DAX schafft noch einen versöhnlichen Wochenausklang
Nachdem der deutsche Aktienmarkt die längste Zeit des Tages im Minus notiert hatte, ging es am Nachmittag wieder etwas aufwärts. Damit weitete sich die Konsolidierung auf hohem Niveau einen weiteren Tag aus. US-Konjunkturdaten über Erwartung stützten etwas.
Das Bild zunächst global durchwachsener Einkaufsmanagerindizes (PMI) verdüsterte sich mit Blick auf Europa. Frankreich hat zwar mit einem deutlich besser als erwartet ausgefallenen Service-Bereich überrascht. In der Industrie sah es jedoch mau aus. Auch in Deutschland lag der Dienstleistungsbereich deutlich über den Erwartungen im 53er Bereich. In der für Deutschland ungleich wichtigeren Industrie verschlechterte sich die Lage aber.
Der DAX ging mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 15.881 Punkte ins Wochenende. Damit verzeichnete der deutsche Leitindex einen minimalen Wochengewinn von rund 70 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,4 Prozent höher bei 4404 Stellen.
Bei den Einzelwerten gewannen SAP 5,2 Prozent. Analysten attestierten dem Walldorfer DAX-Schwergewicht einen soliden Start in das Geschäftsjahr 2023. Die Einnahmen mit Lizenzen seien währungsbereinigt im ersten Quartal um 13 Prozent gesunken, während der Cloud-Umsatz währungsbereinigt um 22 Prozent gestiegen sei. Allerdings habe der absolute Cloud-Umsatz durch den Verkauf der Qualtrics-Beteiligung die Erwartungen verfehlt, was noch nicht vollständig von den Analysten berücksichtigt worden sei.
Mercedes-Benz notierten nach Zahlen 1,4 Prozent höher. Die vorläufigen Ergebnisse für das erste Quartal 2023 liegen laut Bernstein über den Erwartungen, und zwar über wichtige Bereiche hinweg. Die gute Absatzstruktur bei den Stuttgartern sei intakt. Die Analysten erwarten, dass BMW in der kommenden Woche eine ähnlich überdurchschnittliche Entwicklung vermeldet. Die Aktie der Münchner verteuerte sich um 0,6 Prozent.
Die VW-Vorzüge gewannen 0,3 Prozent. Die Wolfsburger investieren bis zu 4,8 Milliarden Euro in ihre erste Zellfabrik in Nordamerika - es soll der bislang größte Batteriestandort des DAX-Unternehmens werden. Kanada hilft mit Subventionen.