartet. Er deutete seine Bereitschaft zu stärkeren Leitzinsanhebungen an. Im Redetext für Powells halbjährliche Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats hieß es: "Die jüngsten Konjunkturdaten sind besser ausgefallen als erwartet, was darauf hindeutet, dass das endgültige Zinsniveau wahrscheinlich höher ausfallen wird als bisher angenommen." Sollte die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt sei, wäre die Fed bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu beschleunigen.

16:00 Uhr

Vorsicht an der Wall Street - kaum Bewegung

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(Foto: imago/UPI Photo)

US-Anleger sind in Erwartung weiterer Hinweise auf den Zinskurs der Notenbank Fed überwiegend an der Seitenlinie geblieben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung kaum verändert bei 33.428 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 4048 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq trat mit 11.671 Punkten mehr oder weniger auf der Stelle. Im Fokus steht der Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell im US-Kongress ab 16.00 Uhr MEZ. Dabei erwarten Analysten keine neuen, schwerwiegenden Ankündigungen.

Bei den Einzelwerten stützte ein Medienbericht über eine geplante Entlassungswelle die Aktie der Facebook-Mutter Meta. Die Papiere gewannen 2,7 Prozent. Gleichzeitig kam die Ankündigung einer Wandelanleihe im Wert von 1,3 Milliarden Dollar bei Anlegern von Rivian Automotive anscheinend nicht gut an. Die Anteilsscheine des US-Elektroautobauers verloren knapp acht Prozent auf 15,77 Dollar.

15:38 Uhr

Aktie der Shop Apotheke tiefrot

Die Aktie der Shop Apotheke hat einen kräftigen Verlust verzeichnet. Sie verbilligte sich am Nachmittag um 4,6 Prozent. "Einerseits ist der Ausblick auf dieses Jahr stark und liegt über den Erwartungen", so ein Händler. Andererseits blieben die Perspektiven des E-Rezepts bezüglich Ausgestaltung, Akzeptanz und zeitlichen Zielen unsicher.

Shop Apotheke
Shop Apotheke 75,30

15:23 Uhr

Erst DAX-Abstieg, dann Abstufung - FMC-Aktie hustet weiter

Eine Herunterstufung macht Fresenius Medical Care zu schaffen. Die Anteilsscheine des Dialyse-Konzerns gaben um 2,6 Prozent nach und lagen damit im DAX-Schlussfeld. Die Analysten der Bank HSBC stuften die Titel auf "Reduce" von zuvor "Hold" herab.

FMC
FMC 37,68

14:52 Uhr

Saudis legen Milliarden US-Dollar bei türkischer Notenbank an

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(Foto: imago images / blickwinkel)

Die türkische Lira marschiert weiterhin mehr oder wenig gradlinig seitwärts und bewegt sich damit weiterhin dicht am jüngsten Allzeittief. Aktuell geht der US-Dollar auf Tagessicht 0,1 Prozent höher bei 18,9160 Lira um. Am 24. Februar 2023 war der Greenback bis auf 19,2819 Lira auf sein bisheriges Rekordhoch geklettert.

Selbst Medienberichte über eine fünf Milliarden Dollar schwere Einlage des saudischen Entwicklungsfonds bei der türkischen Zentralbank vermochte den Kurs kaum zu bewegen. Zuvor hatte die Notenbank nach Coba-Angaben bereits Einlagen oder Swaps aus Katar, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Südkorea und Aserbaidschan in Höhe von insgesamt 29 Milliarden Dollar erhalten.

14:24 Uhr

IWH: Firmenpleiten nehmen zu

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(Foto: picture alliance / Fotostand)

Die Zahl der Firmenpleiten ist nach Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Februar gestiegen. Die Gesamtzahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften legte zum Vormonat um etwa sieben Prozent auf 833 zu, wie aus dem IWH-Insolvenztrend hervorgeht.

Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten zehn Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Februar gemeldet wurde, insgesamt 11.600 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl der damit konfrontierten Beschäftigten liegt somit weit über dem Vorjahreswert. Sie ist laut IWH fast doppelt so hoch wie im Februar-Durchschnitt der Vorkrisenjahre und so hoch wie seit Juni 2021 nicht mehr.

14:00 Uhr

Ökonom: Einige Firmen nutzen Inflation für Gewinnsteigerung

Ein Teil der deutschen Unternehmen hat die Preise nach Ansicht von IFO-Forscher Joachim Ragnitz zuletzt stärker erhöht als nötig. "Diese Firmen haben die Lage genutzt, um ihre Gewinne kräftig zu steigern", sagte der Vizechef der IFO-Niederlassung Dresden. Die Verkaufspreise seien dort im vierten Quartal stärker gestiegen als durch die Entwicklung der Einkaufspreise nötig.

