Donnerstag, 04. Mai 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

DAX zeigt sich leicht indisponiert - EZB liefert das Erwartete

Der deutsche Aktienmarkt hat sich in Zeiten vieler Zahlen wieder schwer getan. Die Zinsentscheidungen der US-Notenbank sowie der EZB lieferten in den letzten 24 Stunden nur wenig Neues. Die Experten der Commerzbank betonen, dass US-Notenbankchef Jerome Powell nun auf einem "hinreichend restriktivem Niveau" verharren wolle. Die EZB hob, wie ebenfalls erwartet, die Leitzinsen um 25 Basispunkte an. Allenfalls die Euro-Bullen, die auf einen Zinsschritt um 50 Basispunkte gesetzt hatten, schlossen ihre Wetten auf den großen Zinsschritt, was den Euro leicht belastete.

DAX
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"Der DAX wirkte schon vor der Zinsentscheidung der EZB angeschlagen", analysierte ntv-Börsenreporter Frank Meyer die Lage auf dem Frankfurter Parkett: "Die Vorgaben aus Übersee drückten und vor allem die weiteren Unsicherheiten um die US-Regionalbanken. Die Kurse der US-Regionalbanken gleichen einem Schlachtfeld. Der entsprechende Index hat sich binnen weniger Wochen halbiert."

Der DAX ging mit einem Abschlag von 0,5 Prozent auf 15.734 Punkte aus dem Handel. Der EUROSTOXX50 notierte ebenfalls 0,5 Prozent tiefer bei 4290 Zählern.

BMW gewannen 2,8 Prozent. Dem Automobilhersteller ist eine positive Überraschung bei der Marge gelungen. "Mit einer Marge von über zwölf Prozent hatte man im Autobereich nicht gerechnet", so ein Händler. VW verteuerten sich um 0,6 Prozent. Die Wolfsburger hätten im ersten Quartal überraschend gut abgeschnitten, kommentierte RBC die Zahlen. Die Marge sei "ex Derivate" im Auftaktquartal höher ausgefallen als der für das Jahr avisierte Wert. Mercedes-Benz fielen um 7,4 Prozent, die Aktie wurde allerdings ex Dividende gehandelt.

Bei Infineon drückten Gewinnmitnahmen um 1,8 Prozent. Die Zahlen seien "in der Breite besser als erwartet", sagt ein Händler. Zudem habe Infineon den Ausblick angehoben. Analysten sind teils besorgt über den anhaltenden Bestandsaufbau in der Automobilzulieferkette, der zu einer zukünftigen Umsatz- und Margenschwäche führen werde.

Vonovia gewannen 0,4 Prozent. Hier sind die Quartalszahlen zwar schwach ausgefallen, der Immobilienkonzern hat aber zumindest seinen Jahresausblick bestätigt.

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17:14 Uhr

VW und Bosch begraben Joint-Venture-Plan bei Batteriezellen

Der Autozulieferer Bosch will entgegen früheren Ankündigungen kein Gemeinschaftsunternehmen mit Volkswagen zur Ausrüstung von Batteriezellfabriken schaffen. "Wir gründen kein Joint Venture", sagte Bosch-Chef Stefan Hartung. VW und Bosch hatten Anfang 2022 eine Kooperation zur Ausstattung von Batteriezellfabriken angekündigt.

Der Autobauer verfolgt den Plan unterdessen ohne Bosch weiter. VW und das Tochterunternehmen PowerCo hielten an dem Plan fest, sich künftig in der Ausrüstung von Batteriezellfabriken zu engagieren, erklärte ein VW-Sprecher.

16:50 Uhr

Investieren in Security-Aktien

Digitale Sicherheit ist gerade für Firmen, aber auch für Privatpersonen ein extrem wichtiges Thema. Warum es auch für Anlegerinnen und Anleger wichtig sein kann, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Anja Schneider von der Société Générale.

16:26 Uhr

US-Regionalbank-Aktien schmieren ab

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Wieder zunehmende Sorgen um den US-Bankensektor haben die Kurse an der Wall Street gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,8 Prozent auf 33.149 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 gab 0,7 Prozent auf 4064 Punkte nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,5 Prozent auf 11.965 Punkte.

Im Kreuzfeuer standen erneut Regionalbanken und vor allem die PacWest Bancorp, die im Gespräch mit Investoren nach strategischen Optionen sucht. Die Aktien brachen um rund 42 Prozent auf ein Rekordtief von 3,55 Dollar ein. Auch die Titel von Western Alliance büßten rund elf Prozent ein, Keycorp fielen um mehr als sieben Prozent und Valley National um 3,3 Prozent.

Daneben sorgten etliche Firmenbilanzen für Bewegung. Paramount sackten um rund 19 Prozent ab, nachdem der TV- und Filmkonzern im ersten Quartal schlechter abgeschnitten hatte als vom Markt erwartet.

16:10 Uhr

Expertin: US-Zinssenkung vor 2024 unwahrscheinlich

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Fed-Gebäude in Washington.

(Foto: picture alliance/dpa)

Als "unwahrscheinlich" wertet Sonia Meskin von BNY Mellon Investment Management die Aussicht auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank noch in diesem Jahr. In der Pressekonferenz habe Fed-Chef Jerome Powell zwar eingeräumt, dass die geringere Kreditvergabe durch die Banken zukünftig wohl eine Belastung für die Konjunktur darstellen werde. Jedoch habe er sich zuversichtlich gezeigt, dass die US-Wirtschaft eine bevorstehende Rezession vermeiden kann.

