DAX verzeichnet deutlichen Verlust in der Zinswoche
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben die jüngsten geldpolitischen Signale wichtiger Notenbanken erst einmal im Großen und Ganzen verarbeitet. Auch auf dem Frankfurter Parkett gewöhnte man sich an dem Gedanken, dass an Zinssenkungen wohl vorerst nicht zu denken ist.
"Zwar hat der DAX zum Schluss fast alle seiner Verluste wieder aufgeholt, dennoch endet die Börsenwoche mit einem Minus von zwei Prozent", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer. "Das Thema der nächsten Wochen dürfte bleiben, ob die Zinsen nicht zu lange zu hoch bleiben. Das würde die Wirtschaft und die Verbraucher zunehmend belasten und die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöhen." Aber Meyer sah auch Gutes, nämlich den Umstand, dass der DAX sein altes Sommertief von 15.470 Zählern "vorerst verteidigen konnte".
Die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland haben sich im September sehr uneinheitlich entwickelt. Während sie in Frankreich enttäuschten, noch tiefer in den Schrumpfungsbereich rutschten und die Erwartungen verfehlten, legten sie in Deutschland zu, im Servicesektor sogar fast bis auf den Wachstum anzeigenden Bereich.
Der DAX ging 0,1 Prozent leichter mit 15.557 Punkten ins Wochenende. Damit verlor er den vergangenen fünf Handelstagen rund 330 Zähler. Der EUROSTOXX50 notierte 0,2 Prozent tiefer bei 4205 Stellen.
An der DAX-Spitze gewannen Siemens Healthineers 3,8 Prozent. Der Medizintechnikkonzern dürfte gut durch sein Schlussquartal 2022/23 gekommen sein, erwartet JPMorgan-Analyst David Adlington. Ebenfalls von einer JPMorgan-Studie gestützt gewannen Allianz 1,0 Prozent.
Im MDAX legten Jungheinrich nach einem Kommentar der britischen Investmentbank Barclays um 2,0 Prozent zu. Analyst Timothy Lee nahm das Papier des Gabelstaplerherstellers bei einem Kursziel von 36 Euro mit "Overweight" auf.