Solche Entwicklungen sieht der Ökonom insbesondere im Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie im Baugewerbe. In fast allen großen Wirtschaftszweigen seien die Bruttobetriebsüberschüsse stark gestiegen.

13:48 Uhr

Weight-Watchers-Konzern gewinnt an Gewicht - Kurs schießt hoch

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(Foto: imago/Levine-Roberts)

Der Weight-Watchers-Diätkonzern WW International legt nach der Übernahme der Telemedizin-Plattform Sequence vor US-Börsenstart um 15 Prozent zu. Mit dem Zukauf steigt der Anbieter von Ernährungsprogrammen zur Gewichtsabnahme in das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten bei Fettleibigkeit ein.

Das Brokerhaus BMO Capital sieht in dem 132 Millionen Dollar schweren Deal einen "kulturellen Wandel" in der Branche zur Behandlung von Adipositas. Analysten gehen davon aus, dass der weltweite Markt dafür im Jahr 2030 einen Umsatz von rund 50 Milliarden US-Dollar erreichen wird.

13:36 Uhr

Traton-Marken MAN und Navistar schwächeln - Scania stark - Aktie steigt

Traton
Traton 17,45

Licht und Schatten für Traton: Der Nutzfahrzeugkonzern hat bei seinen Marken MAN und Navistar im vierten Quartal 2022 einen Auftragseinbruch verzeichnet. Bei MAN sackten die Neuaufträge in den drei Monaten laut der Präsentation zu den Jahreszahlen um 35 Prozent ab auf 27.861 Einheiten. Beim US-Konzern Navistar sank der Auftragseingang um 36 Prozent auf 12.084 Fahrzeuge.

Demgegenüber erzielte Scania ein Auftragsplus von 44 Prozent auf 23.521 Einheiten, bei VW Truck & Bus stiegen die Neuaufträge um ein Zehntel auf 14.929 Einheiten. In der Summe sank der Ordereingang von Traton im Quartal auf 78.392 (Vorjahr 91.658) Fahrzeuge. Insgesamt zeigten sich die Anleger zufrieden, denn die im SDAX notierte Traton-Aktie verteuerte sich um 5,4 Prozent.

13:00 Uhr

Wall Street vorbörslich leicht grün - Warten auf Powell-Aussagen

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(Foto: REUTERS)

Mit einem leichten Plus dürfte die Wall Street in den Handel starten. Die Blicke sind dabei vor allem auf die Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats gerichtet, die eine halbe Stunde nach der Eröffnung beginnt. Der Future auf den S&P-500 verbessert sich um 0,2 Prozent. Daneben steht am Freitag noch der Arbeitsmarktbericht für Februar auf der Agenda.

Wichtige Konjunkturdaten stehen heute dagegen nicht zur Veröffentlichung an. Auch Unternehmensnachrichten sind dünn gesät. Vor allem Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe haben Geschäftszahlen vorgelegt.

12:37 Uhr

Korruptionsverdacht: Razzia bei Vonovia - Aktie verliert kräftig

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(Foto: imago images/Ina Fassbender)

Großer Auflauf bei der Vonovia-Zentrale in Bochum: Beim Immobilienriesen findet seit den Morgenstunden eine Razzia statt. Es bestünde der Verdacht der Korruption und Bestechlichkeit, berichten der WDR und die "Süddeutsche Zeitung". Es werde vermutet, dass sich Mitarbeiter des DAX-Konzerns von Bau- und Handwerksfirmen schmieren ließen.

Eine Vonovia-Sprecherin bestätigte die Razzia. Die Staatsanwaltschaft erhebe Korruptionsvorwürfe gegen operative Mitarbeiter und Nachunternehmer "im technischen Bereich". Vonovia sei dabei geschädigt worden und zeige sich kooperativ. Die Vonovia-Aktie verlor am Mittag drei Prozent an Wert.

Vonovia SE
Vonovia SE 17,43

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12:09 Uhr

Lindt liefert süße Gewinne

Lindt & Sprüngli hat den Nettogewinn im vergangenen Jahr um 16,1 Prozent auf 569,7 Millionen Franken gesteigert. Die Ausschüttung soll auf 130 (Vorjahr: 120) Franken je Partizipationsschein und 1300 (Vorjahr: 1200) Franken je Namenaktie angehoben werden, wie der Schweizer Schokoladen-Hersteller mitteilt. Dank steigender Kundenfrequenz in den eigenen Geschäften und Duty-free-Läden wuchs der Umsatz trotz des Rückzugs aus Russland um 8,4 Prozent auf 4,97 Milliarden Franken. An den Zielen eines organisches Wachstum von sechs bis acht Prozent und einer Verbesserung der operativen Marge um 20 bis 40 Basispunkten pro Jahr hält der Goldhasen-Hersteller fest.