"Die Vorstellungen der Fed und der Anleger unterscheiden sich weiterhin vor allem mit Blick auf mögliche Leitzinssenkungen in diesem Jahr - die Fed sieht keine, die Märkte dagegen einige", unterstreicht die Wirtschaftsexpertin.

15:50 Uhr

Shell erreicht fast Zehn-Milliarden-Gewinn

Dank eines starken Treibstoffhandels hat Shell ein überraschend starkes Quartalsergebnis vorgelegt. Wegen sinkender Energiepreise fiel der Reingewinn zwar auf 9,65 von 9,81 Milliarden im Vorquartal, teilt der Ölkonzern mit. Analysten hatten im Schnitt allerdings einen Rückgang auf acht Milliarden Dollar befürchtet. Der Überschuss der Sparte Chemikalien und Raffinerie-Produkte schoss im ersten Quartal um fast 140 Prozent hoch auf 1,8 Milliarden Dollar. Die Dividende blieb unverändert bei 0,2875 Dollar je Aktie. Gleiches gelte für den Aktienrückkauf, dessen Volumen bei vier Milliarden Dollar über die kommenden drei Monate liegen soll.

Shell plc.
Shell plc. 27,05

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15:25 Uhr

Warum der Goldpreis unbeeindruckt vom Zinsanstieg bleibt

Eigentlich heißt es ja, steigende Zinsen seien schlecht für den Goldpreis - ein Blick auf den aktuellen Kurs widerspricht dem. Der Wert liegt aktuell auf einem Allzeithoch. Woher die ungewöhnliche Rally kommt und wie lange sie noch anhalten könnte, erläutert ntv-Börsenexperte Frank Meyer.

14:53 Uhr

"Großer Trümmerhaufen": schwerer Vorwurf gegen Ex-Adidas-Chef Rorsted

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Kasper Rorsted

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka will Adidas-Aufsichtsratschef Thomas Rabe und dem ehemaligen Vorstandschef Kasper Rorsted die Entlastung verweigern. "Wir blicken auf eine desaströse Amtszeit von Kasper Rorsted zurück", erklärte Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Unternehmensführung bei Deka Investment, in Frankfurt. "Die Investoren stehen vor einem großen Trümmerhaufen, der sich nicht so schnell aufräumen lässt."

Speich wirft dem Dänen, der im November mit einer zwölf Millionen Euro schweren Abfindung vorzeitig gehen musste, strategische Fehlgriffe vor: vom Streit um Ladenmieten in der Corona-Pandemie über die schwachen Zahlen in China bis zum Streit mit dem Rapper Kanye West, der Adidas mit den von ihm designten Schuhen lange hohe Umsätze und Gewinne beschert hatte.

Adidas
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14:45 Uhr

Moderna-Erlös bricht in der Nach-Covid-Zeit massiv ein

Moderna Inc.
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Das Biotechunternehmen Moderna bekommt die sinkende Nachfrage nach seinem Covid-19-Impfstoff zu spüren. Der Konzernerlös brach im ersten Quartal um fast 70 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden US-Dollar ein. Damit schnitt Moderna jedoch deutlich besser ab als am Markt befürchtet.

Auch das Ergebnis fiel unerwartet gut aus, denn Analysten hatten mit einem hohen Verlust gerechnet. Stattdessen erzielte Moderna unter dem Strich einen Gewinn von 79 Millionen Dollar. Allerdings hatte der Konzern vor einem Jahr mit rund 3,7 Milliarden Dollar noch ein Vielfaches dieser Summe verdient.

14:22 Uhr

EZB drosselt Zinsanhebungstempo

Die EZB nimmt auf ihrem Zinserhöhungskurs im Kampf gegen die hohe Inflation den Fuß etwas vom Gas. Sie hob auf ihrer Zinssitzung in Frankfurt die Schlüsselsätze nur um 25 Basispunkte an, nachdem sie diese noch im März um 50 Basispunkte nach oben gesetzt hatte. Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, steigt somit von 3,50 auf 3,75 Prozent.

An der Frankfurter Börse war dies erwartet worden. Der DAX verringerte sein Minus etwas und verlor nur noch 0,5 Prozent auf 15.739 Punkte.

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14:09 Uhr

Ergebnisknick bei Rüstungskonzern Rheinmetall

Rheinmetall hat dank des florierenden Rüstungsgeschäfts den Umsatz im Quartal gesteigert. Das operative Ergebnis sank indes. Der Düsseldorfer Konzern fuhr im ersten Quartal einen Umsatzanstieg um 7,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro ein, wie er mitteilt. Das operative Ergebnis sank auf 73 von 92 Millionen Euro. "Wir liegen weiter auf gutem Kurs zur Realisierung unserer ehrgeizigen Ziele für nachhaltiges profitables Wachstum", sagt Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Die Aktie des DAX-Neulings verbilligte sich um 1,5 Prozent.

Rheinmetall erwarte "ein anhaltendes Umsatz- und Ergebniswachstum für das laufende Geschäftsjahr 2023", hatte der Düsseldorfer Konzern angekündigt. Der Konzernumsatz solle 2023 auf 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro wachsen. Die operative Ergebnismarge werde bei rund zwölf Prozent erwartet nach 11,8 Prozent im Jahr 2022. Rheinmetall geben zahlreiche Rüstungsaufträge in Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine Schwung.

