DAX kämpft sich weiter nach oben - Luft wird aber dünner
Zum Ende einer weiteren starken Woche ist die Rally an der Frankfurter Börse ins Stocken geraten. Robuste Konjunkturdaten stützten zwar den Aktienmarkt. Für Kaufzurückhaltung sorgten aber schrumpfende Gewinne und höhere Rückstellungen bei den großen US-Geldhäusern, die auch die Stimmung an der New Yorker Wall Street trübten. Die Luft ist für DAX & Co. merklich dünner geworden.
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr wie erwartet deutlich verlangsamt und ist im vierten Quartal voraussichtlich zum Stillstand gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten Schätzung mitteilte, stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent. Deutschland könnte nach Einschätzung von Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, 2023 an einer technischen Rezession - einem BIP-Rückgang in zwei Quartalen hintereinander - vorbeischrammen.
Der DAX ging mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent auf 15.087 Punkte ins Wochenende. Der Leitindex wagte sich heute bis auf 15.132 Zähler nach oben. Der EUROSTOXX50 notierte 0,6 Prozent höher bei 4150 Stellen.
Bei den Einzelwerten schnitten heute die Autoaktien besonders schwach ab. "Die massiven Preissenkungen von Tesla auch in Europa sorgen für Entsetzen", sagte ein Händler. Dadurch werde ein neuralgischer Punkt der Autobauer getroffen, nämlich ihre letzte Wachstumshoffnung. Volkswagen verloren 2,8 Prozent und Mercedes-Benz 2,7 Prozent. BMW handelten 1,6 Prozent tiefer.
Aurubis legten im MDAX um 5,5 Prozent auf 92,54 Euro zu. So hat Metzler das Kursziel auf 132 Euro nach oben genommen. Die Analysten von Metzler werten bei Aurubis die robuste Nachfrage nach Kupferprodukten, den beträchtlichen Rückgang der Energiepreise sowie den jüngsten Preisanstieg bei Kupfer und Edelmetallen positiv.