11:47 Uhr

DAX-Rekordhochs vor Verfall erwartet - Inflationserwartung sinkt

DAX
DAX 15.189,36

Mit einem Sprung über die 16.000er-Marke im DAX und dann sogar neuen Allzeithochs rechnen derzeit Händler in Frankfurt. Andere Börsen wie Paris hätten dies bereits vorgemacht, hieß es. Denn die "große runde Marke" sei ein attraktives Ziel für den großen März-Verfalltag an den Terminbörsen am Freitag nächster Woche. Gegen Mittag notierte der DAX 0,3 Prozent höher bei 15.697 Punkten. Der EUROSTOXX50 stieg um 0,1 Prozent auf 4316 Stellen.

"Das einzige Störfeuer könnte von einem starken US-Arbeitsmarktbericht kommen, aber darauf müsste der Markt eigentlich schon vorbereitet sein", sagte ein Börsianer. Von der Powell-Anhörung am Nachmittag in den USA erwartet er hingegen nichts, "das ist kein Forum für Zinsaussagen". Als kurstreibend für den DAX macht er die sinkende EZB-Inflationserwartung der Konsumenten aus.

11:28 Uhr

"China hofft auf Europas Unabhängigkeit von den USA"

Chinas neuer Außenminister Qin Gang hofft auf eine stärkere Loslösung Europas von den USA. Das unterstreicht er mit "ungewöhnlich direkten Worten", meint Nancy Lanzendörfer. Die ntv-Börsenreporterin ordnet ein, was dieser Unabhängigkeitsvorstoß der Volksrepublik für Deutschland bedeutet.

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11:17 Uhr

Ex-DAX-Mitglied mit starkem Jahresendspurt - und viel Vorsicht

Hellofresh
Hellofresh 16,41

Der Kochboxenversender Hellofresh blickt trotz eines starken Endspurts 2022 nur vorsichtig optimistisch auf das laufende Jahr. Der Umsatz dürfte 2023 währungsbereinigt um zwei bis zehn Prozent zulegen, teilt das im MDAX gelistete Unternehmen mit. 2022 hatte der Konzern seinen Erlös um knapp 27 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro gesteigert. Bereinigt um die Umrechnungseffekte wegen des im Jahresverlauf schwachen Euro waren das rund 7,05 Milliarden Euro.

Deutlich pessimistischer ist der Vorstand beim Betriebsgewinn: Bereinigt um Sondereffekte dürften vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 460 Millionen bis 540 Millionen Euro vom Umsatz übrig bleiben. 2022 hatte das Unternehmen 477 Millionen Euro operativ verdient und hält damit nun einen Ergebnisrückgang für möglich. Hellofresh begründete seine Prognose damit, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 2022 noch stark von der Pandemie profitiert hatte - dieser Effekt dürfte sich nach der Normalisierung und dem Wegfall von Corona-Maßnahmen nicht wiederholen.

10:55 Uhr

Brenntag-Aktie ist derzeit gefragt

Die Aussicht auf einen Aktienrückkauf treibt den Brenntag-Kurs an. Die Titel stiegen am Vormittag um zwei Prozent. Der Chemikalienhändler erwägt Bloomberg zufolge den Rückkauf von mindestens fünf Prozent seiner Aktien.

Brenntag
Brenntag 68,00

10:36 Uhr

Chinas starker Mann hat Batteriezellkonzern CATL auf dem Kieker

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Xi Jinping

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Der chinesische Batteriezellkonzern CATL ist ins Visier von Staatspräsident Präsident Xi Jinping geraten. Der Status des Unternehmens als Weltmarktführer bei Batteriezellen für Elektroautos sorge bei ihm für gemischte Gefühle, sagte Xi nach einer Präsentation von CATL-Chef Zeng Yuqun laut eines Berichts der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Er sei glücklich über die Führungsposition des Unternehmens, aber besorgt über die damit verbundenen Risiken.

CATL hatte unlängst chinesischen Autobauern Rabatte angeboten, womit Experten zufolge kleinere chinesische Rivalen wie CALB oder EVE Energy auf Abstand gehalten werden sollen. Analysten sprechen von einem Preiskrieg. CATL kommt auf einen Anteil von rund 37 Prozent am weltweiten Batteriezellmarkt. Zu seinen Kunden gehören auch Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz. In der Vergangenheit hatten chinesische Autobauer CATL wegen seiner marktbeherrschenden Stellung scharf kritisiert.

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10:28 Uhr

Zalando-Kurs schießt hoch

Kräftig aufwärts ist es mit der Zalando-Aktie gegangen. Mit plus 5,2 Prozent lag das Papier unangefochten an der DAX-Spitze. Auf dem Frankfurter Parkett wurde das Bekenntnis des Onlinehändlers zu einer EBIT-Marge am oberen Rand bei den Planungen bis 2025 gelobt.

10:06 Uhr

Russland juckt Lego nur wenig - Rekordgewinn

Ob große oder kleine LEGO-Fans: Für jeden gibt es das passende Set.