Rheinmetall
Rheinmetall 238,40

13:57 Uhr

BMW vermeldet guten Absatz im April - Teure Autos gefragt

BMW
BMW 106,16

Der Autobauer BMW verzeichnet nach rückläufigen Autoverkäufen zum Jahresstart zunehmend bessere Auslieferungen. "Der im Monat März klar erkennbare Aufwärtstrend bei den Auslieferungen der BMW Group hat sich im April auf globaler Ebene weiter fortgesetzt", teilte der Münchner DAX-Konzern bei Veröffentlichung der Quartalszahlen mit.

Im ersten Quartal sank der Absatz wegen schwachen Verkäufen im Januar und Februar noch leicht um 1,5 Prozent. Im Gesamtjahr will BMW den Absatz nach wie vor leicht steigern. Stützend wirkt dabei besonders die hohe Nachfrage nach teuren Premiumwagen.

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13:41 Uhr

Wall Street mit leichten Abschlägen erwartet

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(Foto: REUTERS)

Die Wall Street dürfte heute etwas leichter in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 gibt vorbörslich um 0,2 Prozent nach. Thema am Markt ist weiter die am Vortag wie erwartet ausgefallene Zinserhöhung der US-Notenbank. Nun richten sich die Blicke der Anleger auf die Zinsentscheidung der EZB, die noch vor Handelsbeginn in den USA ansteht. Erwartet wird, dass die EZB der Fed folgt und den Leitzins ebenfalls um 25 Basispunkte anheben wird.

Konjunkturseitig werden vor der Startglocke die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Handelsbilanz für März sowie Daten zur Produktivität ex Agrar für das erste Quartal veröffentlicht. Zudem könnte die laufende Berichtssaison für Kursimpulse sorgen. Erst nach Handelsschluss wird der Technologieriese Apple Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vorlegen. Ferner werden Quartalszahlen von Conocophillips, Booking Holdings und Expedia am späten Abend erwartet.

13:25 Uhr

Bei Volvo wird der Rotstift geschwungen

Volvo Cars
Volvo Cars 3,20

Der schwedische Autobauer Volvo Cars will im Zuge eines verschärften Sparkurses rund 1300 Stellen streichen. Die Maßnahme betrifft nach Angaben des Unternehmens etwa sechs Prozent der Volvo-Angestellten in Schweden. Die Mitarbeiter in der Produktion seien vorerst nicht betroffen, hieß es.

"Darüber hinaus wird das Unternehmen in den kommenden Monaten Kosten senken und die Effizienz in seinem globalen Betrieb steigern", hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag. Auch die Zahl der externen Berater und Dienstleistungen soll demnach überprüft und reduziert werden.

13:00 Uhr

Ex-Ministerin: Deutschland im Wettbewerb "nach unten durchgereicht"

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Union, Julia Klöckner, sieht die deutsche Wettbewerbsfähigkeit durch die Klimapolitik gefährdet. Die Stimmung im Land sei besser als die Lage. ntv-Wirtschaftschef Ulrich Reitz spricht mit der ehemaligen Bundesagrarministerin über leere Arbeitsplätze und hohe Strompreise.

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12:36 Uhr

Staatskonzern Uniper glänzt mit hohem Milliardengewinn

Nach den Milliardenverlusten 2022 kommt der Energiekonzern Uniper wieder in die Spur. Im ersten Quartal habe der Versorger unter dem Strich einen Gewinn von 6,7 Milliarden Euro erzielt, teilt das verstaatlichte Unternehmen mit. Im Vorjahreszeitraum hatte der vom russischen Gaslieferstopp schwer getroffene Konzern einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro eingefahren. Der Konzern profitierte nun von deutlichen Verbesserungen im Handelsgeschäft und in der europäischen Stromerzeugung.

Uniper hatte bereits einige vorläufige Zahlen vorgelegt. Das bereinigte Ebit lag im Quartal bei 749 Millionen Euro nach einem Verlust von 917 Millionen Euro vor Jahresfrist. Insgesamt erwartet Uniper für das Jahr 2023 eine starke Ergebniserholung gegenüber dem Vorjahr. Diese werde zu einem positiven bereinigten Ebit und bereinigten Jahresüberschuss des Konzerns führen.

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12:11 Uhr

Vodafone steht vor einer Megafusion

Die geplante Fusion der britischen Mobilfunk-Aktivitäten von Vodafone und CK Hutchinson rückt einem Zeitungsbericht zufolge näher. Die beiden Konzerne stünden kurz vor einer Einigung über den umgerechnet rund 17 Milliarden Euro schweren Deal, schreibt die "Financial Times". Der Vertrag werde voraussichtlich im Laufe des Monats unterschriftsreif. Durch die Fusion entstünde der größte britische Mobilfunk-Anbieter. Die beiden Unternehmen waren für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Vodafone
Vodafone ,89

12:03 Uhr

Qiagen nach Zahlen Spitzenreiter im DAX

Qiagen
Qiagen 43,27

Die Aktie von Qiagen ist nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen durchgestartet. Das Papier des Diagnostikkonzerns legte um 2,7 Prozent auf 41,84 Euro zu und war damit Spitzenreiter im DAX. In den Zahlen gebe es Licht und Schatten, aber sie reichten, um die Aktie nach oben zu treiben, sagte ein Händler.

