DAX knackt 15.000er Marke und nimmt Gewinnmitnahmen gelassen
Die Aussicht auf ein Abebben der hohen Inflation hat die Anleger an der Frankfurter Börse zu weiteren Zukäufen ermuntert. Zwar schwächte sich die Teuerungsrate in den USA wie erwartet weiter ab, eine von Investoren erhoffte positive Überraschung in Form einer stärkeren Abschwächung blieb aber aus. So kam es zeitweise zu Gewinnmitnahmen. Der DAX schränkte daraufhin sein Plus etwas ein, aber nach kurzer Zeit bekam er wieder Oberwasser.
Am Vormittag war der deutsche Leitindex erstmals seit Februar 2022 über die psychologisch wichtige 15.000-Punkte-Marke gesprungen. Am Ende gewann der DAX 0,7 Prozent auf 15.058 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 0,8 Prozent höher bei 4131 Stellen.
Thomas Gitzel, der Chefvolkswirt der VP Bank, rechnet damit, dass die US-Inflation in den nächsten Monaten "zügig" auf vier (Dezember: 6,5) Prozent zurückgehen wird. "Vor allem der zu erwartende geringere Mietpreisanstieg wird die Inflationsraten erheblich nach unten drücken. Das Thema Inflation verliert also an Brisanz, und die FED kann damit weiter einen Gang zurückschalten", so Gitzel.
Die Commerzbank-Volkswirte Christoph Balz und Bernd Weidensteiner erwarten, dass die US-Notenbank das Ausmaß ihrer nächsten Zinsanhebung nach dem deutlichen Inflationsrückgang im Dezember unter anderem von der Entwicklung der Arbeitskosten abhängig machen wird. Sie halten wiederum einen abermaligen Schritt von 50 Basispunkten am 1. Februar für möglich.
Bei den Einzelwerten brachen Logitech nach einer Gewinn- und Umsatzwarnung um 18,2 Prozent ein. Das Unternehmen hat nach einem schwachen dritten Quartal den Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr gesenkt.
Anleger griffen nach einem starken Quartal dagegen bei Südzucker zu. Die Aktien gewannen 2,3 Prozent. Europas größter Zuckerkonzern hatte seinen operativen Gewinn im dritten Quartal dank steigender Preise für Zucker und Biokraftstoffe um rund 73,5 Prozent gesteigert.