(Foto: istockphoto.com)

Trotz des Ausstiegs aus dem Geschäft in Russland hat Lego ein Rekordjahr hinter sich. Der Spielwarenkonzern aus dem dänischen Billund fuhr im abgelaufenen Jahr unter dem Strich einen Gewinn von 13,8 Milliarden Kronen (rund 1,85 Milliarden Euro) ein. Das entsprach einem Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr - schon damals hatte der Jahresgewinn einen Rekord für Lego dargestellt.

2022 sei ein "Meilensteinjahr" für die Lego-Gruppe gewesen, da der Konzern seinen 90. Geburtstag gefeiert habe, erklärte Lego-Chef Niels B. Christiansen. Die starken Zahlen zeigten, dass das Spielen mit Lego relevanter und attraktiver denn je sei. Man habe mehr Kinder mit Lego-Spielzeug erreichen können als jemals zuvor.

09:53 Uhr

Anlagenbauer Gea bekräftigt Wachstumskurs

Der für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer Gea hat 2022 seine bereits angehobenen Ziele übertroffen. Bei einem Umsatzplus um 9,8 (organisch plus 8,7) Prozent auf 5,16 Milliarden Euro legte das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand um 14 Prozent auf 712 Millionen Euro zu, wie der Konzern mitteilt. Die Aktionäre sollen mit einer um fünf Cent auf 0,95 Euro je Aktie angehobenen Dividende an den Zuwächsen beteiligt werden.

Für 2023 kündigte der Vorstand weitere Zuwächse an. Organisch soll der Umsatz um mehr als fünf Prozent steigen und das Ebitda vor Restrukturierungsaufwand 730 bis 790 Millionen Euro erreichen. Gestützt werden die Planungen von einem im Vorjahr um 8,7 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gestiegenen Auftragseingang.

Gea Group
Gea Group 42,85

09:37 Uhr

Ölmarkt blickt auf US-Geldpolitik

Die Ölpreise legen zunächst leicht zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostet 86,40 Dollar. Das sind 22 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung steigt 20 Cent auf 80,66 Dollar.

In den vergangenen Tagen haben die Ölpreise tendenziell zugelegt, was auch an dem etwas schwächeren Dollar lag. Die US-Währung spielt am Rohölmarkt meist eine große Rolle, weil sie eine wichtige Handelswährung ist. Fällt ihr Kurs, vergünstigt sich Erdöl wechselkursbedingt für Interessenten aus anderen Währungsräumen, woraufhin häufig deren Nachfrage steigt.

Heute blicken die Teilnehmer am Ölmarkt auch auf die US-Geldpolitik. Am Nachmittag wird Notenbankchef Jerome Powell seine halbjährliche Anhörung vor dem US-Kongress abhalten. Marktteilnehmer erhoffen sich Hinweise auf den Kurs der Fed. Die Geldpolitik der Federal Reserve hat für die Rohölnachfrage hohe Bedeutung, weil sie starke Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und damit den Energieverbrauch hat.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 77,12
Rohöl WTI
Rohöl WTI 71,14

 

09:23 Uhr

Deutsche Industrie-Daten überraschen

Die deutsche Industrie ist überraschend mit einem Auftragsplus ins neue Jahr gestartet. Die Bestellungen kletterten im Januar um 1,0 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Ökonomen hingegen hatten mit einem Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet, nach einem Plus von 3,4 Prozent im Dezember. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen gab es 2,9 Prozent Wachstum. Im Vergleich zum Januar 2022 lag das Niveau insgesamt kalenderbereinigt um 10,9 Prozent niedriger.

Die Nachfrage beim Verarbeitenden Gewerbe scheint sich zum Jahreswechsel 2022/2023 weiter zu stabilisieren", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Dies stehe im Einklang mit dem verbesserten Geschäftsklima in den vergangenen Monaten. "Insgesamt spricht die sich abzeichnende Stabilisierung der Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe für einen milden Verlauf der derzeitigen konjunkturellen Schwächephase."

09:10 Uhr

DAX-Anleger im Bann von Jerome Powell

Der DAX startet kaum verändert in das Dienstagsgeschäft. Er notiert aktuell bei Kursen um 15.650 Zähler. Am Montag hatte der deutsche Börsenleitindex 0,5 Prozent auf 15.654 Punkte zugelegt, zwischenzeitlich bei 15.678 Stellen aber ein neues Zwölfmonatshoch markiert. "Die Anleger halten sich zurück", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Sie warten ab, wollen genau hören, was US-Notenbankchef Jerome Powell am Nachmittag bei seiner Anhörung vor dem Senat zur künftigen Zinspolitik sagen wird."