Der Umsatz fiel im ersten Quartal um 23 Prozent auf 485 Millionen Dollar. Zu konstanten Wechselkursen lag er mit 502 Millionen Dollar allerdings oberhalb der Prognose von Qiagen von mindestens 490 Millionen Dollar. Die Aktien von Qiagen haben seit Jahresbeginn mehr als 13 Prozent an Wert verloren. Der DAX kommt im selben Zeitraum auf ein Plus von 13,6 Prozent.

11:53 Uhr

DAX geht auf Tauchstation

Zweieinhalb Stunden vor dem EZB-Zinsentscheid hat an der Frankfurter Börse die rote Farbe dominiert. Der DAX sank um 0,6 Prozent auf 15.717 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 0,7 Prozent tiefer bei 4278 Stellen.

11:40 Uhr

Qualcomm prügelt Infineon-Aktienkurs runter

Besonders stark hat heute die Infineon-Aktie zu leiden, sie notierte mit einem Abschlag von drei Prozent in der hinteren DAX-Gruppe. "Es liegt an Qualcomm", sagte ein Marktteilnehmer zum kräftigen Minus. Die Umsatzwarnung von Qualcomm drücke die höheren Prognosen der Münchner in den Hintergrund.

Qualcomm hatte am Mittwoch Zahlen vorgelegt und zu einem enttäuschenden Ausblick auf das Makroumfeld und auf eine nachlassende Nachfrage nach Smartphones verwiesen. Der Kurs fällt vorbörslich um etwa sechs Prozent. "Es sieht so aus, als seien in der Branche Überkapazitäten aufgebaut worden", so der Marktteilnehmer.

Qualcomm
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11:21 Uhr

Chefvolkswirt: EZB-Entscheid "wird typisch europäischer Kompromiss"

Die EZB berät über die siebte Zinserhöhung in Folge im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation. Wie wahrscheinlich ist es, dass die Euro-Wächter den Fuß vom Gas nehmen? Welche Auswirkungen haben die wieder aufgeflammten Bankenturbulenzen? ntv fragt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Deutschland.

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11:08 Uhr

Google und Meta drohen mit Medien-Blockade

Die Alphabet-Tochter Google und die Facebook-Mutter Meta stemmen sich in Kanada gegen einen Entwurf eines neuen Mediengesetzes nach dem Vorbild Australiens. "Alles, was wir von den Tech-Giganten wie Facebook und Google verlangen, ist, dass sie faire Vereinbarungen mit Nachrichtenagenturen aushandeln, wenn sie von deren Arbeit profitieren", sagt Laura Scaffidi, Sprecherin des es Ministeriums für Kulturerbe. Die Reform zielt darauf ab, digitale Medienplattformen für die Verlinkung von Nachrichteninhalten bezahlen zu lassen. Google und Meta drohen bei Verabschiedung des Gesetzes wie schon 2021 in Australien mit einer Blockade sämtlicher Nachrichten-Inhalte.

Alphabet
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Meta
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10:51 Uhr

Zinsanhebung in Norwegen - und es geht damit weiter

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(Foto: imago images/YAY Images)

Die norwegische Notenbank hat den Leitzins weiter in die Höhe geschraubt und bereits eine weitere Anhebung ins Auge gefasst. Die Währungshüter in Oslo erhöhten den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag von 3,0 auf 3,25 Prozent. Zugleich signalisierte die Notenbank, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist und im Juni wahrscheinlich eine weitere Erhöhung folgen dürfte.

Die Kerninflation, bei der Energiepreise und Steuern außen vor bleiben, erreichte in Norwegen im März 6,2 Prozent.

10:46 Uhr

Bertelsmann gelingt Wachstum in schwieriger Zeit

Das zentrale Verwaltungsgebäude des internationalen Medienkonzerns Bertelsmann in Gütersloh.

Bertelsmann-Verwaltungsgebäude in Gütersloh.

(Foto: Friso Gentsch/dpa)

Bertelsmann hat seinen Umsatz im ersten Quartal unter anderem dank seiner Buchverlags-, Musik- und Dienstleistungsgeschäfte gesteigert. Die größte Sparte RTL, zu der auch ntv gehört, verzeichnete wegen des schwachen Werbemarkts allerdings einen deutlichen Umsatzrückgang. An der Jahresprognose hält der Gütersloher Medienriese unverändert fest.

Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten um 5,6 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Das organische Wachstum betrug zwei Prozent. Der Buchverlag Penguin Random House profitierte unter anderem von starken Verkaufszahlen des Buches "Reserve" von Prinz Harry sowie von Michelle Obamas "Das Licht in uns". Auch der Musikverlag BMG konnte den Umsatz steigern, ebenso die Dienstleistungstochter Arvato Group.

10:25 Uhr

Klagewelle wegen Totalverlusts bei Credit-Suisse-Anleihen

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(Foto: REUTERS)

Gegen die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma gehen in Zusammenhang mit der Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS immer mehr Klagen ein. Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan vertrete in einer Gruppenbeschwerde nun über 1000 Anleihegläubiger, wie die Großkanzlei mitteilte. Diese hielten etwa ein Drittel der AT1-Anleihen des Instituts, die im Zuge der Rettungsaktion nach einer Verfügung der Finma auf Null abgeschrieben wurden. Der Wert der Papiere belief sich damals auf 16 Milliarden Franken. Die Behörde hatte später wiederholt ihr Vorgehen als rechtens verteidigt.

