DAX nähert sich Rekord - dickes Plus an Himmelfahrt
Der erste Hoffnungsschimmer im US-Schuldenstreit hat für einen Befreiungsschlag am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Der DAX übersprang an Christi Himmelfahrt mühelos die Marke von 16.000 Punkten. Mit 16.230 Punkten näherte er sich bis auf 60 Zähler seinem Allzeithoch. Am Nachmittag bröckelte der DAX-Gewinn etwas ab, weil es keinen Rückenwind von den US-Börsen mehr gab.
Aber das Plus steht weiter auf einem instabilen Fundament. Einen Durchbruch hinsichtlich der US-Schuldengrenze gab es noch nicht. Gibt es keine Lösung, droht den USA schon im Juni ein Zahlungsausfall - mit wohl schweren Folgen für die Weltwirtschaft. Und auch mit den Börsenkursen dürfte es dann nach unten gehen.
Der DAX ging mit einem satten Gewinn von 1,3 Prozent auf 16.163 Punkte aus dem Feiertagshandel. Der EUROSTOXX50 notierte 1,1 Prozent höher bei 4371 Stellen.
Von der wiedererweckten Risikofreude der Marktakteure profitierten europaweit zuvorderst die Autobauer. So verteuerten sich im DAX Porsche Holding um 4,1 Prozent und Volkswagen um 3,2 Prozent. Der VW-Konzern will seine gewinnschwache Kernmarke VW Pkw mit einem neuen Spar- und Effizienzprogramm wieder auf Trab bringen.
Commerzbank toppten die Auto-Gewinne an der Index-Spitze noch deutlich mit einem Kursplus von 4,4 Prozent. Banken waren generell gefragt: Deutsche Bank etwa verteuerten sich um 0,7 Prozent, obwohl sie ex Dividende gehandelt wurden. Ohne diesen Abschlag wäre der Zuwachs noch deutlicher ausgefallen.
Auch der Name Siemens fand sich in der Kurstabelle bei den Gewinnern wieder. Anteile von Siemens Energy profitierten von einer Kaufempfehlung der Citigroup und legten um 0,5 Prozent zu. Siemens setzten nach der Erhöhung der Konzernprognose am Mittwoch ihren guten Lauf mit 2,8 Prozent Aufschlag fort.
Positive Branchennachrichten aus Japan und ein Kurssprung im Sektor an der Tokioter Börse sorgten unterdessen auch in Frankfurt für Bewegung. Im Sog der Berichte über große Investitionen von Chipherstellern in dem Land kletterten Infineon um 4,0 Prozent.