DAX
DAX 15.190,16

08:58 Uhr

Steigende Kosten setzen Schaeffler zu

Steigende Kosten für Material und Energie machen Schaeffler zu schaffen. Der Auto- und Industriezulieferer verdiente im vergangenen Jahr nach Angaben knapp 1,1 Milliarden Euro - das ist ein Rückgang um 14,4 Prozent. Die Umsatzrendite lag mit 6,6 Prozent um 2,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. "Maßgeblich für den Rückgang der Ebit-Marge vor Sondereffekten waren im Wesentlichen gestiegene Material- und Energiepreise, Verwerfungen in den globalen Lieferketten sowie markt- und umfeldbedingte Ineffizienzen", heißt es zur Begründung. Für das laufende Jahr stellt sich Schaeffler auf weiter steigende Lohn- und Energiekosten in allen Sparten ein und sagt eine Gewinnmarge von 5,5 bis 7,5 Prozent voraus.

Der Umsatz dürfte sich 2023 um fünf bis acht Prozent verbessern. 2022 schafften die Herzogenauracher ein währungsbereinigtes Plus von 9,4 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Dabei kamen dem Unternehmen eine höhere Nachfrage sowohl im Auto- als auch im Industriegeschäft zugute. Zudem sei es gelungen, gestiegene Beschaffungskosten zunehmend in den Markt weiterzugeben, heißt es.

Schaeffler Vz
Schaeffler Vz 6,46

08:44 Uhr

Zalando erreicht nur das untere Ziel-Ende

Zalando hat sich nach dem Erreichen der Jahresprognosen 2022 am unteren Rand der Zielspannen für das laufende Jahr moderate Ziele gesetzt. Priorität für die Sicherung der Profitabilität habe derzeit die Verbesserung der Margen und Vereinfachung der Organisation. Der Online-Modehändler bekräftigte, dass in diesem Zusammenhang "mehrere hundert Overhead-Rollen in vielen Teams" abgebaut werden sollen.

Zalando
Zalando 34,36

Im Gesamtjahr 2022 betrug der GMV 14,798 Milliarden Euro, das Wachstum betrug 3,2 Prozent. Zuletzt hatte Zalando beim Bruttowarenwert (GMV) den unteren Rand der Spanne 3 bis 7 Prozent in Aussicht gestellt. Der Umsatz betrug 10,345 Milliarden Euro, ein Rückgang von 0,1 Prozent. Hier hatte Zalando zuletzt den unteren Rand von 0 bis 3 Prozent anvisiert. Das bereinigte EBIT betrug im Gesamtjahr 184,6 Millionen Euro nach 468,4 Millionen im Vorjahr. Zalando wollte zuletzt hier den unteren Rand der Spanne 180 bis 260 Millionen Euro erreichen. Die entsprechende bereinigte EBIT-Marge verschlechterte sich auf 1,8 Prozent von 4,5. Nach Steuern ergab sich im Gesamtjahr ein signifikanter Rückgang beim Gewinn auf 16,8 Millionen Euro von 235 Millionen.

Im laufenden Jahr will Zalando den GMV um eins bis sieben Prozent steigern, der Umsatz soll sich zwischen minus eins Prozent und plus vier Prozent entwickeln. Das bereinigte EBIT soll in der Größenordnung 280 bis 350 Millionen Euro landen. Die Branche kämpft mit inflationsbedingt höheren Inputkosten sowie Kaufkraftverlusten bei seinen Kunden.

08:36 Uhr

Bei Henkel regiert die Vorsicht

Der Konsumgüterkonzern Henkel wird nach einem Umsatzsprung 2022 im laufenden Jahr an Wachstumstempo verlieren. "Henkel geht von einer gegenüber dem Vorjahr verhalteneren industriellen Nachfrage sowie von einer nachlassenden Wachstumsdynamik der Konsumentennachfrage aus", teilt der Hersteller von Pritt und Persil mit. Henkel erwarte für 2023 ein organisches Umsatzwachstum zwischen 1,0 und 3,0 Prozent. Die bereinigte Umsatzrendite (bereinigte Ebit-Marge) werde in einer Bandbreite von 10,0 bis 12,0 Prozent erwartet.

Henkel
Henkel 69,16

Im vergangenen Jahr steigerte Henkel den Umsatz auf 22,39 Milliarden Euro - dies entsprach einem organischen Umsatzwachstum von 8,8 Prozent. Hohe Materialpreise und Logistikkosten sowie steigende Energiepreise drückten aber den Gewinn - das bereinigte betriebliche Ergebnis (bereinigtes Ebit) gab um 13,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro nach. Henkel schlage den Anteilseignern für 2022 eine unveränderte Dividende von 1,85 Euro je Vorzugsaktie und 1,83 Euro je Stammaktie vor, hieß es weiter.

Henkel geht das Jahr in einer neuen Struktur an - Konzerchef Carsten Knobel hat das kriselnde Kosmetikgeschäft mit der Waschmittelsparte zusammengelegt. Er will mit der neuen Sparte Henkel schlagkräftiger machen - aber auch die Kosten drücken.