Die Anleihen seien der Kanzlei zufolge an eine Vielzahl von Anlegern verkauft worden, darunter Pensionskassen, aber auch Kleinanleger. Für die Klage habe sich Quinn Emanuel mit fünf Anwaltskanzleien zusammengeschlossen, die Investoren mit kleineren Anleihebeständen in den USA, Großbritannien, Singapur, dem Golf-Kooperationsrat und der Schweiz verträten.

10:13 Uhr

Kurs von Recyclingunternehmen Befesa massiv unter Druck

Der Aktienkurs von Befesa ist in der ersten Handelsstunde um 7,6 Prozent eingebrochen, momentan notiert der Kurs bei minus 5,1 Prozent. Das Ergebnis je Aktie des Recyclingunternehmens im ersten Quartal sei deutlich unter den Prognosen ausgefallen, hieß es in Frankfurt. Während der Umsatz im Jahresvergleich um 23 Prozent zulegte, sank das bereinigte EBIT um 18 Prozent.

Befesa
Befesa 34,78

09:56 Uhr

Smartphone-Absatzschwäche bremst Qualcomm aus

Der Chiphersteller Qualcomm hat sich für das laufende Quartal überraschend zurückhaltend geäußert und seine Aktien damit auf Talfahrt geschickt. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn reichte der US-Konzern nicht an die Prognosen der Analysten heran. Qualcomm machte dafür vor allem Absatz-Rückgänge der Smartphone-Hersteller, hohe Lagerbestände bei den Kunden und die allgemeine Wirtschaftsschwäche verantwortlich. Der Smartphone-Markt war als einer der ersten von einer rückläufigen Nachfrage betroffen, nachdem Verbraucher ihre Ausgaben wegen der hohen Inflation auf den Prüfstand stellten. Nach Angaben des Marktforschers Canalys ging der weltweite Smartphone-Absatz im ersten Quartal um 13 Prozent zurück.

Für sein drittes Geschäftsquartal sagt Qualcomm nach US-Börsenschluss einen Umsatz zwischen 8,1 und 8,9 Milliarden Dollar voraus. Analysten gingen bislang im Schnitt von 9,14 Milliarden aus. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 1,70 und 1,90 Dollar liegen, Experten hatten zuletzt 2,16 Dollar auf dem Zettel.

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Qualcomm 108,02

09:39 Uhr

Henkel gelingt sauberer Jahresstart

Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im ersten Quartal den Umsatz deutlich steigern können. Der Hersteller von Pritt und Persil verbuchte auch durch höhere Preise ein organisches Umsatzwachstum von 6,6 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro, wie Henkel mitteilt. Analysten hatten im Mittel mit einem Umsatz von 5,4 Milliarden Euro gerechnet. "Wir sind gut ins Jahr gestartet – und das in einem unverändert herausfordernden wirtschaftlichen Marktumfeld", sagt Henkel-Chef Carsten Knobel. Henkel habe sowohl im Klebstoffgeschäft als auch im neuen Bereich Consumer Brands ein deutliches Umsatzplus verbucht.

Henkel
Henkel 74,80

Henkel ist das neue Jahr in einer neuen Struktur angegangen - Konzernchef Knobel hatte das kriselnde Kosmetik-Geschäft mit der Waschmittelsparte zusammengelegt. Er will mit der neuen Sparte Henkel schlagkräftiger machen, aber auch die Kosten drücken.

09:22 Uhr

Preiskampf bei E-Autos "besorgniserregender Trend"

Die Preissenkungen auf dem Markt für Elektrofahrzeuge sind nach den Worten von Ford-Chef Jim Farley "ein besorgniserregender Trend". "Man will das Produkt nicht zu einem Massenprodukt machen", sagt Farley. "Der Wiederverkaufswert für Leute, die zu höheren Preisen gekauft haben, ist furchtbar. Das vergessen sie nie." Er vergleicht den Preiskampf auf dem Elektrofahrzeugmarkt mit Henry Fords Rabattserie für das Model T ab 1913: Die Strategie des Firmengründers habe das Unternehmen letztlich in Gefahr gebracht, sagte Farley. Daher gebe es eine Grenze, wie weit Ford dem Wettbewerbsdruck von Tesla bei Modellen wie dem Mustang Mach-E nachgeben werde, der mit dem Model Y von Tesla konkurriert.

Ford hatte am Dienstag im Preiskampf mit dem Rivalen Tesla bis zu acht Prozent Abschlag für seinen Mach-E angekündigt. Es ist bereits der zweite Nachlass in diesem Jahr.

09:07 Uhr

DAX mit Startschwierigkeiten

Die negativen Vorgaben von Seiten der Wall Street und teilweise auch von den asiatischen Aktienmärkten drücken die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zum Start ins Donnerstagsgeschäft. Der DAX notiert mit Kursen um 15.770 Zähler etwa 0,3 Prozent im Minus. Am Mittwoch war er mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent und 15.815 Punkten in den Feierabend gegangen, am Abend hatte die US-Notenbank Federal Reserve dann die Zinsen wie erwartet in einem kleinen Schritt erhöht.

"Die US-Zinserhöhung von 25 Basispunkten war so vom Markt erwartet worden, eine Zinspause stand nicht zur Debatte", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Zudem ist das Banken-Thema noch nicht vom Tisch, wie die Turbulenzen um das US-Regionalgeldhaus WestPac zeigen", erläutert sie. "Im Blick: haben die Anleger heute die Zinsentscheidung der EZB am Nachmittag - und zahlreiche Ergebnisberichte von DAX-Konzernen wie etwa VW, BMW oder Infineon."

08:52 Uhr

Infineon erhöht die Ziele

Der Chipkonzern Infineon schraubt seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben. Der Umsatz werde um etwa 14 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro steigen, teilt Infineon mit. Das wären 700 Millionen mehr als bisher geplant. Auch die operative Umsatzrendite (Segmentergebnismarge) soll 2022/23 (per Ende September) mit rund 27 (bisher: 25) Prozent höher ausfallen als gedacht. Dabei geht Infineon von einem höheren Dollar-Wechselkurs von 1,10 (statt 1,05) Euro aus. Der Konzern hatte bereits Ende März eine höhere Prognose angekündigt, diese aber nicht beziffert.

Infineon
Infineon 35,62

08:38 Uhr

Teilweise Kurseinbrüche von mehr als 50 Prozent - Banken-Krise macht nachbörslichen Handel

Der nachbörsliche US-Aktienhandel hat am Mittwochabend ganz im Zeichen der laufenden Berichtsperiode gestanden. Aber auch die aktuelle Bankenkrise kleinerer Regionalinstitute machte Kurse. Der Chiphersteller Qualcomm hat mit den Ergebnissen für das zweite Geschäftsquartal die Markterwartungen erfüllt, beim Ausblick auf das laufende Quartal allerdings enttäuscht. Nachbörslich sackte der Kurs daher um 6,6 Prozent ab.

Den Aufreger des Abends lieferte PacWest Bancorp, deren Titel um 52,5 Prozent in die Tiefe rauschten. Bereits vorbörslich und dann im regulären Handel hatte sich der Kurs hoch volatil gezeigt. Berichte, wonach die Geschäftsleitung Alternativen prüfe und über einen möglichen Verkauf der Bank nachdächte, befeuerten nach der Schlussglocke die bereits bestehenden Sorgen über eine mögliche Schieflage der Regionalbank.

Qorvo kletterten dagegen um 7,7 Prozent, der Anbieter drahtloser Verbindungstechnik glänzte mit einer Erstquartalsumsatzprognose ebenso wie mit Viertquartalszahlen oberhalb der Markterwartung. SolarEdge legten sogar um 8 Prozent zu, der Solarzulieferer schnitt in der ersten Periode besser als gedacht ab und sprach von einer Verbesserung der Lieferkette.

Lemonade Inc zogen zehn Prozent an, der Versicherungsmakler erfreute mit einem positiven Ausblick sowie überzeugenden Erstquartalszahlen. Das Elektronikunternehmen Avnet (+5,6%) überzeugte mit seinen Drittquartalszahlen.

08:29 Uhr

Zalando verfehlt Gewinnschwelle

Dank geringerer Abwicklungskosten für Bestellungen hat Zalando den Verlust zum Jahresauftakt verringert. Das bereinigte operative Ergebnis sei auf minus 0,7 von minus 51,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum gesunken, teilt der Online-Modehändler mit. Der Konzernumsatz habe um 2,8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro und das Bruttowarenvolumen (GMV) der über die Plattform verkauften Waren um 2,8 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zugelegt.

Zalando
Zalando 27,12

"Unser Fokus auf profitables Wachstum ist erfolgreich und liefert Ergebnisse", sagt Finanzchefin Sandra Dambeck. Sie bekräftigt das Ziel eines operativen Gewinns im Gesamtjahr von 280 bis 350 Millionen Euro. Im ersten Quartal profitierte Zalando unter anderem davon, dass das durchschnittliche Volumen der Bestellungen auf 57,40 von 56,30 Euro wuchs. Die Anzahl der Orders ging dagegen auf 56,7 von 58 Millionen zurück.

08:12 Uhr

Volkswagen fährt zu Gewinnsprung

Volkswagen hat beim operativen Gewinn zu Jahresbeginn kräftig zugelegt. Angeschoben durch den Verkauf besonders renditestarker Fahrzeuge und die Absatzerholung in Europa und Nordamerika sprang das bereinigte Betriebsergebnis im ersten Quartal um 35 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro, wie Europas größter Autokonzern mitteilt. Einschließlich Sondereffekten brach das Ergebnis allerdings um 31 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro ein. Analysten hatten hier mit noch weniger gerechnet. Im Vorjahr hatte Volkswagen durch die Bewertung von Sicherungsinstrumenten einen Buchgewinn von 3,5 Milliarden Euro verbucht. 2023 kehrte sich der Effekt um und Volkswagen verbuchte negative Effekte aus Rohstoffsicherungsgeschäften von 1,3 Milliarden Euro. Den Ausblick für das laufende Jahr bekräftigte der Vorstand dennoch.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,54

08:00 Uhr

DAX seitwärts - oder doch Ausbruch nach oben?

Mit einer knapp behaupteten Eröffnung am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler. Damit setzt sich die jüngste Konsolidierung auch nach der US-Notenbanksitzung fort. Die Notenbank hat zwar wie erhofft die Möglichkeit einer Zinspause angedeutet. "Trotzdem ist die Zinskurve mit der Zinserhöhung um 25 Basispunkte noch einmal inverser geworden", so ein Marktteilnehmer. "Das wird das Wachstum weiter belasten und damit die Aktienkurse bremsen", sagt er. Zudem komme vom festeren Euro Gegenwind für die europäischen exportorientierten Unternehmen.