08:23 Uhr

Pennystock liefert 88-Prozent-Kursexplosion

Eine Kursexplosion von 88 Prozent hat im nachbörslichen US-Handel die Pennyaktie Adial Pharmaceuticals verzeichnet. Das Unternehmen kann sich Hoffnungen machen auf die Zulassung eines Medikaments zur Behandlung von Alkoholproblemen.

08:13 Uhr

Brenntag erwägt Aktienrückkauf

Der Chemikalienhändler Brenntag erwägt einem Bericht zufolge den Rückkauf von mindestens fünf Prozent seiner Aktien. Das Unternehmen könnte eine solche Transaktion schon in den kommenden Tagen bekannt geben, berichtet Bloomberg. Informell diskutiere die Unternehmensspitze auch die Vorzüge einer Aufspaltung des Chemie-Logistikers, wie sie zuletzt mehrere Investoren gefordert hatten. Das Unternehmen lehnte dem Bericht zufolge einen Kommentar ab.

Brenntag
Brenntag 68,00

08:03 Uhr

DAX-Anleger wetten auf US-Arbeitsmarkt

Mit einem verhaltenen Start an Europas Börsen rechnen Händler am Dienstag. Die Kursgewinne einzelner US-Technologieriesen wie Apple und Alphabet vom Vortag könnten zwar den Sektor stützen, ansonsten sehe das Bild aber recht gemischt aus. "So richtig Aufwärtsmomentum will nicht aufkommen und uns geht die Zeit aus", kommentierte ein Händler. Die internationalen Börsen dürften daher die Wartezeit bis zum mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht am Freitag mit einer ausgedehnten Seitwärtsbewegung verbringen. Der DAX-Terminkontrakt zeigt sich am Morgen weiter über der 15.600er-Marke.

DAX
DAX 15.190,16

"Die Sorgen, oder fast schon eher 'die Hoffnungen', des Marktes gehen in Richtung eines viel zu starken Job-Reports, der die Fed zu aggressiveren Zinsschritten zwingt", so der Händler: "Allerdings ist der Markt jetzt darauf schon positioniert." Das Risiko stelle eher ein schwächerer Bericht dar, der zu einer starken Eindeckungsrally am Bond-Markt führen könnte: "Auch ein Schub nach oben treibt die Vola, und steigende Renten-Vola ist das letzte, was man sehen will." Gute Zeichen seien aber aus Australien gekommen: Dort hat die Notenbank die Zinsen nur um die erwarteten 25 Basispunkte erhöht und zeigte keine Neigung zu einem besonders aggressiven Vorgehen.

Die Handelsbilanzdaten aus China sehen indes erklärungsbedürftig aus. Sie zeigten im Januar und Februar einen starken Einbruch der Importnachfrage, was keine gute Nachricht für Exporteure aus Europa sei. "Der Markt könnte dies aber noch als verzeihlich betrachten, wenn er das auf Neujahr und Anlaufprobleme nach Corona zurückführt", so ein anderer Kommentar dazu.

In Europa im Fokus stehen im Tagesverlauf zunächst einige Geschäftszahlen, so im DAX mit Henkel oder bei den Anlagenbauern mit Gea. Für Deutschland achtet man besonders auf den Auftragseingang im Januar. Die Prognosen sehen nur ein geringes Minus, was aber angesichts des Einbruchs bei den VDMA-Aufträgen als zunehmend unwahrscheinlich gilt. Bei den Notenbanken steht am Nachmittag die Anhörung von Fed-Chef Powell im Rahmen des halbjährlichen Berichts zur Geldpolitik vor dem Bankenausschuss des Senats im Fokus.

07:47 Uhr

Asien-Börsen warten auf Powell-Anhörung

Querbeet geht es an den ostasiatischen Börsen und in Sydney nach oben. Die Aufschläge bewegen sich zwischen 0,2 Prozent in Shanghai und 1,2 Prozent in Hongkong. In Tokio verbessert sich der Nikkei um 0,3 Prozent auf 28.334 Punkte.

Nikkei
Nikkei 27.419,61

Die Märkte warteten gespannt auf den Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats im späteren Tagesverlauf und ob er anlässlich seines halbjährlichen Berichts zur Geldpolitik neue Erkenntnisse bezüglich des weiteren Zinskurses liefern wird. Matthew Well von Citi erwartet, dass Powell einen stärkeren Zinsanstieg als zuletzt erwartet signalisieren wird angesichts jüngst besser als erwartet ausgefallener US-Konjunkturdaten.