Im Blick steht nun die Sitzung der EZB am Nachmittag. Sie wird die Leitzinsen voraussichtlich ebenfalls um 25 Basispunkte erhöhen, die Möglichkeit einer Zinspause dürfte sie aber nicht andeuten.

07:47 Uhr

Asien-Börsen uneinheitlich - Bankenwerte schwach

An den asiatischen Börsen setzt sich im Verlauf keine klare Tendenz durch. Etwas gestützt werden die Märkte von der Aussicht auf eine Zinserhöhungspause in den USA, nachdem die US-Notenbank wie erwartet den Leitzins um weitere 25 Basispunkte erhöht hat und zugleich eine Pause bei den Erhöhungen signalisierte. Zinssenkungen im späteren Jahresverlauf, auf die einige Marktteilnehmer gehofft hatten, spielen in den aktuellen Überlegungen aber offenbar vorerst keine Rolle.

Während in Japan die Börse weiterhin für den Rest der Woche geschlossen bleibt, wird auf dem chinesischen Festland erstmals nach einer dreitägigen Feiertagspause wieder gehandelt. Dabei geht es volatil zur Sache, der Shanghai-Composite liegt 0,6 Prozent im Plus, nachdem er aber auch schon ein halbes Prozent zurücklag. Händler sprechen von Optimismus angesichts der jüngsten Reisetätigkeit in China über die Feiertage, die die Auswirkungen des schwachen Industriesektors überdecke. Denn der bereits am Wochenende veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe offenbarte eine Schwäche des Sektors. Der aktuelle Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hat sich ebenfalls verschlechtert.

In Hongkong zieht der HSI um 1,0 Prozent an. Hier sind die schwachen Daten vom Wochenende bereits eingearbeitet, weil die Börse bereits an den Vortagen wieder geöffnet war. Anleger setzten auf eine US-Zinserhöhungspause, heißt es im Handel. Die Analysten von Citic Securities sprechen in Hongkong von einem Kauffenster, das sich nun öffne, denn die Abschaffung der Corona-Restriktionen dürfte ab Mai ihre volle Wirkung entfalten.

In Südkorea fällt der Kospi dagegen um 0,3 Prozent. Investoren folgten dem negativen Trend der Wall Street, heißt es. Zudem machten weiterhin Rezessionssorgen die Runde - gerade wegen der jüngsten US-Zinsanhebung. Das Internetunternehmen Kakao enttäuschte mit Erstquartalszahlen unter der Erwartung, der Kurs gibt 2,9 Prozent nach.

In Sydney zeigt sich der S&P/ASX-200 knapp behauptet. National Australia Bank (NAB) stürzen um 5,8 Prozent ab. Die Bank wartete zwar mit Rekordergebnissen für das erste Halbjahr auf, verfehlte jedoch die Markterwartungen bei der Nettozinsmarge, wie Analysten bemängeln. Die Konsensschätzungen für die Nettozinserträge dürften nun sinken.

07:31 Uhr

Vonovia verdient weniger - Immobilien-Paket verkauft

Bei Deutschlands größtem Immobilienkonzern Vonovia lassen die Folgen gestiegener Zinsen, explodierender Baukosten und hoher Energiepreise die Gewinne schrumpfen. In den ersten drei Monaten sank der Gewinn aus dem operativen Geschäft (Group FFO) um 17,8 Prozent auf 462,6 Millionen Euro, wie Vonovia mitteilt. Firmenchef Rolf Buch hatte angekündigt, in der Krise das Geld zusammenzuhalten und sich von Wohnungen trennen zu wollen. Am Morgen verkündete Vonovia den Verkauf eines Immobilienpakets mit 1350 Wohnungen für rund 560 Millionen Euro an den Investor CBRE Investment Management. Der Verkauf "untermauert die Werthaltigkeit unseres Portfolios", sagte Buch.

Vonovia SE
Vonovia SE 17,82

Ihre Prognose bekräftigten die Bochumer: Der Group FFO werde 2023 auf 1,75 bis 1,95 Milliarden Euro schrumpfen, nach knapp über zwei Milliarden Euro im Vorjahr.

Buch hatte angesichts der Krise am Immobilienmarkt angekündigt, dass das Unternehmen nach dem Expansionskurs der vergangenen Jahre Wohnungen verkaufen will. Vonovia hatte dafür Pakete mit einem Volumen von rund 13 Milliarden Euro identifiziert. Zudem hatte Buch versprochen, langfristig orientierte Investoren ins Boot holen zu wollen. Ende April hatten die Bochumer eine Minderheitsbeteiligung an einem Immobilienportfolio an den Finanzinvestor Apollo verkauft.

07:15 Uhr

Weitere US-Regionalbank angeschlagen - Kurssturz um 60 Prozent

Die Turbulenzen bei den Regionalbanken in den USA reißen nicht ab. Nachdem die angekündigte Liquiditätserhöhung das Vertrauen in den angeschlagenen Aktienkurs nicht stärken konnte, prüft die angeschlagene PacWest Bancorp Insidern zufolge strategische Optionen einschließlich eines Verkaufs. Der Kreditgeber hoffe, das Schicksal anderer regionaler Banken zu vermeiden, die in den vergangenen zwei Monaten von US-Aufsichtsbehörden übernommen wurden, indem er proaktiv eine Lösung finde und seine Finanzen stärke, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Das in Los Angeles ansässige Geldhaus teilte vergangene Woche in seinem Quartalsergebnis zwar mit, dass sich seine Einlagen stabilisiert hätten, nachdem einige Kunden ihr Geld abgezogen hatten. Aber die Investoren würden weiterhin Anteilsscheine wegen Bedenken über die Zukunft der Bank abstoßen. Die PacWest-Aktie büßte nach dieser Nachricht 58 Prozent ein und fiel auf 2,88 Dollar. Seit Beginn der regionalen Bankenkrise am 8. März haben die Papiere des Unternehmens fast 90 Prozent ihres Wertes verloren.

 

06:49 Uhr

Fed-Entscheidung bewegt Asien-Börsen

Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed hat die Anleger in China ermutigt. Die Federal Reserve Bank hob die Zinssätze um einen Viertelprozentpunkt an und signalisierte zugleich eine mögliche Pause, um die Auswirkungen der Banken-Turbulenzen zu bewerten, die Lösung des politischen Pattes über die US-Schuldenobergrenze abzuwarten und die Entwicklung der Inflation zu beobachten. Die Analysten von Mizuho sagten, dass die Aufregung über die angedeutete Pause bei der Straffung der Fed übertrieben sein könnte und dass die Währungshüter "vorsichtig in Bezug auf weitere Zinserhöhungen, aber nicht übermäßig panisch darüber, dass sie zu stark gestrafft haben" seien.

Probleme bei einer weiteren US-Regionalbank, PacWest Bancorp, erinnerte die Anleger an die weiterhin labile Finanzlage einiger Kreditgeber. Die Papiere der PacWest brachen um fast 60 Prozent ein, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen alle strategischen Optionen, einschließlich eines Verkaufs, prüft. Daher rechnen die asiatischen Märkte nicht nur mit einem möglichen Höchststand der US-Zinsen, sondern sogar mit einer möglichen Zinssenkung.

Der Shanghai Composite liegt 0,6 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,1 Prozent. Die Märkte in Japan blieben wegen eines Feiertags geschlossen.

06:40 Uhr

Dollar unter Druck - Euro nähert sich 1,11er-Marke

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 134,49 Yen und gibt 0,2 Prozent auf 6,9001 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,8826 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,2 Prozent auf 1,1079 Dollar und zieht um 0,1 Prozent auf 0,9782 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt 0,2 Prozent auf 1,2583 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,93

 

06:30 Uhr

Nimmt die EZB den Fuß vom Gas?

Dem DAX könnte ein weiterer Handelstag mit Aufschlägen bevorstehen. Der deutsche Börsenleitindex, der zur Wochenmitte 0,6 Prozent auf 15.815 Punkte zugelegt hatte, wird aktuell mit Kursen um die 15.900er-Marke taxiert. Die Federal Reserve hatte am Mittwochabend nach Börsenschluss hierzulande ihren Leitzins zur Bekämpfung der hohen Verbraucherpreise um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Es war die zehnte Erhöhung in Folge. Auf eine Zinspause bei den kommenden Sitzungen wollte sich die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt aber nicht festlegen. Einige Marktteilnehmer reagierten darauf verschnupft.

Nach der US-Notenbank ist nun die Europäische Zentralbank (EZB) am Zug und entscheidet auf ihrer Ratssitzung in Frankfurt über die Zinsen. Volkswirte rechnen damit, dass die Währungshüter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde wegen der hartnäckig hohen Inflation im Euro-Raum die Schlüsselsätze erneut heraufsetzen werden. Das wäre bereits die siebte Anhebung in Folge, seit die EZB sich im Juli 2022 von ihrer jahrelangen ultralockeren Geldpolitik verabschiedet und die Zinswende eingeleitet hat. Mehrheitlich wird unter Ökonomen allerdings erwartet, dass die Euro-Wächter wegen der jüngsten Banken-Turbulenzen den Fuß etwas vom Gas nehmen und die Schlüsselsätze nur um einen Viertel-Prozentpunkt anheben werden. Noch im März hatten sie die Zinsen um 0,50 Prozentpunkte hochgesetzt.

Davor könnten einige Einkaufsmanagerdaten für Bewegung am Markt sorgen: Zahlen für das nicht-verarbeitende Gewerbe kommen etwa aus Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, der EU und am Nachmittag dann auch aus den USA. Dort stehen zudem Handelsbilanzdaten, die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sowie Zahlen zur Produktivität ex Agrar auf der Tagesordnung.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,54

Von Unternehmensseite stellen einige DAX-Konzerne ihre Quartalsberichte vor, darunter etwa BMW, Infineon, Zalando und Vonovia. Auch Henkel, VW und Rheinmetall öffnen die Bücher. International präsentieren unter anderem Shell, Anheuser-Busch Inbev, Swiss Re, Air France-KLM, Maersk, Novo Nordisk, Arcelormittal, Ferrari und Conocophillips ihre frischen Geschäftsdaten. Dazu kommen zahlreiche deutsche Nebenwerte wie beispielsweise Fraport, Freenet, Rational, Basler oder Hugo Boss. Nach US-Börsenschluss warten dann noch Booking.com, Expedia und das Tech-Schwergewicht Apple mit Zahlen auf.

Zu Hauptversammlungen haben zudem RWE, Deutsche Post, Allianz und Qiagen ihre Anteilseigner geladen.

BMW
BMW 106,16
Infineon
Infineon 35,62

 

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