In Sydney, wo der Handel mit einem Plus von 0,5 Prozent bereits beendet wurde, sorgte die australische Notenbank für Unterstützung. Sie erhöhte zwar den Leitzins wie weithin erwartet um weitere 25 Basispunkte auf 3,60 Prozent, einige Teilnehmer interpretierten die begleitenden Aussagen aber dahin, dass der Zinsgipfel nah sein könne, berichteten Händler. Der Notenbank zufolge könnte die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben, die Löhne seien zudem zuletzt weniger stark gestiegen als befürchtet. Am Devisenmarkt kommt der Austral-Dollar leicht zurück.

Für keine stärkeren Bewegungen sorgen die Export- und Importdaten aus China für Februar. Die Exporte gingen weniger stark zurück als Ökonomen geschätzt hatten, dafür sanken die Importe stärker als gedacht. Thema an den chinesischen Börsen ist vor allem weiter das vom Nationalen Volkskongress ausgegebene, allgemein eher als moderat bezeichnete Wachstumsziel von 5 Prozent. Die Kurse bewegt dies aber zumindest in der Breite ebenso kaum wie die überraschend offene Kritik von Präsident Xi Jinping an den USA. Nach Angaben von Staatsmedien prangerte er eine "Unterdrückung" seines Landes durch die USA an.

07:31 Uhr

Modell Billigflug hat ausgedient

Die deutsche Luftverkehrswirtschaft will einem Zeitungsbericht zufolge ab 2050 ohne fossile Brennstoffe auskommen. "Das Modell Billigflug auf Kosten des Klimas hat ausgedient", sagt Ralf Fücks von den Grünen, früherer Bremer Bürgermeister und Leiter der Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne, zu dem gemeinsam mit dem Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft (BDL) und dem Bundesverband der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) ausgearbeiteten Plan den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Das Papier sieht demnach einen schrittweisen Übergang zum sauberen Luftverkehr vor.

Kurzfristig sollen Verkehr auf die Schiene verlagert und Emissionen durch den Kerosineinsatz kompensiert werden, heißt es in dem Bericht. 2025 könnten dann erste Kurzstreckenflugzeuge mit Hybridantrieb starten. Ab 2030 wird dem Kerosin den Plänen nach synthetischer Kraftstoff beigemischt. Fünf Jahre später könnten die ersten mit Wasserstoff betriebenen Flugzeuge starten. Bis Mitte des Jahrhunderts soll schließlich mit grünem Wasserstoff geflogen werden.

Mit der Entwicklung sei schon begonnen worden, sagte Volker Thum, Hauptgeschäftsführer des BDLI, den Zeitungen. Für Kunden würden die Pläne steigende Ticketpreise bedeuten. "Wir schlagen eine Klimaabgabe für die Finanzierung synthetischer Kraftstoffe vor", sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des BDL. Die Höhe solle sich am Endziel der Reise orientieren. Damit könnte ein Wettbewerbsnachteil der europäischen Luftfahrtbranche gegenüber Drehkreuzen außerhalb der Europäischen Union verhindert werden.

07:15 Uhr

Twitter "ist so zerbrechlich (seufz)"

Tausende von Twitter-Nutzern haben am Montag Probleme mit dem Aufrufen von Links auf der Kurznachrichtenplattform gemeldet. "Wir haben eine interne Änderung vorgenommen, die unerwartete Konsequenzen hatte", erklärt der von Milliardär Elon Musk übernommene Tech-Konzern. Man arbeite an der Lösung des Problems. "Die Plattform ist so zerbrechlich (seufz)", so Musk. Der Website "Downdetector" zufolge gab es mehr als 8000 Störungsberichte.

07:01 Uhr

Chinas Außenhandel startet schwach

Chinas Außenhandel ist mit deutlichen Rückgängen in das neue Jahr gestartet. Wie die Zollverwaltung in Peking mitteilt, sanken die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr in US-Dollar gerechnet um 6,8 Prozent. Die Importe verzeichneten ein Minus von 10,2 Prozent.

Der chinesische Außenhandel hatte sich bereits im vergangenen Jahr wegen der strikten Corona-Maßnahmen im Land und der schwächeren globalen Nachfrage abgekühlt. Zwar vollzog Peking Anfang Dezember eine Kehrtwende und hob die meisten Pandemie-Maßnahmen wieder auf. Dann lähmte jedoch wochenlang eine heftige Corona-Welle die Wirtschaft.

Nach deren Überwindung rechnen Ökonomen nun mit einer Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft. War die Wirtschaft 2022 nur um drei Prozent gewachsen, hat die Regierung auf dem derzeit in Peking tagenden Volkskongress für dieses Jahr ein Wachstumsziel von rund fünf Prozent ausgegeben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert ein Wachstum von 5,2 Prozent. Allerdings dürfte eine weiter schwache Auslandsnachfrage Chinas Exporte bremsen.

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06:52 Uhr

Euro nähert sich 1,07er-Marke

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,1 Prozent auf 135,99 Yen und legt 0,1 Prozent auf 6,9393 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9301 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0687 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9941 Franken. Das Pfund Sterling gewinnt 0,2 Prozent auf 1,2040 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,09
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,92

06:37 Uhr

Asien-Anleger in Kauflaune

Der japanische Aktienindex Nikkei ist erneut auf ein Dreimonatshoch gestiegen. Ein Rückgang der langfristigen US-Staatsanleiherenditen löste bei den Anlegern Kauflaune aus. "Bis wir am Montag die Marktreaktion auf den US-Arbeitsmarktbericht gesehen haben, wird der Fokus auf den langfristigen US-Renditen liegen", sagte Kazuo Kamitani von Nomura Securities. Dennoch werde die Unsicherheit vor der Aussage des Fed-Chefs Jerome Powell vor dem Kongress und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sowie dem letzten Zinsentscheid des Gouverneurs der Bank of Japan (BoJ) vor seiner Pensionierung wahrscheinlich die Gewinne begrenzen, sagten Analysten.

Nikkei
Nikkei 27.419,61

Der Nikkei liegt im Verlauf 0,4 Prozent höher bei 28.353 Punkten. Von den 225 Komponenten des Index stiegen 158, während 62 nachgaben und fünf unverändert blieben. Am stärksten stützte der Betreiber der Uniqlo-Bekleidungsläden, Fast Retailing, den Nikkei: Das Plus von 1,31 Prozent hob den Index um 38,5 Punkte. Mitsubishi Heavy Industries gab seine anfänglichen Gewinne wieder ab und gehörte mit einem Minus von fast zwei Prozent zu den größten Verlierern. Die neue H3-Trägerrakete des Unternehmens hob am Morgen zwar ab, wurde aber kurz darauf auf ihrem ersten offiziellen Flug wegen einer Fehlzündung zerstört. Der breiter gefasste Topix steigt 0,4 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 2021 und notiert bei 2044 Zählern.

Der Shanghai Composite gewinnt 0,2 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,1 Prozent.

06:24 Uhr

Powell steht Rede und Antwort - DAX in Hochstimmung

Der DAX hat zum Wochenbeginn ein neues Zwölfmonatshoch markiert und könnte zum Start ins Dienstagsgeschäft dieses Niveau halten oder sogar leicht ausbauen. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 15.680 Zähler taxiert, nachdem er am Montag im Tageshoch bei 15.678 Punkten gelegen hatte. An der Wall Street hatten sich die Anleger zurückgehalten.

Zunächst blicken die Anleger heute auf die Berichtssaison: So werden etwa der Bilanzen des Konsumgüterkonzerns Henkel und Europas größten Online-Modehändlers Zalando erwartet: Die nachlassende Konsumlaune hat dem Online-Modehändler voraussichtlich das Weihnachtsgeschäft und die Bilanz für 2022 verhagelt. Zalando hatte bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen im November bereits gewarnt, dass das Gesamtjahresergebnis am unteren Ende der angepeilten Spanne von null bis drei Prozent beim Umsatzplus beziehungsweise 180 bis 260 Millionen Euro beim Betriebsergebnis liegen werde. Daher hatte das Unternehmen vor einigen Wochen die Streichung von "mehreren Hundert" der insgesamt rund 17.000 Stellen angekündigt. Davon betroffen sei vor allem die Verwaltung.

Der Hersteller von Pritt und Persil hatte im vergangenen Jahr mit gestiegenen Kosten für Materialien, Energie und Logistik zu kämpfen. Das lastete auf den Margen. Die Düsseldorfer steuerten mit höheren Preisen dagegen – der Umsatz dürfte 2022 deshalb deutlich gestiegen sein. Konzernchef Carsten Knobel könnte sich nun dazu äußern, ob 2023 weitere Preissteigerungen auf die Verbraucher zukommen. Auch zum Stand der im vergangenen April angekündigten Trennung vom Geschäft in Russland könnte es neue Auskünfte geben.

Erst am Nachmittag hierzulande steht das erste US-Highlight der Woche an: Der Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, steht am Abend MEZ dem Bankenausschuss des US-Senats Rede und Antwort. An den Finanzmärkten weltweit wird die halbjährliche Anhörung mit Spannung erwartet, da die Fed nach einer Serie von geldpolitischen Straffungen allmählich auf dem Weg zum Zinsgipfel ist. Dabei steht der Notenbank eine Gratwanderung bevor, da sie die Inflation in den Griff bekommen, aber die Konjunktur nach Möglichkeit nicht abwürgen will. Die US-Währungshüter hatten den Leitzins zuletzt um ein Viertel Prozentpunkt auf die Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent angehoben. An den Terminmärkten erwarten Händler mittlerweile eine Leitzins-Spanne von 5,50 bis 5,75 Prozent im September.

Henkel
Henkel 69,16
Zalando
Zalando 34,36

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